Toxoplasmose ist eine durch Toxoplasma gondii verursachte Protozoenkrankheit. Sie ist weltweit verbreitet, kommt jedoch besonders häufig in Ländern mit tropischem und feuchtem Klima vor. Die geschlechtliche Vermehrung von T. gondii findet im Darmepithel der Katze statt, die der Endwirt ist. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt auf mehreren Wegen:

  • durch Aufnahme von Oozysten aus den Fäkalien infizierter Katzen;
  • durch den Verzehr von unzureichend durchgarem, meist Schweinefleisch (Aufnahme von Zysten);
  • durch transplacentare Übertragung, die eine kongenitale Toxoplasmose verursachen kann.

Die häufigste klinische Manifestation ist eine zervikale Lymphadenopathie, es können aber auch Fieber, Mattigkeit, Lymphadenopathie, atypischer Lymphozytose und Myalgie auftreten. Bei Störungen des Immunsystems verläuft die Erkrankung schwerer.

Kongenitale Infektionen sind durch schwerwiegendere Störungen gekennzeichnet und können zu einem fatalen Syndrom führen, das durch Hydrozephalus, Hepatosplenomegalie, Ikterus, geistige Retardierung und Chorioretinitis charakterisiert ist.

Die vier Hauptmerkmale der kongenitalen Toxoplasmose sind:

  • Retinochorioiditis
  • Hydrozephalus
  • Intrakranielle Verkalkungen
  • Psychomotorische Störungen

Zur Behandlung von Toxoplasmose werden in der Regel Pyrimethamin in Kombination mit Sulfadiazin eingesetzt (siehe auch „Malaria“). Beide Präparate sind Hemmstoffe des Folsäuremetabolismus der Protozoen und töten Tachyzoiten, aber nicht die zysteninduzierten Parasiten. Die Kombination von Pyrimethamin und Sulfadiazin ist besonders effektiv, da beide Wirkstoffe in das Zentralnervensystem eindringen. Pyrimethamin wurde als Monotherapie zur Behandlung von Toxoplasma-Enzephalitis bei Patienten eingesetzt, die auf Sulfadiazin überempfindlich sind. Die Tagesdosis für Erwachsene beträgt 2-4 g Sulfadiazin plus 50 mg Pyrimethamin. Die Pyrimethamin-Dosis wird nach 3 Tagen um die Hälfte reduziert, die Behandlung wird dann über 30 Tage fortgesetzt. Da Pyrimethamin den Folsäuremetabolismus des Menschen hemmt, müssen die Leukozytenwerte der Patienten mindestens zweimal wöchentlich kontrolliert werden.

Zu den Nebenwirkungen von Pyrimethamin gehören Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Ataxie, Tremor und Krampfanfälle. Das Medikament kann Thrombozytopenie, Granulozytopenie und megaloblastäre Anämie aufgrund von Folsäuremangel, der bei Behandlung mit hohen Dosen von Pyrimethamin auftritt, auslösen. Zu den Nebenwirkungen von Sulfadiazin gehören Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen und gelegentlich Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Stevens-Johnson-Syndrom). Sowohl Pyrimethamin als auch Sulfadiazin sind bei bekannter Überempfindlichkeit, schwerer Leber- oder Nierenfunktionsstörung sowie in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten kontraindiziert.

Häufig gestellte Fragen

Was ist Toxoplasmose?

Toxoplasmose ist eine durch den Parasiten Toxoplasma gondii verursachte Infektionskrankheit.

Wie wird Toxoplasmose übertragen?

Toxoplasmose kann durch den Verzehr von ungenügend durchgegarem, meist Schweinefleisch, durch Aufnahme von Oozysten aus Katzenkot sowie durch eine Übertragung von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden.

Welche Symptome kann Toxoplasmose verursachen?

Häufige Symptome sind Lymphknotenschwellungen, Fieber, Müdigkeit, atypische Lymphozyten und Muskelschmerzen. Bei geschwächter Immunabwehr kann die Erkrankung schwerer verlaufen.

Wie sieht die Behandlung von Toxoplasmose aus?

Zur Behandlung werden in der Regel Pyrimethamin in Kombination mit Sulfadiazin eingesetzt. Diese Medikamente hemmen den Folsäuremetabolismus der Parasiten.

Welche Nebenwirkungen können bei der Toxoplasmose-Behandlung auftreten?

Mögliche Nebenwirkungen sind Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Ataxie, Tremor, Krampfanfälle, Blutbildveränderungen und Überempfindlichkeitsreaktionen.

Wann sind Pyrimethamin und Sulfadiazin kontraindiziert?

Die Medikamente sind bei bekannter Überempfindlichkeit, schwerer Leber- oder Nierenfunktionsstörung sowie in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten kontraindiziert.

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