Bei Jugendlichen führt eine chronische Verletzung der distalen Oberarmknochen infolge häufiger Würfe in Kombination mit eingeschränkter Durchblutung zur Pannersʼ Erkrankung – einer aseptischen Nekrose des Oberarmköpfchens. Beim Ausholvorgang und der Beschleunigung beim Wurf werden die lateralen Bereiche des Ellenbogengelenks komprimiert.
Klinisch erinnert die Pannersʼ Erkrankung an einen Osteochondrosis dissecans, aber diese Erkrankungen treten in unterschiedlichen Altersgruppen auf: Pannersʼ Erkrankung bei Kindern von 10 Jahren oder jünger, Osteochondrosis dissecans bei älteren Jugendlichen. Ein anderer Unterschied ist das Fehlen einer Gelenksblockierung bei der Pannersʼ Erkrankung. Die Symptome entwickeln sich allmählich, der Schmerz verstärkt sich bei Belastung, in der Anamnese gibt es in der Regel eine leichte Verletzung oder Überlastung. Bei der Untersuchung findet sich eine Einschränkung der Streckung im Ellenbogengelenk bis 20°.
Röntgenologisch sind eine Abflachung des Köpfchens, Sklerosezonen und eine Unregelmäßigkeit oder Fragmentierung der Gelenkfläche zu sehen.
Die Behandlung ist die gleiche wie bei der Osteochondrosis dissecans: Es ist vollständiger Verzicht auf Würfe bis zur röntgenologisch bestätigten Revaskularisierung des Köpfchens erforderlich.
Osteochondrosis dissecans des Oberarmköpfchens
Die Ätiologie der Osteochondrosis dissecans ist nicht ganz klar, aber höchstwahrscheinlich das Ergebnis chronischer Mikrotraumen. Knorpel und anliegendes Knochengewebe des Kondylenkopfs sind betroffen. Möglicherweise kommt es zur Ablösung eines osteocartilaginen Fragments mit Bildung eines freien Gelenkkörpers. Dies führt zu einer Bewegungseinschränkung oder Gelenkblockade. Patienten – in der Regel Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren – klagen über Schmerzen im lateralen Bereich des Ellenbogengelenks, Bewegungseinschränkung oder Unmöglichkeit der vollständigen Streckung des Arms. In der akuten Phase sammelt sich Flüssigkeit im Gelenk an. Oft, aber nicht immer, findet sich Druckschmerz im Radioulnargelenk.
Die Diagnose kann röntgenologisch bestätigt und die Schwere der Läsion beurteilt werden. Im Kondylenkopf findet sich ein Aufhellungsbereich oder eine Abgrenzungslinie des osteochondralen Fragments. Man kann auch einen freien Gelenkkörper und eine Unregelmäßigkeit der Gelenkfläche des Kondylenkopfs sehen. Bei Verdacht auf Knorpelschädigung ist eine MRT indiziert.
Die Behandlung hängt vom Schweregrad der Osteochondrose und der Erhaltung des Gelenkknorpels ab. Ohne klinische und röntgenologische Anzeichen von Gelenkkörpern und Knorpelschäden ist eine konservative Behandlung – Ruhe, Immobilisierung und nichtsteroidale Antirheumatika – möglich. Die Belastung wird erst nach Verschwinden des Defekts auf den Röntgenaufnahmen wieder aufgenommen. Bei schwerer Schädigung kann eine operative Behandlung – Entfernung der Gelenkkörper oder Wiederherstellung der Knorpelintegrität – angezeigt sein. Eine Knorpelschädigung bedroht die dauerhafte Gelenkfunktion und führt zur Entwicklung einer deformierenden Osteoarthrose.
Häufig gestellte Fragen
Was ist die Pannersʼ Erkrankung?
Die Pannersʼ Erkrankung ist eine chronische Verletzung der distalen Oberarmknochen bei Jugendlichen, die durch häufige Würfe und eingeschränkte Durchblutung zu einem aseptischen Nekrose des Oberarmköpfchens führt.
Wie äußert sich die Pannersʼ Erkrankung?
Klinisch erinnert die Pannersʼ Erkrankung an einen Osteochondrosis dissecans, aber tritt in einem jüngeren Alter auf (bei Kindern bis 10 Jahre). Im Gegensatz zum Osteochondrosis dissecans fehlt eine Gelenksblockierung. Die Symptome entwickeln sich allmählich mit Schmerzen, die bei Belastung zunehmen. Bei der Untersuchung findet sich eine Einschränkung der Streckung im Ellenbogengelenk.
Wie wird die Pannersʼ Erkrankung diagnostiziert?
Röntgenologisch zeigen sich eine Abflachung des Oberarmköpfchens, Sklerosezonen und eine Unregelmäßigkeit oder Fragmentierung der Gelenkfläche.
Wie wird die Pannersʼ Erkrankung behandelt?
Die Behandlung ist wie beim Osteochondrosis dissecans: Vollständiger Verzicht auf Würfe bis zur röntgenologisch bestätigten Revaskularisierung des Oberarmköpfchens.