Die Sportmedizin für Menschen mit Einschränkungen umfasst die medizinische Betreuung von Behindertensportlern im Paralympischen und Deaflympischen Sport sowie in den Olympischen Spielen der Sonderolympiade. Im Unterschied zur medizinischen Betreuung gesunder Sportler in olympischen und nicht-olympischen Sportarten stellt die Sportmedizin für Sportler mit Behinderungen besondere Anforderungen.

Die Hauptbereiche dieser Art der medizinischen Tätigkeit sind:

  • Regelmäßige Überwachung des Gesundheitszustands von Sportlern mit Behinderungen
  • Bewertung der Angemessenheit der körperlichen Belastungen für den Gesundheitszustand
  • Prävention und Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen, medizinische Rehabilitation
  • Erholung
  • Medizinische Klassifizierung der Sportler

Experten schätzen, dass in Russland etwa 5-7% der Gesamtzahl der Behinderten ehemalige Sportler sind, die aufgrund von Sportverletzungen erkrankt sind.

Heutzutage ist die soziale und moralisch-ethische Bedeutung von Sportwettbewerben mit Beteiligung von Behindertensportlern offensichtlich. So werden die Paralympischen und Deaflympischen Spiele neben den Olympischen Spielen zu den größten Weltsportereignissen mit stetig wachsendem Wettbewerbsniveau.

Medizinische Betreuung und Untersuchungen

Aufgrund der wachsenden physischen und psycho-emotionalen Belastungen, denen Behindertensportler ausgesetzt sind, sind die Anforderungen an ihre medizinische Versorgung erhöht.

In den letzten Jahren ist ein erheblicher Anstieg der Trainings- und Wettkampfbelastungen in praktisch allen paralympischen Sportarten zu beobachten. Die Untersuchungen zeigen, dass in den Anfangsphasen der Entwicklung des paralympischen Sports die Steigerung der Belastungen hauptsächlich durch extensive Parameter (vor allem Trainingsumfang) erfolgte. Derzeit kann man von einer maximalen Annäherung der Trainingsbedingungen an die Wettkampfbedingungen bei einer Zunahme der intensiven Parameter sprechen.

Die Höhe der Trainingsbelastungen in den verschiedenen paralympischen Sportarten unterscheidet sich stark in Abhängigkeit von der Startgruppe des Behindertensportlers, die durch seine Erkrankung, die Vorbereitungsphase und eine Reihe anderer Faktoren bestimmt wird. Gegenwärtig machen in einigen Sportarten und Wettbewerben für Behinderte die Trainingsbelastungen bis zu 1000 Stunden Trainingsarbeit im Verlauf eines Makrozyklus aus.

Neben diesem Trend haben in den letzten Jahren auch die Parameter der Wettkampfvorbereitung deutlich zugenommen. So hat sich beispielsweise die Zahl der Wettkampf- und Traininingsspiele in der Italienischen Profiliga im Rollstuhlbasketball auf 40-50 Spiele im Verlauf eines Vorbereitungsmakrozyklus erhöht, was auf die wachsende Bedeutung der Wettkampfvorbereitung im Behindertensport hinweist.

Ziele und Inhalte der ärztlichen Untersuchungen

Die ärztlichen Untersuchungen der Behindertensportler dienen folgenden Zielen:

  • Feststellung von Erkrankungen und pathologischen Zuständen, die einer Zulassung zum Sport entgegenstehen oder die Leistungsfähigkeit einschränken
  • Ermittlung von Risikofaktoren für das Auftreten pathologischer Zustände (einschließlich Lebensgefahr)
  • Diagnose der körperlichen Entwicklung des Sportlers und ihrer Veränderungen im Trainingsprozess in Abhängigkeit von der Ausrichtung des Trainingsprozesses und des sportlichen Könnens
  • Einschätzung des Funktionszustands des Organismus unter Berücksichtigung von Risikofaktoren, Gesundheitsdaten und Erstellung von Empfehlungen zur Anpassung der individuellen Trainingspläne
  • Bewertung und Analyse der Ursachen der Behinderung und makromorphologischer Parameter des Sportlers
  • Bestimmung der Klassifikationsgruppe des Sportlers
  • Bewertung und Analyse der Ursachen für den Hörverlust, Beurteilung der Sprachfähigkeiten, Einschätzung der Möglichkeit zur Verwendung der Gebärdensprache, gegebenenfalls Anpassung von Hörgeräten (für Deaflympics-Teilnehmer)
  • Umfassende Diagnose und Bewertung der körperlichen Leistungsfähigkeit, Bestimmung des Niveaus der Reservekapazitäten des Organismus unter Berücksichtigung der Art und des Ausmaßes der Behinderung sowie der Vorbereitungsphasen
  • Empfehlungen zur Aufrechterhaltung des Gesundheitsniveaus des Sportlers
  • Empfehlungen zur Anpassung des Trainingsprozesses in Abhängigkeit von den festgestellten Veränderungen und dem Grad der Behinderung
  • Entscheidung über die Zulassung des Sportlers zu Trainings und Wettkämpfen nach Gesundheitszustand, zugewiesener Klassifikation und anderen medizinischen Kriterien
  • Anordnung individueller Rehabilitations- und Erholungsmaßnahmen, die auf den festgestellten Besonderheiten des Gesundheitszustands, des Funktionszustands und der Anpassungsreaktionen des Organismus an die Belastungen begründet sind.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die Hauptbereiche der medizinischen Versorgung von Behindertensportlern?

Zu den Hauptbereichen gehören:
– Regelmäßige Überwachung des Gesundheitszustands
– Bewertung der Angemessenheit der körperlichen Belastungen
– Prävention und Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen, medizinische Rehabilitation
– Erholung
– Medizinische Klassifizierung der Sportler

Warum ist die medizinische Versorgung von Behindertensportlern besonders wichtig?

Aufgrund der wachsenden physischen und psycho-emotionalen Belastungen, denen Behindertensportler ausgesetzt sind, sind die Anforderungen an ihre medizinische Versorgung erhöht.

Wie unterscheidet sich die medizinische Versorgung von Behindertensportlern von der Versorgung gesunder Sportler?

Im Unterschied zur medizinischen Betreuung gesunder Sportler in olympischen und nicht-olympischen Sportarten stellt die Sportmedizin für Sportler mit Behinderungen besondere Anforderungen.

Wie werden die ärztlichen Untersuchungen bei Behindertensportlern durchgeführt?

Die ärztlichen Untersuchungen können sowohl ambulant als auch stationär erfolgen, wobei letzteres für Patienten mit eingeschränkter Mobilität der bevorzugte Weg ist.

Welche Ziele verfolgen die ärztlichen Untersuchungen bei Behindertensportlern?

Zu den Zielen gehören:
– Feststellung von Erkrankungen und Risikofaktoren
– Diagnose der körperlichen Entwicklung und des Funktionszustands
– Bewertung und Analyse der Ursachen der Behinderung
– Bestimmung der Klassifikationsgruppe
– Empfehlungen zur Anpassung des Trainingsprozesses

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