Massage ist ein integraler Bestandteil der Komplextherapie bei Erkrankungen und Verletzungen des peripheren und zentralen Nervensystems. Ziel der Massage ist es, die gestörten Beziehungen zwischen Erregungs- und Hemmungsvorgängen in der Großhirnrinde wiederherzustellen, Schmerzen zu lindern oder zu reduzieren, die Gewebedurchblutung, Reparaturvorgänge und Nervenleitung zu verbessern sowie die Funktionalität des neuromuskulären Apparats wiederherzustellen und Muskelatrophien und Kontrakturen vorzubeugen. Bei akuten Radikulitiden, Neuralgien und ausgeprägtem Schmerzsyndrom sollte die Massage mit äußerster Vorsicht durchgeführt werden, in manchen Fällen können die ersten Klassische-Massage-Einheiten durch segmental-reflexologische Massagen ersetzt werden.

Bei der Behandlung von Nervensystemschädigungen muss die Massage unbedingt mit passiven und aktiven Bewegungen kombiniert werden, wobei sie diesen stets vorausgehen sollte. Die Massage hat einen großen Einfluss auf das periphere Nervensystem, indem sie die Nervenerregbarkeit und -leitfähigkeit verbessert, Schmerzen lindert oder beseitigt (wie z.B. bei der akuten Form der Radikulitis) und die Regenerationsprozesse des Nervs bei Schädigung (z.B. nach einem operativen Eingriff) beschleunigt sowie gefäß- und trophische Störungen verhütet. Durch Kneten oder Vibration kann man beispielsweise eine Muskelkontraktion auslösen, wenn der Muskel auf elektrische Reize nicht mehr anspricht.

Indikationen

  • Zerebrale Atherosklerose
  • Folgen von Hirnkreislaufstörungen
  • Infantile Zerebralparese
  • Schlaffe Lähmungen nach überstandener Poliomyelitis
  • Verletzungen des peripheren Nervensystems
  • Erkrankungen des peripheren Nervensystems – Neuralgien und Neuritiden posttraumatischer, infektiöser, entzündlicher, degenerativ-dystrophischer und anderer Genese
  • Radikulitiden bei degenerativen Veränderungen der Bandscheiben, Störungen der vegetativen Innervation mit sympathisch-neurologischen Symptomen
  • Zitternde Lähmung, Parkinson-Krankheit
  • Dienzephale Syndrome
  • Soliaritide bei chronischen Erkrankungen der Bauchhöhlenorgane u.a.
  • Polyneuritiden und Polyneuropathien, die durch Infektion, Intoxikation, Vibrationseinwirkung am Arbeitsplatz u.a. ausgelöst werden

Kontraindikationen

  • Akuter Schmerz
  • Kausalgie-Syndrom nach Verletzung peripherer Nerven
  • Kombination von zervikal-thorakalem Radikulitis mit Ganglionitis oder Reizung des Grenzstranges
  • Nervenschädigungen, Wurzeln und Geflechte mit ausgeprägten anatomischen Veränderungen und starken trophischen Störungen
  • Entzündungen des Rückenmarks und seiner Häute mit Komplikation durch trophische Störungen
  • Verdacht auf Rückenmarkstumor, Tumoren des Rückenmarks und seiner Häute
  • Tuberkulöse Erkrankungen des Nervensystems
  • Ausgeprägte Hirngefäßsklerose mit Neigung zu Thrombosen und Blutungen
  • Erkrankungen des autonomen Nervensystems in der Akutphase – Ganglionitis, dienzephaler Krampfanfall
  • Vasomotorische Störungen mit starken trophischen Veränderungen des endokrinen Stoffwechsels und ausgeprägte Hyperthyreose
  • Neurosen mit affektiven Entladungen, Zwangszuständen, Krampfanfällen, sexuelle Neurosen, sexuelle Impotenz auf Basis reizbarer Schwäche mit erhöhter Erregbarkeit der Sexualzentren
  • Übermäßige psychische oder physische Erschöpfung

Häufig gestellte Fragen

Wie wirkt sich Massage auf Erkrankungen des Nervensystems aus?

Die Massage hat einen großen Einfluss auf das periphere Nervensystem, indem sie die Nervenerregbarkeit und -leitfähigkeit verbessert, Schmerzen lindert oder beseitigt und die Regenerationsprozesse des Nervs bei Schädigung beschleunigt sowie gefäß- und trophische Störungen verhütet.

Bei welchen Erkrankungen des Nervensystems ist Massage indiziert?

Massage ist indiziert bei Erkrankungen wie zerebraler Atherosklerose, Folgen von Hirnkreislaufstörungen, infantiler Zerebralparese, schlaffen Lähmungen nach Poliomyelitis, Verletzungen und Erkrankungen des peripheren Nervensystems, Radikulitiden, Zittern- und Parkinson-Erkrankungen, dienzephalen Syndromen, Soliaritiden, Polyneuritiden und Polyneuropathien.

Wann ist Massage bei Nervensystemerkrankungen kontraindiziert?

Massage ist kontraindiziert bei akutem Schmerz, Kausalgie-Syndrom nach Nervenverletzung, Kombination von zervikal-thorakalem Radikulitis mit Ganglionitis, Nervenschädigungen mit ausgeprägten anatomischen Veränderungen, Entzündungen des Rückenmarks, Verdacht auf Rückenmarkstumor, Tuberkulose des Nervensystems, schwerer Hirngefäßsklerose, Erkrankungen des autonomen Nervensystems in der Akutphase, vasomotorischen Störungen mit starken trophischen Veränderungen, Neurosen mit affektiven Entladungen und übermäßiger psychischer oder physischer Erschöpfung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert