Das Mikrogrün, auch Microgreen genannt, erfreut sich seit den 1980er Jahren wachsender Beliebtheit. Ursprünglich wurde es als dekoratives Element in Gerichten in Spitzenrestaurants in San Francisco eingesetzt. In den 1990er Jahren stieg die Popularität des Mikrogrüns aufgrund intensiver Forschung und der wissenschaftlichen Erkenntnisse über dessen Nährwert stark an. In den 2000er Jahren erfasste die Begeisterung für Mikrogrün dann auch Europa.

Der Begriff Mikrogrün umfasst die jungen Triebe verschiedener Pflanzen wie Basilikum, Rucola, Petersilie und sogar Getreide oder Kohl. Diese Vereinheitlichung hat einen Grund – unabhängig von der Pflanzenart enthalten die jungen Triebe, wenn sie sich noch in der Keimblattphase befinden, den höchsten Nährwert.

Beobachtet man das Wachstum von Mikrogrün zu Hause, so stellt ein aufmerksamer Gärtner bereits nach 5 Tagen das Keimen der Samen fest. Bis die ersten Blätter erscheinen, handelt es sich noch um reine Triebe, die nicht verzehrt werden können. Ab dem 12. Tag, wenn die Triebe eine Höhe von 5-10 cm erreichen und junge Blätter am Stängel wachsen, kann man von einem hochwertigen Mikrogrün sprechen.

In dieser Phase des aktiven Wachstums und der Keimblattbildung ist der Nährwert von Mikrogrün konzentriert und sogar höher als bei ausgewachsenen Pflanzen. Mikrogrün enthält:

Enzyme

Komplexe Proteinmoleküle, die den Stoffwechsel regulieren und die Verdauung unterstützen. In Mikrogrün sind diese Stoffe teilweise hundertfach höher konzentriert als in ausgewachsenen Pflanzen.

Antioxidantien

Sie verlangsamen die Oxidationsprozesse in den Zellen und tragen so zur Senkung des Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zur Regulierung des Nervensystems und zur Erhaltung der Hautgesundheit bei. Um die volle Wirkung von Antioxidantien zu erzielen, ist eine regelmäßige Aufnahme wichtig. Da alle Arten von Mikrogrün solche Moleküle enthalten, kann man sich auch in den Wintermonaten mit frischen Antioxidantien versorgen.

Chlorophyll

Für Pflanzen fungiert Chlorophyll als „grünes Blut“, da es Sonnenlichtenergie absorbiert und so Wasser und Kohlendioxid verarbeitet. Für den Menschen hat der Verzehr von Chlorophyll ebenfalls positive Auswirkungen auf Blutdruck und Sauerstoffversorgung, insbesondere in Regionen mit wenig Sonneneinstrahlung.

Vitamine und Mineralstoffe

Die pflanzlichen Nährstoffe werden vom Körper bestens aufgenommen, so dass bei Mikrogrün keine Nachteile zu befürchten sind. Zu Hause gezogenes oder im Supermarkt erworbenes Mikrogrün trägt ganzjährig zur Gesunderhaltung bei.

Die genaue Zusammensetzung und Nährwertangaben von Mikrogrün variieren je nach Pflanzenart und Anbaubedingungen. Durchschnittlich enthält Mikrogrün pro 100 g:

  • 31 kcal oder 129 kJ
  • 2,6 g Eiweiß
  • 0,1 g Fett
  • 5 g Kohlenhydrate
  • 3 g Ballaststoffe
  • 91 g Wasser

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Mikrogrün besonders in den ersten 7 Tagen nach der Keimung seinen höchsten Nährwert erreicht. So enthält zum Beispiel 7 Tage altes Mikrospinxt 11-mal mehr Calcium als Milch, 30-mal mehr Vitamin B, 7-mal mehr Vitamin C als Orangen und 5-mal mehr Eisen als ausgewachsener Spinat.

Mikrogrün ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung, kann aber als nährstoffreiches Superfood einen wertvollen Beitrag zu einem gesunden Lebensstil leisten. Die regelmäßige Aufnahme verschiedener Mikrogrün-Sorten empfiehlt sich, um von der Vielfalt an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen zu profitieren.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die Vorteile von Mikrogrün?

Mikrogrün ist nährstoffreich und enthält hochkonzentriert Enzyme, Antioxidantien, Chlorophyll sowie Vitamine und Mineralstoffe. Der Verzehr kann sich positiv auf den Stoffwechsel, die Herzgesundheit, das Nervensystem und den Allgemeinzustand auswirken.

Wie unterscheidet sich Mikrogrün von ausgewachsenen Pflanzen?

In den jungen Keimblättern des Mikrogrüns sind die wertvollen Inhaltsstoffe deutlich höher konzentriert als in den ausgewachsenen Pflanzen. Vor allem in den ersten 7 Tagen nach der Keimung ist der Nährwert am höchsten.

Wie kann man Mikrogrün selbst anbauen?

Mikrogrün lässt sich leicht zu Hause anbauen. Bereits nach 5 Tagen keimen die Samen, und nach 12 Tagen sind die Triebe mit den ersten Blättern erntereif. Für den optimalen Nährwert sollte man die Ernte in dieser Phase vornehmen.

Welche Arten von Mikrogrün gibt es?

Der Begriff Mikrogrün umfasst die jungen Triebe verschiedener Pflanzen wie Basilikum, Rucola, Petersilie, Getreide oder Kohl. Alle Mikrogrün-Sorten enthalten eine Vielzahl an wertvollen Nährstoffen.

Wie lässt sich Mikrogrün in die Ernährung integrieren?

Mikrogrün ergänzt als nährstoffreiches Superfood ideal eine ausgewogene Ernährung. Es sollte nicht als Ersatz, sondern in Kombination mit anderen Lebensmitteln verzehrt werden, um von der Vielfalt an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen zu profitieren.

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