Bei der Durchführung einer Massage bei einem Patienten mit Atemwegserkrankungen ist es wichtig, die Atmungsorgane, deren Funktionen und die an der Atmung beteiligten Muskeln zu kennen. Zu den Atemwegen gehören der Kehlkopf, die Luftröhre, die Bronchien und die von einer Serosahülle (Pleura) überzogenen Lungen. In der aktiven Atemphase heben sich die Rippen nach oben und erweitern so den Brustkorb durch die Kontraktion der äußeren und inneren Zwischenrippenmuskeln. Bei verstärkter und erschwerter Einatmung werden auch andere Muskeln miteinbezogen. An der Atmung sind auch die Bauchmuskeln beteiligt.

Das Zwerchfell ist ein kräftiger Atemmuskel, der den unteren Brusthohlraumausgang verschließt. Bei seiner Kontraktion verdichtet sich seine Kuppel, was den Unterdruck im Brustkorb senkt (Einatmung); bei Erschlaffung bewegt es sich nach oben (Ausatmung). Eine vollständige Kontraktion des Zwerchfells ist wichtig für die Belüftung der unteren Lungenabschnitte, den Blutkreislauf und die normale Funktion der Bauchorgane.

Die Vitalkapazität der Lungen, die ein Mensch beim Atmen nutzen kann, beträgt im Durchschnitt bei Frauen 2,5 – 3,5 l und bei Männern 3,5 – 4,5 l. Ihre Größe hängt vom Alter, vom Zustand der Atmungsorgane und des Herz-Kreislauf-Systems ab.

Indikationen und Kontraindikationen

Indikationen: Chronische unspezifische Lungenerkrankungen – Emphysem, Lungenfibrose, Bronchialasthma in der beschwerdefreien Phase (bei normaler Körpertemperatur und Blutsenkungsgeschwindigkeit).

Kontraindikationen: Exsudative Pleuritis im akuten Stadium; akute fieberhafte Zustände; Bronchiektasie im Stadium des Gewebszerfalls; Herz-Lungen-Insuffizienz; aktive Form der Tuberkulose; eitrige Erkrankungen, Neubildungen und andere allgemeine Kontraindikationen.

Bei Verletzungen und Erkrankungen der Atmungsorgane erzielt die Massage positive Ergebnisse. Eine rechtzeitige Anwendung der Massage in der Phase der Resorption des Exsudats (Schleim-Ansammlung) verhindert die Entwicklung von Komplikationen und wirkt sich positiv auf den Allgemeinzustand des Patienten aus. Selbst bei subfebriler Temperatur wird die Massage verschrieben und erzielt positive Ergebnisse.

Bei der Massage der unteren Rippenzwischenräume und des Zwerchfells wird die Belüftung der unteren Lungenabschnitte, der Blutkreislauf und die Funktion der Bauchorgane verbessert. Bei Lungenentzündung verstärkt die Massage den Blut- und Lymphfluss in den Lungen, was die Resorption des Exsudats und das Abhusten von Schleim fördert, Komplikationen (Lungenatrophie, Entstehung von Verwachsungen im Pleuraspalt) verhindert und den Gewebsstoffwechsel normalisiert, wodurch die Intoxikation des Körpers beseitigt wird.

Studien, die den Einfluss der Massage auf den Stoffwechsel im menschlichen Körper untersuchen sollten, zeigen, dass unter der Wirkung der Massage die Harnausscheidung zunimmt, der Sauerstoffverbrauch um 10-15% steigt (I.M. Sarkisow-Serasini, 1963), die Schweißsekretion verstärkt wird und mit dem Schweiß Salze und bestimmte stickstoffhaltige Substanzen aus dem Körper ausgeschieden werden. Die Untersuchungen von P.S. Wassiljev, N.I. Wolkow und A.W. Troizkaja (1961) ergaben einen positiven Einfluss der Massage auf die Geschwindigkeit der Milchsäure-Elimination aus dem Körper nach Muskelarbeit.

Es wurde festgestellt, dass nach einer Massagekur bei Patienten mit chronischer Pneumonie die Reserven des Atmungssystems signifikant ansteigen, die Bronchialpassage, die Elastizität des Lungengewebes und die Dehnbarkeit des Brustkorbs sich verbessern (O.F. Kusnezow, 1976).

Bei Bronchialasthma lockert die Massage die Muskulatur, löst die Verspannung des Brustkorbs, vermindert die Bronchien- und Bronchiolenkrämpfe, verbessert die Lungenbelüftung und die Gewebedurchblutung, normalisiert die Funktionen des Herz-Kreislauf-Systems, des Nervensystems und des Verdauungssystems sowie den Stoffwechsel und verhindert Komplikationen wie Lungenemphysem.

Häufig gestellte Fragen

Welche Erkrankungen der Atemwege können mit Massage behandelt werden?

Chronische unspezifische Lungenerkrankungen wie Emphysem, Lungenfibrose und Bronchialasthma in der beschwerdefreien Phase können mit Massage behandelt werden.

Wann ist Massage bei Atemwegserkrankungen kontraindiziert?

Massage ist kontraindiziert bei exsudativer Pleuritis im akuten Stadium, akuten fieberhaften Zuständen, Bronchiektasen im Stadium des Gewebszerfalls, Herz-Lungen-Insuffizienz, aktiver Tuberkulose, eitrigen Erkrankungen, Neubildungen und anderen allgemeinen Kontraindikationen.

Wie wirkt sich Massage auf den Stoffwechsel aus?

Studien zeigen, dass Massage die Harnausscheidung, den Sauerstoffverbrauch (um 10-15%) und die Schweißsekretion steigert. Außerdem werden mit dem Schweiß Salze und stickstoffhaltige Substanzen aus dem Körper ausgeschieden. Massage beschleunigt auch die Elimination von Milchsäure nach Muskelarbeit.

Welche positiven Effekte hat Massage bei Atemwegserkrankungen?

Massage verbessert die Reserven des Atmungssystems, die Bronchialpassage, die Elastizität des Lungengewebes und die Dehnbarkeit des Brustkorbs. Bei Bronchialasthma lockert Massage die Muskulatur, reduziert Krämpfe, verbessert die Lungenbelüftung und Gewebedurchblutung sowie die Funktionen von Herz-Kreislauf-System, Nervensystem und Verdauung. Außerdem verhindert sie Komplikationen wie Lungenemphysem.

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