Der Mensch dient als Reservoir für eine Vielzahl von Erregern protozoischer Infektionen, die durch Insekten übertragen werden oder direkt von anderen Säugetieren oder von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Da sich Einzeller schnell im Wirtsorganismus vermehren und effektive Impfstoffe noch nicht verfügbar sind, bleibt die Medikamentenbehandlung die einzige Methode, um protozoische Infektionen und ihre Verbreitung zu bekämpfen. Das Immunsystem spielt eine entscheidende Rolle beim Schutz des Körpers vor protozoischen Infektionen. Daher treten opportunistische protozoische Infektionen häufiger bei Kindern, Personen mit bösartigen Neubildungen oder nach Organtransplantation, bei Einnahme von Immunsuppressiva oder hochdosierter Antibiotika sowie in fortgeschrittenen Stadien von HIV-Infektionen auf. Solche Infektionen bei Immunschwäche zu behandeln, ist besonders schwierig und das Ergebnis oft unbefriedigend.

Wichtige protozoische Infektionen des Menschen

Amebiasis

Etwa 10% der Bevölkerung leiden an Amebiasis; jährlich erkranken etwa 50 Millionen Menschen, von denen etwa 100.000 sterben. In den USA sind Fälle von Amebiasis eher selten, die Prävalenz beträgt 2-4%. Am häufigsten tritt Amebiasis in ärmeren Bevölkerungsschichten und in überfüllten Einrichtungen auf, in denen die Hygiene nicht eingehalten wird. Von infizierten Personen wurden zwei Stämme von Entamoeba spp. (Entamoeba histolytica und Entamoeba dispar) isoliert, die morphologisch identisch, aber genetisch und biochemisch unterschiedlich sind. Von den beiden Arten verursacht nur Entamoeba histolytica (10% der Fälle) Krankheit, während eine Infektion mit Entamoeba dispar (90% der Fälle) lediglich zur Trägerschaft führt.

Giardiasis

Der Erreger der Giardiasis ist das Geißeltierchen Giardia lamblia. Diese Infektion ist weltweit verbreitet; in den USA ist sie unter den protozoischen Darminfektionen am häufigsten. In den meisten Fällen verläuft die Giardiasis symptomlos, kann sich aber auch in Form von vorübergehendem oder chronischem Durchfall manifestieren.

Trichomoniasis

Die Trichomoniasis wird durch das Geißeltierchen Trichomonas vaginalis verursacht. Sie ist die häufigste nichtvirale, sexuell übertragbare Krankheit weltweit. Die Infektion kann bei Frauen zu Entzündungen der Vagina und Harnröhre führen, bei Männern tritt sie häufig asymptomatisch auf.

Antiprotozoische Arzneimittel

Zu den wichtigsten antiprotozoischen Arzneimitteln gehören Metronidazol, Diloxanid, Melarsoprol, Pentamidin, Suramin und Eflornithin. Ihre Anwendung, Wirkungen und Nebenwirkungen werden detailliert beschrieben.

Häufig gestellte Fragen

Was sind antiprotozoische Mittel?

Antiprotozoische Mittel sind Medikamente, die zur Behandlung von Infektionen durch einzellige Parasiten (Protozoen) eingesetzt werden.

Welche Arten von protozoischen Infektionen gibt es beim Menschen?

Zu den wichtigsten protozoischen Infektionen des Menschen gehören Amebiasis, Giardiasis, Trichomonasis, Toxoplasmose, Kryptosporidiose, Trypanosomose und Leishmaniose.

Wie wirken antiprotozoische Mittel?

Antiprotozoische Mittel können die Vermehrung und Ausbreitung der Parasiten im Körper hemmen oder diese abtöten. Sie greifen dabei verschiedene Stoffwechselprozesse oder Strukturen der Protozoen an.

Welche Arzneistoffe gehören zu den wichtigsten antiprotozoischen Mitteln?

Zu den wichtigsten antiprotozoischen Wirkstoffen zählen Metronidazol, Diloxanid, Melarsoprol, Pentamidin, Suramin und Eflornithin.

Welche Nebenwirkungen können antiprotozoische Mittel haben?

Antiprotozoische Mittel können teilweise erhebliche Nebenwirkungen verursachen, da sie nicht nur die Parasiten, sondern auch körpereigene Zellen schädigen können. Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Nervenschädigungen und Organschäden.

Wann werden antiprotozoische Mittel eingesetzt?

Antiprotozoische Mittel kommen vor allem bei Infektionen mit Einzellern wie Amöben, Giardien, Trichomonaden, Toxoplasmen, Kryptosporidien, Trypanosomen und Leishmanien zum Einsatz.

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