Die Veränderungen in den Muskeln während des Trainings sind vielfältig und werden durch mechanische Reize, Stoffwechselreaktionen sowie hormonelle Einflüsse bedingt. Dabei lassen sich zwei Hauptbereiche unterscheiden: morphologische und neuronale Anpassungen.
Neuronale Anpassungen
Zu Beginn des Trainings verbessert sich die Kraft der Skelettmuskeln relativ schnell. Dies ist hauptsächlich auf neuronale Anpassungen zurückzuführen, wie eine erhöhte Innervation des Muskels und eine verbesserte intramuskuläre Koordination. Die genauen Mechanismen der neuronalen Anpassung sind noch nicht vollständig geklärt, aber offenbar spielt die intermuskuläre Koordination eine große Rolle. Dabei haben die Antagonisten keinen wesentlichen negativen Einfluss auf die Bewegungsabläufe, und die Abstimmung der Muskelaktivität verbessert sich.
Morphologische Anpassungen
Nach mehrwöchigem oder -monatigem zielgerichtetem Training zeigen sich auch morphologische Veränderungen in den Muskeln. Dazu gehört vor allem die Muskelhypertrophie, also eine Zunahme des Muskelvolumens aufgrund einer Vergrößerung der Muskelzellen. Ursache sind eine erhöhte Synthese von kontraktilen und nicht-kontraktilen Muskelproteinen. Weitere morphologische Anpassungen sind eine Veränderung des Fasertypenverhältnisses sowie eine Erhöhung der Dehnfähigkeit von Sehnen und Bindegewebe.
Anpassungen an ausdauerorientiertes Training
Ausdauertraining führt zu einer Erhöhung der Mitochondrienzahl und -enzyme in langsamen und schnellen Muskelfasern, was die Ausdauerleistung steigert. Außerdem nimmt die Kapillardichte zu, und der Glykogenvorrat in den Muskeln kann erhöht werden.
Anpassungen an kraftorientiertes Training
Krafttraining mit hoher Intensität beansprucht vor allem die schnellen Muskelfasern. Deren Durchmesser nimmt aufgrund einer Zunahme der Myofibrillen zu. Dies resultiert in einer Kraftsteigerung, allerdings geht die Ausdauer der Muskeln zurück.
Insgesamt hängen die Anpassungen stark vom Trainingsreiz ab. Um für eine bestimmte sportliche Tätigkeit optimal vorbereitet zu sein, muss das Training dementsprechend spezifisch gestaltet werden.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Hauptarten der Muskelanpassung?
Hauptsächlich werden zwei Arten der Muskelanpassung unterschieden: Neuronale Anpassungen und morphologische Anpassungen.
Wie äußern sich neuronale Anpassungen?
Neuronale Anpassungen führen zu einer verbesserten Innervation und Koordination der Muskeln, was die Kraftentwicklung in der Anfangsphase des Trainings erklärt.
Welche morphologischen Anpassungen gibt es?
Zu den morphologischen Anpassungen zählen vor allem die Muskelhypertrophie, Veränderungen des Fasertypenverhältnisses sowie eine erhöhte Dehnfähigkeit von Sehnen und Bindegewebe.
Wie passen sich Muskeln an Ausdauertraining an?
Ausdauertraining steigert die Mitochondrienzahl und -enzyme, die Kapillardichte sowie die Glykogenvorräte in den Muskeln, was die Ausdauerleistung verbessert.
Wie passen sich Muskeln an Krafttraining an?
Krafttraining mit hoher Intensität führt vor allem in den schnellen Muskelfasern zu einer Hypertrophie, was die Kraft steigert, aber die Ausdauer reduziert.
Warum ist eine spezifische Trainingsgestaltung wichtig?
Um optimal für eine bestimmte sportliche Anforderung vorbereitet zu sein, muss das Training spezifisch auf diese Anforderung abgestimmt sein.