Inhalt:

  1. Geschichte des Granatenwurfs
  2. Technik des Granatenwurfs


    2.1. Haltung des Geräts


    2.2. Anlauf


    2.3. Finalsteigerung


    2.4. Gleichgewichtserhaltung nach dem Wurf
  3. Aufgaben beim Erlernen der Granatenwurftechnik und deren methodische Ausrichtung
  4. Anforderungen an die Technikausführung der Leichtathletikdisziplinen (motorische Vorgaben)
  5. Übungen zum selbstständigen Erwerb einer rationellen Technik
  6. Typische Fehler beim Erlernen der Leichtathletikübungen und Wege zu ihrer Korrektur

Geschichte des Granatenwurfs

Der Speerwurf ist eine der ältesten Leichtathletikdisziplinen: Er war bereits Teil der Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen im antiken Griechenland, wo Speere sowohl auf Genauigkeit als auch auf Weite geworfen wurden. In das Programm der modernen Olympischen Spiele wurde der Speerwurf bei den Männern 1908 und bei den Frauen 1932 aufgenommen.

Als Sportgerät wurde der Speer mehrmals modernisiert. Fachleute suchten nach Formen, die bessere Gleiteigenschaften ermöglichten. Dies wurde durch eine Verlagerung des Gerätschwerpunkts zur Mitte hin erreicht. Solche Speere besaßen bessere Gleitfähigkeiten, was den Athleten deutliche Leistungssteigerungen erlaubte. So warf der Sportler aus der DDR U. Hohn 1984 den Speer 104,80 m weit, was für Kampfrichter und Teilnehmer in anderen Leichtathletikdisziplinen gefährlich wurde. Daraufhin entschied der Weltleichtathletikverband IAAF, weniger gleitfähige Speere einzuführen, indem der Schwerpunkt wieder näher an die Spitze verlegt wurde, was die Flugweite reduzierte. Dennoch konnten herausragende Athleten wie der mehrfache Olympiasieger, Welt- und Rekordhalter (98,48 m) J. Železný (Tschechien) den Speer immer näher an die 100-Meter-Marke bringen.

Technik des Granatenwurfs

Haltung des Geräts

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Granate zu halten. Qualifizierte Sportler verwenden einen Griff, bei dem der Schwerpunkt des Geräts hoch liegt; die Granate wird mit vier Fingern am Ende des Griffs gehalten, wobei der Griff mit dem Kleinfingergrund in der Handfläche ruht, die Hand ist locker, der Daumen liegt längs zur Achse der Granate. Diese Wurftechnik ermöglicht Athleten mit kräftiger Handmuskulatur gute Ergebnisse. Beim „Faustgriff“ ist der Hebel verkürzt, die Hand ist angespannter, die Achse der Granate steht senkrecht zum Arm, eine Kontrolle des Loslassens ist nicht möglich – dennoch wurden damit ebenfalls gute Resultate erzielt.

Anlauf

Am Beginn des Anlaufs wird die Granate in gebeugtem Arm vor der rechten Schulter auf Kopfhöhe getragen. Dies ist die effizientere Variante, da der Athlet die Armposition mit der Granate kontrollieren kann.
Der Anlauf besteht aus zwei Teilen: a) vom Start bis zur Markierung – Vorlauf; b) von der Markierung bis zur Abwurflinie – Finalanlauf. Der Vorlauf umfasst 16-20 m bzw. 8-10 Schritte, der Finalanlauf 7-10 m bzw. 4-5 Wurf-schritte.

Im ersten Anlautteil erreicht der Werfer eine optimale Bewegungsgeschwindigkeit, die ihm hilft, den Finalanlauf effektiv auszuführen. Dabei soll der Arm mit der Granate nicht angespannt sein, der gesamte Anlauf rhythmisch und beschleunigend, mit gerader Vorwärtsbewegung und aufrechter Körperhaltung. Wenn der Athlet die Markierung erreicht, sollte er etwa zwei Drittel seiner maximalen Sprintgeschwindigkeit erreicht haben.

Finalsteigerung

Diese Phase beginnt mit dem Erreichen der Markierung. Sie umfasst üblicherweise 5 Schritte (einschließlich des Absprungs nach dem Wurf). Die Vorbereitung zum Rückzug des Geräts beginnt in der Regel mit dem Aufsetzen des linken Fußes auf die Bahn. Mit dem Schritt des rechten Fußes beginnt der Athlet, sich mit der linken Körperseite in Wurfrichtung zu drehen und gleichzeitig den Arm mit der Granate nach hinten auszuholen, um den Wurfweg zu verlängern. Es gibt zwei Hauptvarianten des Rückzugs: nach vorn-unten-hinten („untere Kurve“) und gerade nach hinten. Die erste Variante ist weiter, aber koordinativ anspruchsvoller, die zweite rationaler und einfacher auszuführen.

Gleichgewichtserhaltung nach dem Wurf

Nach dem finalen Wurf ist es wichtig, das Gleichgewicht zu bewahren. Dafür sind ein kontrollierter Absprung und ein gezielter Landungsschritt entscheidend.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Granatenwurf?

Der Granatenwurf ist eine Leichtathletikdisziplin, bei der ein speziell gefertigtes Wurfgerät (die Granate) möglichst weit geschleudert wird.

Wo wird der Granatenwurf ausgeübt?

Der Granatenwurf wird vor allem im Schulsport und im militärischen Bereich als Anwendungsübung praktiziert. In Wettkämpfen der Leichtathletik kommt er heutzutage nicht mehr vor.

Wie unterscheidet sich der Granatenwurf vom Speerwurf?

Obwohl Granate, Speer und Ball äußerlich wenig gemein haben, gibt es in der Wurftechnik viele Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel erfolgt der Abwurf aller drei Geräte durch eine ruckartige, peitschartige Bewegung aus der Armbeuge.

Welche Techniken gibt es beim Granatenwurf?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Granate zu halten. Qualifizierte Sportler nutzen oft einen Griff, bei dem der Schwerpunkt des Geräts hoch liegt. Daneben gibt es auch den „Faustgriff“, bei dem der Hebel verkürzt ist.

Wie läuft der Anlauf beim Granatenwurf ab?

Der Anlauf besteht aus einem Vorlauf von 16-20 m, in dem der Athlet Tempo aufnimmt, und einem Finalanlauf von 7-10 m mit 4-5 Wurf-schritten zur Vorbereitung des Abwurfs.

Was sind die Schlüsselphasen beim Granatenwurf?

Die wichtigsten Phasen sind das Halten und Auswerfen der Granate, der Anlauf mit Finalsteigerung sowie das Bewahren des Gleichgewichts nach dem Wurf.

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