Im Bewegungsablauf können Traktion, Kompression, Rotation, Gleiten und Drehen der Gelenksflächen auftreten. Bei der Rotation rollt eine Gelenksfläche über die andere, wie ein Rad auf einer Straße, beim Gleiten bewegt sich eine Fläche über die andere, wie ein blockiertes Rad beim Bremsen. Normalerweise wird für die maximale Bewegungsamplitude die Rotation durch Gleiten ergänzt und umgekehrt.

Die Mobilisation, die auf die Wiederherstellung der für die normale Bewegung erforderlichen Beweglichkeit der Gelenksflächen abzielt, ist bei akuter Entzündung und Gelenklaxität kontraindiziert. Nach Frakturen ist die Mobilisation erst nach Auftreten röntgenologischer Zeichen der Heilung erlaubt.

Zur Mobilisation des Gelenks werden rhythmische oder kontinuierliche (Traktions-) Bewegungen verwendet. Der sogenannte Australische Ansatz nach Maitland basiert auf rhythmischen Bewegungen. Es werden vier Bewegungstypen unterschieden: Kleine Amplitude (Typ I und II) zur Reizung der Mechanorezeptoren und Schmerzreduktion sowie größere Amplitude (Typ III und IV) zur Beseitigung von Gewebesteifheit und Steigerung der Gelenkbeweglichkeit. Die kontinuierlichen Traktionsbewegungen der Norwegischen Methode nach Kaltenborn dienen der Schmerzreduktion (Typ I), der Stabilisierung (Typ II) und der Dehnung (Typ III).

Die Wahl der Mobilisationstechnik richtet sich nach der Reihenfolge des Auftretens von Schmerz und Bewegungseinschränkung im Gelenk. Bei akuter Heilungsphase mit zunächst Schmerzen und dann Bewegungseinschränkung kommen rhythmische Bewegungen Typ I und II zur Schmerzlinderung und Aufrechterhaltung der passiven Beweglichkeit zum Einsatz. Bei subakuter Phase mit gleichzeitigem Auftreten von Schmerz und Bewegungseinschränkung eignen sich rhythmische Bewegungen Typ III oder stabilisierende Traktionen Typ II, teilweise auch leichte Dehnungen. In der chronischen Phase mit zunächst Bewegungseinschränkung und dann Schmerzen ist eine energische Dehnung angezeigt.

Die Mobilisation wird nur bei verminderter passiver Beweglichkeit angewendet, nicht bei Gelenklaxität. Sie kommt üblicherweise bei passiver arthrogener Kontraktur mit Bewegungseinschränkung in einer Richtung zum Einsatz.

Die Körperposition des Sportlers bei der Mobilisation sollte das zu mobilisierende Gelenk in einer entspannten und stabilen Position halten. Anfangs erfolgt die Mobilisation in der Mitte des Bewegungsausmaßes, später näher an den Bewegungsgrenzen. Der Kraftansatz sollte möglichst nah an den Gelenkflächen liegen. Die Griffflächengröße hängt von der Heilungsphase und der gewünschten Wirkung ab.

Die Bewegungsrichtung bei der Mobilisation richtet sich nach der Ebene, die senkrecht zur Verbindungslinie zwischen Gelenkachse und Mitte der konkaven Gelenkfläche liegt. Bei Gelenkflächendistraktion erfolgt die Kraftausübung senkrecht, beim Gleiten parallel zu dieser Ebene nach der Regel der konvex-konkaven Oberflächen: Die konkave Fläche wird in Richtung der eingeschränkten Rotation, die konvexe in die entgegengesetzte Richtung bewegt. Die Rotation (kreisförmige Bewegung) zur Mobilisation sollte minimal sein, um Kompression und Schädigung der Gelenkflächen zu vermeiden.

Rhythmische Mobilisation erfolgt mit 1-2 Bewegungen pro Sekunde über 1-2 Minuten. Bei kontinuierlicher Traktion dauert eine Zugphase 5-15 Sekunden und wird 10-mal wiederholt. Nach der Mobilisation wird die Gelenkbeweglichkeit erneut überprüft. Zur Stabilisierung des Effekts soll der Sportler selbstständig Übungen zur Erhaltung des Bewegungsumfangs und Steigerung der Beweglichkeit durchführen. Die Mobilisation kann vorübergehend zu verstärkten Schmerzen führen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist Gelenksmobilisation?

Gelenksmobilisation bezeichnet Techniken, die darauf abzielen, die für eine normale Bewegung erforderliche Beweglichkeit der Gelenkflächen wiederherzustellen.

Wann ist Gelenksmobilisation kontraindiziert?

Gelenksmobilisation ist bei akuter Entzündung und Gelenklaxität kontraindiziert. Nach Frakturen ist sie erst nach Auftreten röntgenologischer Zeichen der Heilung erlaubt.

Welche Arten von Bewegungen werden bei der Gelenksmobilisation verwendet?

Es werden rhythmische Bewegungen (Typ I-IV) nach dem Australischen Ansatz sowie kontinuierliche Traktionsbewegungen (Typ I-III) nach der Norwegischen Methode eingesetzt.

Wie wird die Wahl der Mobilisationstechnik bestimmt?

Die Wahl richtet sich nach der Reihenfolge des Auftretens von Schmerz und Bewegungseinschränkung im Gelenk in den verschiedenen Heilungsphasen.

Wann wird Gelenksmobilisation angewendet?

Gelenksmobilisation wird nur bei verminderter passiver Beweglichkeit angewendet, nicht bei Gelenklaxität. Sie kommt üblicherweise bei passiver arthrogener Kontraktur mit Bewegungseinschränkung in einer Richtung zum Einsatz.

Wie wird die Körperposition des Sportlers gewählt?

Die Körperposition des Sportlers sollte das zu mobilisierende Gelenk in einer entspannten und stabilen Position halten, anfangs in der Mitte des Bewegungsausmaßes, später näher an den Bewegungsgrenzen.

Wie erfolgt die Kraftausübung bei der Mobilisation?

Der Kraftansatz sollte möglichst nah an den Gelenkflächen liegen, die Griffflächengröße hängt von der Heilungsphase und der gewünschten Wirkung ab.

Wie wird die Bewegungsrichtung bestimmt?

Die Bewegungsrichtung richtet sich nach der Ebene, die senkrecht zur Verbindungslinie zwischen Gelenkachse und Mitte der konkaven Gelenkfläche liegt, unter Berücksichtigung der Regel der konvex-konkaven Oberflächen.

Wie erfolgt die Durchführung der Mobilisation?

Rhythmische Mobilisation erfolgt mit 1-2 Bewegungen pro Sekunde über 1-2 Minuten, kontinuierliche Traktion mit 5-15 Sekunden Zugphase und 10 Wiederholungen.

Wie wird der Effekt der Mobilisation stabilisiert?

Zur Stabilisierung des Effekts soll der Sportler selbstständig Übungen zur Erhaltung des Bewegungsumfangs und Steigerung der Beweglichkeit durchführen.

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