Androgene und anabole Steroide, die kurz als „AAS“ bezeichnet werden, sind nicht nur hervorragende Arzneimittel und Mittel, um im Sport bessere Leistungen zu erzielen, sondern auch eine Quelle für verschiedene Mythen und Legenden. Wir werden hier 5 der beliebtesten Mythen behandeln.

Es gibt sichere AAS

Diese weit verbreitete Fehlvorstellung unter den Fans von „Pharmaunterstützung“ ist falsch. Es gibt per Definition keine sicheren Medikamente, und Androgene und anabole Steroide sind Medikamente. Das Ausmaß der Gefährlichkeit kann jedoch variieren. Alle oralen anabolen Steroide sind potenziell für die Leber gefährlich, aber in ähnlichem Maße wie z.B. Antibiotika oder Paracetamol und deutlich weniger als Alkohol. Bei der Herz-Kreislauf-Gesundheit ist es komplizierter: Der Gebrauch von Steroiden führt zwar zu einem dauerhaften Anstieg des „schlechten“ Cholesterins, das sich aber nach Beendigung der „Kur“ normalisiert. Gleichzeitig steigt auch der Wert des „guten“ Cholesterins, so dass das Verhältnis von gut zu schlecht nur geringfügig verändert wird.

Alle AAS sind lebensgefährlich

Das ist das genaue Gegenteil des vorherigen Mythos und wird eher von denen verbreitet, die aus welchen Gründen auch immer den Konsum von AAS meiden. Eine jüngste Studie aus China zeigt, dass 733 freiwillige Probanden über 30 (!) Monate hinweg monatlich 500 mg Testosteronundecanoat als Injektion erhielten, ohne dass bei einem von ihnen irgendwelche Abweichungen von der Norm festgestellt wurden. Die meisten Sportler, wie erstaunlich es auch erscheinen mag, beschränken sich sogar auf solch geringe Dosen. Bei Bodybuildern und anderen „Kraftsportlern“ sieht es natürlich anders aus. Aber selbst unter ihnen gibt es keinen totalen Zusammenbruch aufgrund von AAS-Konsum. Die Tatsache ist, dass für AAS weder eine tödliche Dosis noch sogar eine toxische Dosis nachgewiesen wurde.

Unfruchtbarkeit und Impotenz

Während einer „Kur“ mit AAS ist die Libido des Bodybuilders normalerweise so gesteigert, dass 3-4 Sexualakte pro Tag für ihn durchaus üblich sind. Ein Libidoverlust kann bei falschem – betontermaßen: FALSCHEM – Absetzen der „Kur“ auftreten, erholt sich aber wieder. Außerhalb der „Kur“ ist es zwar nicht mehr möglich, die gleichen Höhen zu erreichen, aber die Libido wird wieder normal für den Durchschnittsmann. Was die Fruchtbarkeit angeht, so ist es wahr, dass die Wissenschaft einige Fälle von Unfruchtbarkeit durch AAS-Konsum kennt. Aber im Vergleich zur Gesamtzahl der AAS-Nutzer ist diese Zahl sehr gering. Bei sachgemäßer Anwendung lässt sich Unfruchtbarkeit in der Regel vermeiden.

Das Gleiche kann man auch ohne AAS erreichen

Beeindruckende körperliche Leistungen wie Muskelmasse, Kraft und Ausdauer können tatsächlich auch ohne AAS erzielt werden. Aber dafür muss man ein genetisches „Ungeheuer“, ein Mutant im wahrsten Sinne des Wortes sein. Die Leistungswerte von Weltklasseathleten wie Usain Bolt oder Miguel Indurain unterscheiden sich erheblich von denen normaler Menschen. Androgene und anabole Steroide gleichen diese Unterschiede bis zu einem gewissen Grad aus und ermöglichen es Menschen mit bescheideneren genetischen Anlagen, größere Erfolge zu erzielen.

Der Kampf gegen Doping reinigt den Sport

Man muss entweder ein sehr naiver Mensch sein oder jemand, der finanziell vom „Kampf für die Reinheit des Sports“ profitiert, um an dieses Märchen zu glauben. Der Dopingkampf führt nicht dazu, dass auf Doping verzichtet wird, sondern dass neue Dopingmittel erfunden oder Methoden zur Verschleierung entwickelt werden. Viele Labors arbeiten an der Entwicklung spezifischer Präparate, die mit gängigen Dopingtests nicht nachweisbar sind. Doping wird es also immer geben.

Häufig gestellte Fragen

Sind AAS wirklich so gefährlich?

Nein, die Gefährlichkeit von AAS wird oft übertrieben. Zwar sind alle oralen anabolen Steroide potenziell für die Leber belastend, aber nicht in einem höheren Maße als andere Medikamente. Auch für das Herz-Kreislauf-System sind die Risiken überschaubar, solange man verantwortungsvoll vorgeht.

Können AAS zu Unfruchtbarkeit führen?

Es gibt vereinzelt Fälle von Unfruchtbarkeit durch AAS-Konsum, aber im Vergleich zur Gesamtzahl der Anwender ist diese Zahl sehr gering. Bei sachgemäßer Anwendung lässt sich Unfruchtbarkeit in der Regel vermeiden.

Kann man die gleichen Erfolge auch ohne AAS erreichen?

Nein, beeindruckende körperliche Leistungen wie Muskelmasse, Kraft und Ausdauer können ohne AAS nur von genetischen „Wunderkindern“ erbracht werden. Für die meisten Menschen sind AAS der einzige Weg, um solche Spitzenleistungen zu erzielen.

Bringt der Kampf gegen Doping den Sport wirklich sauberer?

Nein, der Dopingkampf führt nicht dazu, dass auf Doping verzichtet wird, sondern dass neue Dopingmittel entwickelt oder Methoden zur Verschleierung gefunden werden. Doping wird es also immer geben.

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