Im Gegensatz zum konzentrierten, einseitigen Blockperiodisierungs-Modell, welches eine Fokussierung auf eine Leistungsfähigkeit vorsieht, postuliert das Mehrzweck-Blockperiodisierungs-Modell die Notwendigkeit, mehrere leistungsbestimmende Fähigkeiten parallel zu entwickeln. Dieser multifunktionale Charakter ist typisch für Mannschafts- und Paarsportarten, Kampfsportarten, ästhetische Sportarten, Ausdauersportarten sowie einige Schnellkraft-Disziplinen. In all diesen Sportarten benötigen die Athleten Schnelligkeit, Kraft, Explosivkraft, aerobe und anaerobe Ausdauer, Koordination, sportartspezifische technische und taktische Fertigkeiten sowie entsprechende mentale Fähigkeiten.
Hintergründe und Voraussetzungen
Anfang der 1980er Jahre gab es mehrere Faktoren, die zur Entwicklung alternativer Blockperiodisierungs-Modelle führten:
- Enorm hohe Trainingsumfänge mit der Tendenz zu ständiger Steigerung
- Restermüdung und erhöhtes Risiko von Übertraining durch übermäßige Belastungen
- Relativ geringe Wirksamkeit „gemischter“ Trainingsprogramme zur gleichzeitigen Entwicklung physischer und technischer Fähigkeiten
- Unmöglichkeit, mit dem traditionellen Periodisierungsmodell in vielen Wettkämpfen Spitzenleistungen zu erbringen
- Verbreitung legaler und illegaler Dopingprogramme, die zwar die Anpassung an extreme Belastungen förderten, aber gesundheitsschädlich waren
Frühe Forschungen zur Mehrzweck-Blockperiodisierung
Mindestens drei frühe Beispiele für die Umsetzung des Mehrzweck-Blockperiodisierungs-Modells sind dokumentiert und publiziert worden:
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Der Hammerwurftrainer Anatolij Bondartschuk, der 1988 und 1992 Olympiasieger, Olympia-Zweite und -Dritte hervorbrachte, entwickelte ein originelles Periodisierungsschema mit aufeinanderfolgenden Entwicklungs-, Wettkampf- und Regenerationsblöcken.
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Der russische Ruder-Nationaltrainer Wjatscheslaw Iwanow führte in den 1980er Jahren ein mehrzyklisches Periodisierungsmodell mit wechselnden Belastungsschwerpunkten ein.
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Der finnische Biathlon-Nationaltrainer Rauno Miettinen beschrieb Mitte der 1980er Jahre ein mehrzyklisches Periodisierungsmodell für die Vorbereitung seiner Athleten.
Diese frühen Ansätze zur Mehrzweck-Blockperiodisierung erfüllten die Bedingungen, um als innovative Trainingskonzepte in der Fachwelt Anerkennung zu finden: Sie waren gut dokumentiert, zeigten hohe Wirksamkeit und wurden in der Fachliteratur veröffentlicht.
Häufig gestellte Fragen
Was ist die Mehrzweck-Blockperiodisierungs-Methode?
Im Gegensatz zum konzentrierten, einseitigen Blockperiodisierungs-Modell, postuliert das Mehrzweck-Blockperiodisierungs-Modell die Notwendigkeit, mehrere leistungsbestimmende Fähigkeiten parallel zu entwickeln.
Für welche Sportarten ist die Mehrzweck-Blockperiodisierung geeignet?
Der multifunktionale Charakter der Mehrzweck-Blockperiodisierung ist typisch für Mannschafts- und Paarsportarten, Kampfsportarten, ästhetische Sportarten, Ausdauersportarten sowie einige Schnellkraft-Disziplinen.
Welche Gründe führten zur Entwicklung der Mehrzweck-Blockperiodisierung?
Anfang der 1980er Jahre gab es Faktoren wie hohe Trainingsumfänge, Übertrainingsgefahr, geringe Wirksamkeit „gemischter“ Trainingsprogramme, Probleme beim Erreichen von Mehrfachspitzen und der Einfluss von Doping, die zur Entwicklung alternativer Periodisierungsmodelle führten.
Welche frühen Beispiele gibt es für die Mehrzweck-Blockperiodisierung?
Mindestens drei frühe Beispiele sind dokumentiert und publiziert worden: das Modell von Anatolij Bondartschuk im Hammerwurf, das Modell von Wjatscheslaw Iwanow im Rudern und das Modell von Rauno Miettinen im Biathlon.