Der Vulkan mit dem einfachen Namen Eyjafjallajökull hatte es nicht nur mit einem bewegungslosen Europa aufgenommen, sondern auch Russland ins Visier genommen. Was der Vulkan nicht wusste, war, dass genau in dieser Zeit die Elite des russischen Bodybuildings nach Krasnodar zum alljährlichen Russischen Pokal reiste. Doch auch die Elite wusste nicht, dass der Vulkan von ihnen nichts wusste, und so trafen die meisten pünktlich und erfolgreich in der Hauptstadt von Kuban ein.

Die letzten Verspäteten trudelten direkt vom Flughafen zur Wiegeprozedur ein. Nur einer fehlte, und das war wohl einer der Hauptakteure des Pokals – Yuri Leonow aus Moskau. Mit seinen Auftritten eine Woche zuvor hatte Yura das Feld völlig verwirrt. Niemand wusste, in welcher Kategorie er starten und welche Form er mitbringen würde, was für große Nervosität sorgte. Je länger Yura auf sich warten ließ, desto nervöser wurden alle. Am Ende ging der Kreis in sich: Leonow wartete auf sein Flugzeug, und die Leute warteten auf Leonow. Die Leute waren 265 Athleten, ganz zu schweigen von unzähligen Trainern, Kampfrichtern und Delegierten. Ich kann mich kaum erinnern, wann es zuletzt ein solches Gedränge gab. Vielleicht nie zuvor. Also glaubt nicht den Gerüchten vom baldigen Ende des großen Bodybuildings – das ist glatte Lüge!

Ein Wettbewerb auf der Zielgeraden

Manchmal wird „zu gut“ zu „schlecht“. Die unzähligen Teilnehmer machten das Turnier, gelinde gesagt, „etwas in die Länge gezogen“. Das Freitagwiegen zog sich bis Mitternacht hin, der Samstag-Teil begann um 10:00 Uhr und endete um 00:20 Uhr. Ich habe die Endzeit extra notiert – vielleicht war es ja ein Rekord? Für die einfachen Zuschauer, von denen einige bis zum Schluss durchhielten, war es sicher keine leichte Aufgabe. Über die Kampfrichter und den Moderator braucht man gar nicht erst zu reden. Zumal in Krasnodar der altbewährte Alexander Nazarenko am Mikrofon durch Dmitri Kornjuchin ersetzt wurde. Dieser meisterte seine Aufgabe hervorragend, hielt sich nicht zurück und dürfte nun problemlos jeden Fernsehmarathon überstehen.

Perfekte Organisation und Wetter

Die Situation retteten die durchdachte Organisation des Turniers (vom Austragungsort bis zum Hotel sind es nur fünf Minuten Fußweg) und das herrliche Wetter in Krasnodar. Ich weiß nicht, wie es anderen ging, aber persönlich war ich froh, dem unwirtlichen Frühling in St. Petersburg im Sommer entfliehen zu können. Und natürlich war es schwer, sich von dem Geschehen auf der Bühne abzuwenden.

Der Sieg von Dobrynja Jewtukhow in der Kategorie „Jugendbodybulding bis 12 Jahre“ stärkte deutlich die Reihen der Befürworter des Jugendbodybuildings. Andrei Jewtukhov, Dobrnjas Vater, widerlegte die Skeptiker, die behaupteten, mit einer im Grunde abgerissenen Bizepssehne hätte auf der Bühne nichts zu suchen, und gewann souverän seine Meisterklasse. Das Frauenbodybuilding scheint aus der Mode zu kommen, während der klassische Männerbau boomt. 40 Teilnehmer in drei Kategorien – beeindruckend!

Titelkämpfe auf hohem Niveau

Das Niveau der Vorbereitung war äußerst hoch, die „Trockenheit“ geradezu übermenschlich. Und doch kaum zu glauben, dass sich inmitten dieser mörderischen Konkurrenz ein Athlet herauskristallisiert hat, der die anderen um Längen übertrifft. Die Rede ist von Igor Gostyunin. Der Petersburger, der von Alexander Wischnjewski betreut wird, hatte im Herbst überrascht, als er sich mit seinem ersten Anlauf den Gesamtsieg bei den russischen Meisterschaften sicherte. Im Frühjahr, nachdem er vier Kilogramm Muskelmasse zugelegt hatte, setzte er sich noch weiter von seinen Konkurrenten ab.

