Alkohol (KLASSE P 1) ist eine Substanz mit einer allgemeinen dämpfenden Wirkung auf das Zentralnervensystem (ähnlich wie Narkosemittel). Darüber hinaus hat Ethylalkohol eine ausgeprägte antiseptische Wirkung. Der systematische Genuss von Alkohol führt zur Entwicklung einer Abhängigkeit und zur Entstehung einer chronischen Krankheit – Alkoholismus.
Alkohol ist der Menschheit seit Jahrtausenden bekannt. Seit jeher konnten unsere Vorfahren alkoholische Getränke herstellen, die sie bei Feiern, Kriegshandlungen und Sportwettkämpfen verwendeten, aber oft auch einfach nur zum Vergnügen tranken. In fast allen Ländern wurden jedoch Menschen, die Alkohol missbrauchten, negativ betrachtet, und die Geschichte ist voller Wechsel zwischen vollständigem Verbot und Lockerung der Alkoholaufnahme. In den meisten Fällen führten diese Verbote jedoch zu illegaler Herstellung und zum Konsum von Alkohol, wie in vielen europäischen Ländern, in den USA und vor kurzem auch in der ehemaligen Sowjetunion unter Michail Gorbatschow.
Alkohol im Sport
Amerikanische Baseballspieler wie D. Newcomb (1966), R. Duran (1968), J. Candelaria (1987) und R. Doby (1988), amerikanische Eishockeyspieler wie D. Hunter und M. Frisier (1986), amerikanische Footballspieler wie C. Key (1986), S. Jordan, H. Jones, T. Kramer und I. Holt (1987), der Boxer L. Aquino (1988), der Golfspieler B. Israelson (1988) und der Turmspringer B. Kimball (1988) wurden aufgrund von Alkoholmissbrauch disqualifiziert. Es gibt auch Berichte, dass Sportler, die an Wettkämpfen im Modernen Fünfkampf teilnahmen, in angetrunkenem Zustand mit der Pistole geschossen haben. Bekannt ist der Fall, als 1985 der Eishockeyspieler P. Lindert in betrunkenem Zustand verstarb.
Derzeit ist Alkohol nur in den folgenden Sportarten verboten (in Klammern ist der Grenzwert für den Alkoholgehalt im Blut angegeben, dessen Überschreitung einen Verstoß gegen die Antidoping-Regeln in dem betreffenden Verband bedeutet):
- Luftfahrt (FAI) (0,20 g/l)
- Bowling (IPC) (0,10 g/l)
- Karate (WKF) (0,10 g/l)
- Bogenschießen (FITA, IPC) (0,10 g/l)
- Moderner Fünfkampf (UIPM) für Disziplinen mit Schießen (0,10 g/l)
- Motorsport (FIA) (0,10 g/l)
- Motorradrennsport (FIM) (0,10 g/l)
- Motorbootsport (UIM) (0,30 g/l)
Alkohol ist ein typisches Suchtmittel. Alkohol in allen seinen Formen kann in angemessener Dosis den Händezittern verringern und wird daher verwendet, um die Treffsicherheit beim Schießen (Trap, Scheibenschießen, Pistole, Bogen usw.) zu erhöhen: Daher wird Alkohol in einigen Sportarten (Schießen, Moderner Fünfkampf usw.) von Sportlern als Dopingmittel eingesetzt. Im Schießsportverband ist Alkohol obligatorischer Bestandteil der Dopingkontrolle, während in anderen Sportarten deutlich weniger Aufmerksamkeit darauf gerichtet wird. Wenn Sportler, die sich auf Schießwettbewerbe spezialisiert haben, irgendwelche Medikamente einnehmen müssen, sollten sie darauf achten, dass diese keinen Alkohol enthalten, z.B. in Form von Tinkturen. Auch schokoladige Pralinen mit Likör, Cognac, Rum und anderen Alkoholsorten sind ausgeschlossen.
Ethylalkohol wird durch Analyse der Ausatemluft und/oder des Blutes nachgewiesen. Da der Alkoholmissbrauch zur Entwicklung von Alkoholismus führt und der Konsum von Alkohol und Sport nur schwer zu vereinbaren sind, ist das Verbot von Alkohol in Sportarten, die mit Schießen in Verbindung stehen, durchaus gerechtfertigt.
Häufig gestellte Fragen
Wie beeinflusst Alkohol die sportliche Leistung?
Alkohol hat eine dämpfende Wirkung auf das Zentralnervensystem, was die Koordination, Reaktionszeit und Entscheidungsfähigkeit beeinträchtigt. Dadurch verschlechtert sich die sportliche Leistung erheblich.
Welche Sportarten sind vom Alkoholverbot betroffen?
Alkohol ist derzeit in folgenden Sportarten verboten: Luftfahrt, Bowling, Karate, Bogenschießen, Moderner Fünfkampf (Disziplinen mit Schießen), Motorsport, Motorradrennsport und Motorbootsport.
Warum ist Alkohol in manchen Sportarten erlaubt?
In einigen Sportarten wie Schießen und Moderner Fünfkampf kann Alkohol in geringen Mengen die Konzentration und Treffsicherheit verbessern. Daher wird Alkohol hier teilweise als Dopingmittel eingesetzt und ist Bestandteil der Dopingkontrollen.
Welche Risiken birgt der Alkoholkonsum für Sportler?
Alkoholkonsum kann zur Entwicklung von Alkoholabhängigkeit und Alkoholismus führen. Außerdem ist Alkohol und Sport nur schwer vereinbar, da Alkohol die sportliche Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigt.
Was müssen Sportler beachten, wenn sie Medikamente einnehmen?
Sportler, insbesondere jene, die sich auf Schießwettbewerbe spezialisiert haben, müssen darauf achten, dass ihre Medikamente keinen Alkohol enthalten, z.B. in Form von Tinkturen. Auch alkoholhaltige Schokolade ist tabu.