Atemwegsobstruktion

Eine Verlegung der Atemwege kann durch Aspiration von Fremdkörpern (Zahn, Mundstück), Verletzungen am Hals (z.B. Kehlkopfknorpelbrüche) verursacht werden, ist aber meist Folge einer Schwellung der Atemwege. Eine Obstruktion kann auch durch Tonusverlust der Mund- und Rachenmuskulatur bei bewusstlosen Sportlern, die auf dem Rücken liegen, entstehen. Die Wiederherstellung der Atemwegspassage ist die vorrangige Aufgabe des Arztes und muss sofort durch Vorziehen des Unterkiefers erfolgen, um die Halswirbelsäule nicht zu belasten. Wenn das Vorziehen des Unterkiefers nicht wirkt, ist eine Notfalltracheotomie und sofortige Einweisung ins Krankenhaus angezeigt. Eine Atemwegsobstruktion kann auch durch einen Asthmaanfall oder eine anaphylaktische Reaktion verursacht werden. Asthma und schwere Allergien müssen bei der Erstuntersuchung von Sportlern erkannt werden. In beiden Fällen sind Inhalation von Salbutamol, subkutane Injektion von 0,3-0,5 ml Adrenalin 1:1000, Inhalation von 100% Sauerstoff (ggf. mit Intubation) und sofortige Krankenhauseinweisung indiziert. Bei anaphylaktischer Reaktion zusätzlich intravenöse Flüssigkeitszufuhr zur Prophylaxe eines Blutdruckabfalls.

Geschlossene Lungenverletzungen

Kontusionen entstehen durch Kompression einer mit Luft gefüllten Lunge. Sehr starke Kompression kann zum Lungengewebsriss führen. Die Untersuchung ergibt oft keine Auffälligkeiten (gelegentlich feuchte Rasselgeräusche), so dass leichte Kontusionen unerkannt bleiben können. Wenn der Sportler jedoch über Blutkrankheit und Brustschmerzen klagt, muss eine sorgfältige Untersuchung und Beobachtung erfolgen, da eine rasche Entwicklung eines ARDS und Atemstillstand möglich ist. Röntgenologisch lassen sich in manchen Fällen begrenzte Verschattungen oder Herdbefunde nachweisen, die aber nicht sofort, sondern erst nach einigen Stunden auftreten können, so dass das Ausmaß der Schädigung unterschätzt wird. Zur Untersuchung sollte die empfindlichere CT-Diagnostik eingesetzt werden.
Ein Pneumothorax kann spontan oder traumatisch entstehen. Charakteristisch sind einseitiger Brustschmerz, Dyspnoe und Tachypnoe. Bei der Perkussion findet sich ein tympanitischer Schall, bei der Auskultation ist das Atemgeräusch abgeschwächt oder aufgehoben auf der betroffenen Seite. Anfangs sind die Symptome oft gering ausgeprägt, so dass die klinische Untersuchung wenig informativ sein kann. Daher müssen Sportler mit Thoraxtrauma sorgfältig beobachtet werden, da sich der Zustand verschlechtern kann. Eine Komplikation des offenen Pneumothorax kann ein Ventilpneumothorax sein, im Extremfall ein Spannungspneumothorax mit Trachealverlagerung, Zyanose und kreislaufgefährdender Hypotonie. Um diese Komplikationen und den Tod des Sportlers zu verhindern, ist eine Notfall-Thorakozentese im 2. Interkostalraum in Klavikularlinie mit einer großkalibrigen Nadel erforderlich.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die Hauptarten von Lungenpathologien?

Hauptarten von Lungenpathologien sind Atemwegsobstruktion und geschlossene Lungenverletzungen.

Wie äußert sich eine Atemwegsobstruktion?

Eine Atemwegsobstruktion kann durch Aspiration von Fremdkörpern, Verletzungen am Hals oder Schwellung der Atemwege verursacht werden. Symptome sind Atemnot und Atemwegsstenose.

Wie wird eine Atemwegsobstruktion behandelt?

Die Wiederherstellung der Atemwegspassage ist vorrangig. Dies erfolgt durch Vorziehen des Unterkiefers. Bei Unwirksamkeit ist eine Notfalltracheotomie und Krankenhauseinweisung nötig. Bei Asthma oder Allergie sind Medikamente wie Salbutamol und Adrenalin indiziert.

Welche Arten von geschlossenen Lungenverletzungen gibt es?

Zu den geschlossenen Lungenverletzungen zählen Lungencontusionen durch Kompression und Pneumothorax, der spontan oder traumatisch auftreten kann.

Wie werden geschlossene Lungenverletzungen diagnostiziert?

Bei Lungencontusionen können Röntgen- oder CT-Untersuchungen Verschattungen oder Herdbefunde zeigen. Beim Pneumothorax finden sich typische klinische Zeichen wie Schmerz, Dyspnoe und abgeschwächtes Atemgeräusch.

Wie werden geschlossene Lungenverletzungen behandelt?

Bei Verdacht auf Komplikationen wie ARDS oder Ventilpneumothorax ist eine sorgfältige Überwachung und ggf. Notfall-Thorakozentese erforderlich.

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