Die Messung der Kraftmerkmale ist ein sehr komplexes Gebiet der Sportwissenschaft. Ihre Aufgabe ist es, den körperlichen Zustand eines Sportlers zu bestimmen, um darauf aufbauend einen entsprechenden Trainingsplan zu entwickeln und die Auswirkungen des Trainings zu bewerten, um erforderliche Anpassungen vorzunehmen. Die Bewertung der Trainingsentwicklung basiert auf wiederholten Messungen. Dabei sind eine Reihe von Faktoren zu berücksichtigen, die die Objektivität, Validität und Reliabilität der Messungen beeinflussen.

Ein-Wiederholungs-Maximum (1RM)

Das 1RM (Ein-Wiederholungs-Maximum) bezeichnet das Gewicht, das bei maximaler Anstrengung und korrekter Ausführung einer Bewegung einmal überwunden werden kann. Diese Größe wird in der Regel an Kraftmaschinen, also mit bekannten Übungen, bestimmt. Bei erfahrenen Sportlern lässt sich das 1RM schnell und ohne Schwierigkeiten messen, da ihnen die Geräte und die Ausführung der Übungen vertraut sind.

Elektromyographie (EMG)

Die Elektromyographie (EMG) ist eine Methode zur Messung der Muskelaktivität. Sie basiert auf der Aufzeichnung von Aktionspotentialen bei der Innervation der Muskelfasern. Die EMG-Messung ermöglicht es, Koordinationsmodelle bestimmter Bewegungen zu erstellen und den Ermüdungszustand anhand der Signalfrequenz zu beurteilen.

Kraftmessung mit Dehnungsmessstreifen und Dynamometern

Die Dynamometrie dient der Messung der Einwirkung äußerer Kräfte. Hierfür werden in der Biomechanik häufig Kraftmessplatten (Quarzkristalle) oder Dehnungsmessstreifen eingesetzt. Die Dehnungsmessstreifen messen die Kraft auf der Grundlage von Formveränderungen, während die Messungen mit Kraftmessplatten auf dem piezoelektrischen Effekt basieren.

Isokinetische Kraftmessung

Das Besondere an isokinetischen Messungen ist, dass sie bei konstanter Bewegungsgeschwindigkeit durchgeführt werden. Dies wird durch spezielle Geräte erreicht, die einerseits die Geschwindigkeit konstant halten und andererseits den Widerstand entsprechend der vom Trainierenden aufgebrachten Kraft anpassen. Die Kraftwerte bestimmter Gliedmaßen werden anhand des Drehmoments in Abhängigkeit vom Winkel aufgezeichnet und als Kurve dargestellt.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen 1RM und Elektromyographie?

Das 1RM (Ein-Wiederholungs-Maximum) misst die maximal aufgebrachte Kraft bei einer Bewegung, während die Elektromyographie (EMG) die Muskelaktivität bei einer Bewegung aufzeichnet.

Wie wird das 1RM gemessen?

Das 1RM wird in der Regel an Kraftmaschinen bestimmt, indem das Gewicht schrittweise erhöht wird, bis nur noch eine Wiederholung möglich ist.

Wie funktioniert die Elektromyographie?

Bei der EMG werden Aktionspotenziale bei der Innervation der Muskelfasern aufgezeichnet, um Rückschlüsse auf die Koordination und den Ermüdungszustand zu ziehen.

Welche Vor- und Nachteile haben Dehnungsmessstreifen und Kraftmessplatten?

Dehnungsmessstreifen sind kostengünstig und einfach in der Handhabung, während Kraftmessplatten auf dem piezoelektrischen Effekt basieren und präzisere Messungen ermöglichen.

Was ist das Besondere an isokinetischen Kraftmessungen?

Bei isokinetischen Messungen wird die Bewegungsgeschwindigkeit konstant gehalten, während der Widerstand der vom Trainierenden aufgebrachten Kraft angepasst wird. So können Drehmomente in Abhängigkeit vom Winkel aufgezeichnet werden.

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