Arzneimittel und Viren


Virusinfektionen können jeden Körperbereich befallen. Die meisten verlaufen symptomlos, aber wenn die Infektion symptomatisch ist, kann sie leicht bis schwer ausfallen – von einem vorübergehenden Schnupfen bis hin zu einer langwierigen, potenziell tödlichen Infektion wie der durch das humane Immundefizienzvirus (HIV) Typ 1. Viren können durch Medikamente selektiv gehemmt werden, indem einzigartige Schritte ihrer Vermehrung wie Bindung an Zellrezeptoren, Penetration, Dekapsidierung, Assemblierung oder Freisetzung blockiert werden oder indem bevorzugt Schritte gehemmt werden, die den Wirtszellen eigen sind, einschließlich Transkription und Translation.

Biologie der Viren und ihre Empfindlichkeit gegenüber Medikamenten


Die potenzielle therapeutische Wirksamkeit eines antiviralen Medikaments kann in vitro bewertet werden, hat aber eine geringere prognostische Aussagekraft als die in vitro-Empfindlichkeitsbestimmung von Bakterien. Die Entwicklung von Resistenzen schränkt oft die Anwendbarkeit antiviraler Arzneimittel ein. Das Auftreten resistenter Stämme kann durch die Anwendung einer Kombination mehrerer Wirkstoffe mit unterschiedlichem Wirkmechanismus minimiert werden.

Klassifizierung antiviraler Arzneimittel und ihre Wirkstellen in der viralen Replikation


Antivirale Arzneimittel werden in nukleosidische und nicht-nukleosidische Substanzen unterteilt, je nach ihrer Wirkstelle im Zyklus der viralen Replikation. Einige der derzeitigen Präparate haben mehr als eine Wirkstelle (z.B. Ribavirin).

Inhibitoren der Virusdekapsidierung

Amantadin und Rimantadin sind die einzigen antiviralen Arzneimittel, die die Replikation von Viren durch Hemmung ihrer Dekapsidierung unterdrücken. Sie binden im Inneren des Ionenkanals, der vom transmembranen M2-Protein der Virushülle gebildet wird, was eine sterische Blockade und Verhinderung der Kapsidenentleerung bewirkt.

Inhibitoren der Virustranslation

Fomivirsen ist ein antivirales Medikament, das die Virustranslation hemmt.

Inhibitoren der viralen Genomreplikation

Eine Reihe von Arzneimitteln, wie Acyclovir, Arabinosyladenin, Cidofovir, Famciclovir, Foscarnet, Ganciclovir, Idoxuridin, Ribavirin, Sorivudin und Trifluridin, hemmen die Replikation der viralen RNA oder DNA.

Prinzipien der HIV-Therapie


Antiretrovirale Medikamente wie Nukleosid- und Nicht-Nukleosid-Reverse-Transkriptase-Inhibitoren sowie Proteaseinhibitoren werden zur Behandlung von HIV-Infektionen eingesetzt.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die Hauptwirkungsweisen antiviraler Arzneimittel?

Antivirale Arzneimittel können selektiv Viren hemmen, indem sie entweder einzigartige Schritte ihrer Vermehrung wie Bindung an Zellrezeptoren, Penetration, Dekapsidierung, Assemblierung oder Freisetzung blockieren, oder indem sie bevorzugt Schritte hemmen, die auch den Wirtszellen eigen sind, wie Transkription und Translation.

Wie entwickeln sich Virusresistenzen und wie kann man das vermeiden?

Die Entwicklung von Resistenzen schränkt oft die Anwendbarkeit antiviraler Arzneimittel ein. Das Auftreten resistenter Virusstämme kann durch die Anwendung einer Kombination mehrerer Wirkstoffe mit unterschiedlichem Wirkmechanismus minimiert werden.

Welche Viruserkrankungen können mit antiviralen Medikamenten behandelt werden?

Antivirale Arzneimittel zeigen Wirksamkeit bei Infektionen, die durch Herpesviren, Influenzaviren, das Respiratorische Synzytial-Virus, Hepatitis-B- und -C-Viren, Humane Papillomviren, das Lassavirus und das Humane Immundefizienz-Virus verursacht werden.

Wie unterscheiden sich nukleosidische und nicht-nukleosidische antivirale Arzneimittel?

Antivirale Arzneimittel werden in nukleosidische und nicht-nukleosidische Substanzen unterteilt, je nach ihrer Wirkstelle im Zyklus der viralen Replikation. Einige Präparate haben auch mehr als eine Wirkstelle.

Wie wirken Amantadin und Rimantadin als Inhibitoren der Virusdekapsidierung?

Amantadin und Rimantadin binden im Inneren des Ionenkanals, der vom transmembranen M2-Protein der Virushülle gebildet wird, was eine sterische Blockade und Verhinderung der Kapsidenentleerung bewirkt.

Wie werden HIV-Infektionen behandelt?

Zur Behandlung von HIV-Infektionen werden antiretrovirale Medikamente wie Nukleosid- und Nicht-Nukleosid-Reverse-Transkriptase-Inhibitoren sowie Proteaseinhibitoren eingesetzt.

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