Die Aufgaben des Anästhesisten in der präoperativen Phase sind erstens die Bewertung des operativen Risikos und der Wahrscheinlichkeit einzelner Komplikationen; zweitens die Empfehlungen für die Verschreibung von Medikamenten zur Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen und zur Erleichterung der bevorstehenden Anästhesie.

Aus Sicht des operativen Risikos sind Begleiterkrankungen äußerst wichtig. Zur Einschätzung des operativen Risikos wurden Indizes und Algorithmen entwickelt (Goldman et al., 1977; Palda und Detsky, 1997), die Faktoren wie das Vorhandensein oder die Wahrscheinlichkeit der koronaren Herzkrankheit, Veränderungen im EKG, Anzeichen für Herzinsuffizienz, Lungen-, Nieren- und Lebererkrankungen, Alter des Patienten und Traumatizität des geplanten chirurgischen Eingriffs berücksichtigen. Es wurden Behandlungsmethoden entwickelt, um den negativen Einfluss dieser Zustände auf den Operationsverlauf zu verringern und ihre Verschlechterung während oder nach dem Eingriff zu verhindern. Dies ist ein äußerst wichtiger Aspekt der Tätigkeit des Anästhesisten. Auf der Grundlage von Informationen über den Zustand des Patienten wird die Entscheidung über die Wahl der Anästhesiemethode, des Anästhetikums und der Systeme für das intraoperative Monitoring getroffen (Sweitzer, 2000).

Medikamentöse präoperative Vorbereitung

Einnahme von Medikamenten. Wenn der Patient ständig Medikamente einnimmt, werden diese in der Regel am Operationstag in der üblichen Dosis verabreicht. Dies gilt insbesondere für Präparate mit inotroper, chronotroper, dromotroper und vasoaktiver Wirkung, insbesondere für antihypertensive Mittel. Die Anwendung von Diuretika sowie Metformin und MAO-Hemmern ist umstritten. Für MAO-Hemmer sind insbesondere ausgeprägte Wechselwirkungen mit Pethidin und anderen während der Operation verabreichten Medikamenten charakteristisch (obwohl diese Wechselwirkungen verhindert oder abgemildert werden können). Es gibt Behandlungsschemata für die präoperative Betreuung von Patienten mit insulinabhängigem Diabetes mellitus sowie für Patienten, die längerfristig Glukokortikoide einnehmen. Besondere Anweisungen sind erforderlich, wenn Medikamente mit Entzugssyndrom eingenommen werden.

In klinischen Studien wurde gezeigt, dass die Häufigkeit und Schwere der Myokardischämie im postoperativen Zeitraum mit einer Erhöhung der Herzfrequenz korrelieren. Dies führte zu klinischen Studien zur präventiven Verschreibung von Betablockern bei Patienten mit hohem operativem Risiko. In der Gruppe der Patienten, denen vor und nach der Operation der Betablocker Atenolol verabreicht wurde, wurde eine deutliche Reduzierung der Myokardischämie und eine Erhöhung des Zweijahresüberlebens beobachtet (Mangano et al., 1996). In einer anderen Studie erhielten Patienten mit hohem operativem Risiko Bisoprolol; dabei waren die Häufigkeit von Myokardinfarkt und die Sterblichkeit deutlich niedriger als in der Kontrollgruppe (Poldermans et al., 1999). Früher wurde gezeigt, dass die präventive Verabreichung von Nitroglycerin und Kalziumantagonisten unwirksam ist.

Einige andere Medikamente werden zur Korrektur direkt mit der Anästhesie zusammenhängender Störungen verschrieben, die in der prä-, intra- und postoperativen Phase auftreten können.

Häufig gestellte Fragen

Welche Aufgaben hat der Anästhesist in der präoperativen Phase?

Die Aufgaben des Anästhesisten in der präoperativen Phase sind erstens die Bewertung des operativen Risikos und der Wahrscheinlichkeit einzelner Komplikationen; zweitens die Empfehlungen für die Verschreibung von Medikamenten zur Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen und zur Erleichterung der bevorstehenden Anästhesie.

Wie wird das operative Risiko eingeschätzt?

Zur Einschätzung des operativen Risikos wurden Indizes und Algorithmen entwickelt, die Faktoren wie das Vorhandensein oder die Wahrscheinlichkeit der koronaren Herzkrankheit, Veränderungen im EKG, Anzeichen für Herzinsuffizienz, Lungen-, Nieren- und Lebererkrankungen, Alter des Patienten und Traumatizität des geplanten chirurgischen Eingriffs berücksichtigen.

Welche Bedeutung haben Begleiterkrankungen für das operative Risiko?

Aus Sicht des operativen Risikos sind Begleiterkrankungen äußerst wichtig. Es wurden Behandlungsmethoden entwickelt, um den negativen Einfluss dieser Zustände auf den Operationsverlauf zu verringern und ihre Verschlechterung während oder nach dem Eingriff zu verhindern.

Wie wird die präoperative Medikation geplant?

Wenn der Patient ständig Medikamente einnimmt, werden diese in der Regel am Operationstag in der üblichen Dosis verabreicht. Dies gilt insbesondere für Präparate mit inotroper, chronotroper, dromotroper und vasoaktiver Wirkung, insbesondere für antihypertensive Mittel. Die Anwendung von Diuretika sowie Metformin und MAO-Hemmern ist umstritten.

Welche Rolle spielen Betablocker in der präoperativen Phase?

In klinischen Studien wurde gezeigt, dass die Häufigkeit und Schwere der Myokardischämie im postoperativen Zeitraum mit einer Erhöhung der Herzfrequenz korrelieren. Dies führte zu klinischen Studien zur präventiven Verschreibung von Betablockern bei Patienten mit hohem operativem Risiko, mit positiven Ergebnissen.

Welche anderen Medikamente werden in der präoperativen Phase eingesetzt?

Einige andere Medikamente werden zur Korrektur direkt mit der Anästhesie zusammenhängender Störungen verschrieben, die in der prä-, intra- und postoperativen Phase auftreten können, wie z.B. Anticholinergika, Mittel zur Reduzierung der Magensäure und Sedativa.

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