In den Männerkategorien bis 70 kg und bis 75 kg hinterließen die „Mitternachtsvigilien“ widersprüchliche Eindrücke. So konnte der Petersburger Sergej Gawschow zum Beispiel nicht verstehen, warum er in der Klasse bis 70 kg Zweiter wurde, obwohl er Alexei Simonow aus Kaliningrad mit sieben Punkten Vorsprung besiegt hatte. In der Klasse bis 75 kg schlug der Nischni Nowgoroder Alexei Denissow den Petersburger Ilja Nasin. Wenn man in die Ergebnisliste schaut, dann hat er das zwar nicht eindeutig getan, aber sehr überzeugend. Persönlich konnte ich keinen besonderen Vorteil erkennen, falls es ihn überhaupt gab. Ja, besseres Make-up ist wichtig. Rauheit? Proportionen? Möglich. Aber was Volumen und Muskelfülle angeht – da muss man passen. Kein Wunder, dass Nasin beim Petersburger Pokal den „Fortschrittspokal“ gewann. Bei uns werden solche Preise, vor allem für Leichtgewichte, nicht einfach so verteilt.

Überraschungen und Titelverteidigung

Ich freue mich für den Kaliningrader Alexei Bekker. Ihm ist es endlich gelungen, seine wahre Form zu zeigen und den Sieg in der für ihn neuen Kategorie bis 80 kg zu feiern. Bekker ist so schön proportioniert und gleichzeitig „fleischig“, dass, wenn er in Form ist, die Konkurrenz das Handtuch wirft.

Der „Oberkörper“ war einfach großartig. Auch der mehrfache Landesmeister Nikolaj Tschernezki wagte sich in eine neue Gewichtsklasse, nämlich 85 kg bei einer Körpergröße von 1,60 m und 50er Armen. Einige versuchten, Kolja zu kritisieren, er sei nicht so „trocken“ wie früher. Üble Zungen behaupteten sogar, er sei in „tiefer Wettkampfpause“ auf die Bühne gegangen. Ach was, meine Herren. Klar, Neid ist eine Plage, aber man sollte sich schon ein bisschen zusammenreißen. Ja, Tschernezki war nicht bis aufs Äußerste definiert, aber für den Sieg reichte es allemal. Ich hatte vorher mit ihm gesprochen, und Kolja sagte: „Ich möchte so in Form kommen, dass ich mich dabei gut fühle und nicht sterben muss.“ Und weiter: „Ich bin interessiert daran, mich mit den Schwergewichtlern wie Leonow oder Zebald zu messen.“ Der

Häufig gestellte Fragen

Was war das Besondere am Russischen Pokal 2010 in Krasnodar?

Das Turnier war durch eine enorme Teilnehmerzahl von 265 Athleten sowie zahlreichen Trainern, Kampfrichtern und Delegierten geprägt, was zu einem regelrechten „Gedränge“ führte.

Wie war die Organisation und Durchführung des Wettbewerbs?

Die Organisation war hervorragend – vom Austragungsort bis zu den Hotelunterkünften alles perfekt. Allerdings zog sich das Turnier mit dem Freitagwiegen bis Mitternacht und dem Samstagsteil von 10:00 bis 00:20 Uhr sehr in die Länge.

Welche Überraschungen gab es bei den einzelnen Kategorien?

In der Kategorie bis 70 kg kam es zu Unstimmigkeiten bei der Wertung zwischen Sergej Gawschow und Alexei Simonow. In der Kategorie bis 75 kg setzte sich Alexei Denissow gegen Ilja Nasin durch, obwohl der Vorsprung nicht eindeutig erschien.
Der Kaliningrader Alexei Bekker konnte in der neuen Kategorie bis 80 kg überzeugen. Nikolaj Tschernezki wagte sich in die 85 kg-Klasse und verteidigte seinen Titel.

Wer waren die großen Stars und Sieger des Turniers?

Der dominierende Athlet war Igor Gostyunin, der seinen Vorsprung zur russischen Meisterschaft im Herbst weiter ausbauen konnte. In den Schwergewichtsklassen lieferten sich Spitzenathleten wie Sergej Zebald, Ramsses Tljadodugow, Vitali Fateew und Yuri Leonow einen Showdown um den Gesamtsieg.

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