Die Ursache des Myokardinfarkts ist ein Thrombus in einer Koronararterie. Der blutleere Bereich des Herzmuskels stirbt schnell aufgrund von Sauerstoff- und Glukosemangel ab. Im Grenzbereich zum Infarkt erhalten die Kardiomyozyten eine unzureichende Versorgung. Ihr Membranpotenzial sinkt, wird instabil und es entstehen spontane Aktionspotenziale, die zu Kammerflimmern führen können. Der Patient verspürt starke Schmerzen, eine plötzliche Schwäche und Todesangst.

Der Herzinfarkt tritt aufgrund eines Risses in einem Koronargefäß oder einer Erosion atherosklerotischer Läsionen auf. An der Stelle der Erosion wird das Gerinnungssystem aktiviert und der entstehende Thrombus verschließt das Gefäßlumen. Patienten mit Verdacht auf Infarkt sollten umgehend medikamentös behandelt werden. Patienten mit starken Schmerzen und Todesangst erhalten sofort Morphin und Benzodiazepine. Zur Verhinderung weiterer Thrombose werden Thrombozytenaggregationshemmer und Heparin eingesetzt. Zur Reduzierung der Herzbeanspruchung wird Nitroglycerin verabreicht. Nach Stabilisierung der Herzfrequenz wird ein Betablocker verordnet, der den Sauerstoffverbrauch des Herzmuskels senkt und das Arrhythmierisiko verringert. Bei Arrhythmiegefahr ist die Gabe von Lidocain erforderlich. Die Überlebenschancen der Patienten hängen vom Zeitintervall zwischen Infarktbeginn und Therapiebeginn ab.

Diagnostik und Behandlung

Im Krankenhaus werden schnell EKG und weitere Laboruntersuchungen durchgeführt, um die Behandlungsstrategie festzulegen. Beim Absterben der Herzmuskelzellen werden Kontraktionsproteine (Troponin) oder kardiale Enzyme (CK-MB, Kreatinkinase) freigesetzt, die im Blut nachweisbar sind. Zeigt sich im EKG eine deutliche ST-Hebung, liegt möglicherweise ein vollständiger Verschluss einer Koronararterie vor. Zur Rettung dieser Patienten muss so schnell wie möglich eine Wiedereröffnung des betroffenen Gefäßes erfolgen. Die beste Methode zur Beseitigung von Verengungen der Herzkranzgefäße oder ihrer Ostien ist das Einführen eines Katheters mit Ballonauftreibung und Stentimplantation, was nur in spezialisierten Kliniken durchgeführt werden kann. Beim Kathetereingriff besteht Thrombusbildungsgefahr, weshalb die Thrombozytenaggregation mit Glykoprotein-IIb/IIIa-Rezeptorantagonisten gehemmt wird.

Bei verspäteter Krankenhauseinweisung kann eine medikamentöse Fibrinolyse des Koronarthrombus erfolgen. Fibrinolytika (Streptokinase oder rekombinanter Gewebe-Plasminogenaktivator) werden intravenös verabreicht. Dabei besteht das Risiko von Blutungen, besonders im Gehirn. Schließlich gibt es noch die Option einer aortokoronaren Bypass-Operation.

Patienten mit persistierender Angina pectoris ohne ST-Hebung im EKG, aber erhöhten Troponinwerten, können einen Infarkt ohne ST-Hebung aufweisen. Ursache ist hier eine Thrombose in kleinen Kapillargefäßen statt in großen Koronararterien. Bei positivem EKG- und Biomarker-Befund wird eine instabile Angina pectoris diagnostiziert, die durch Thrombozytenaggregationshemmung behandelt wird.

Sekundärprävention

Patienten nach Myokardinfarkt sollten Risikofaktoren vermeiden, Übergewicht abbauen, mit dem Rauchen aufhören, den Blutzucker kontrollieren und einen gesunden Lebensstil mit richtiger Ernährung und Bewegung (z.B. Spaziergänge) führen. Empfohlen werden Thrombozytenaggregationshemmer, Betablocker und ACE-Hemmer.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die Symptome eines Myokardinfarkts?

Bei einem Myokardinfarkt treten starke Schmerzen, eine plötzliche Schwäche und Todesangst auf.

Wie wird ein Myokardinfarkt behandelt?

Patienten mit Verdacht auf einen Myokardinfarkt erhalten umgehend eine medikamentöse Behandlung. Dazu gehören Morphin, Benzodiazepine, Thrombozytenaggregationshemmer, Heparin und Nitroglycerin. Später kommen Betablocker und gegebenenfalls Antiarrhythmika zum Einsatz.

Wie kann ein verschlossenes Koronargefäß wieder eröffnet werden?

Der beste Weg ist die Einführung eines Katheters mit Ballonauftreibung und Stentimplantation, um Verengungen zu beseitigen. Bei verspäteter Behandlung kann auch eine medikamentöse Fibrinolyse durchgeführt werden.

Welche Komplikationen können bei der Behandlung auftreten?

Beim Kathetereingriff besteht das Risiko von Thrombusbildung, weshalb Thrombozytenaggregationshemmer eingesetzt werden. Bei der Fibrinolyse drohen Blutungen, insbesondere im Gehirn.

Wie sieht die Sekundärprävention nach einem Myokardinfarkt aus?

Patienten nach einem Myokardinfarkt sollten Risikofaktoren vermeiden, ihr Gewicht reduzieren, mit dem Rauchen aufhören, den Blutzucker kontrollieren und einen gesunden Lebensstil führen. Empfohlen werden Thrombozytenaggregationshemmer, Betablocker und ACE-Hemmer.

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