Physiologie der Mundhöhle
Die Mundhöhle ist der Beginn des Verdauungstrakts und besteht aus Zähnen, Zunge, Speicheldrüsen und Kaumuskeln. Die Zähne ermöglichen das Kauen, wobei der Trigeminus-Nerv die Empfindlichkeit und Aktivität der Mundhöhle reguliert. Die Speicheldrüsen produzieren täglich über 1 Liter Speichel, der die Schleimhäute befeuchtet, Geschmacksempfindungen vermittelt und die Verdauung einleitet.
Gewebe der Mundhöhle
Die Zahnoberfläche besteht aus hochmineralisiertem Schmelz. Darunter liegt das weniger mineralisierte Dentin, das die Pulpa schützt. Der Zahnwurzel ist vom Zement überzogen. Die Zähne sind über das Periodont mit dem Kieferknochen verbunden, was eine leichte Bewegung während des Kauens ermöglicht.
Schleimhaut der Mundhöhle
Die Wangenschleimhaut ähnelt anderen Schleimhäuten, während die Zahnfleischschleimhaut eine spezialisierte Struktur aufweist. Sie bildet eine kleine Tasche (Sulkus) zwischen Zahn und Zahnfleisch.
Speicheldrüsen
Der Speichel, der Wasser, Schleim, Mineralien, Enzyme und Immunkomponenten enthält, ist wichtig für die Gesunderhaltung der Mundgewebe. Er initiiert die Verdauung, dient als Gleitmittel und Schmierung und reguliert die mikrobielle Zusammensetzung.
Munderkrankungen
Zahnbelag, Karies und Gingivitis
Die meisten Zahnerkrankungen sind durch Infektionen und entzündliche Reaktionen bedingt. Zahnbelag, eine weiche, nicht mineralisierte Ablagerung aus Mikroorganismen in einer Glykoproteinmatrix, ist der Hauptauslöser für Karies und Gingivitis. Regelmäßiges Zähneputzen kann die Entstehung von Karies, Gingivitis und Parodontitis deutlich reduzieren.
Karies
Karies ist die häufigste Zahnerkrankung. Sie hängt von Zeit, kariesogenen Mikroorganismen, pH-Wert und Ernährung ab. Streptococcus mutans ist der Hauptverursacher, aber auch andere Laktobazillen sind beteiligt. Die säurebedingte Demineralisation führt zur Kariesentwicklung.
Gingivitis
Gingivitis ist eine Entzündung des Zahnfleisches, die vor allem durch den Zahnbelag verursacht wird. Oft verläuft sie symptomlos, abgesehen von gelegentlicher Blutung beim Zähneputzen. Dringt der Belag in die Zahnfleischtasche ein, dominieren anaerobe Bakterien, was zu schwerwiegenderen Parodontalerkrankungen führen kann.
Therapie von Zahnbelag, Karies und Gingivitis
Entfernung von Belag und Zahnstein ist der Hauptpfeiler der Prävention. Chlorhexidin-Mundspülungen hemmen das Bakterienwachstum und reduzieren die Gingivitis. Fluoridhaltige Zahnpasten wirken kariesprotektiv. Regelmäßige professionelle Zahnreinigung ist essenziell für die Mundgesundheit.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die häufigsten Munderkrankungen?
Die häufigsten Munderkrankungen sind Zahnbelag, Karies und Gingivitis.
Wie entsteht Zahnbelag?
Zahnbelag entsteht durch eine Anhaftung von Proteinen aus dem Speichel an der Zahnoberfläche, in die sich dann Mikroorganismen einlagern.
Wie kann Karies entstehen?
Karies entsteht durch eine säurebedingte Demineralisation des Zahnschmelzes, die von kariesogenen Bakterien wie Streptococcus mutans verursacht wird.
Was ist Gingivitis?
Gingivitis ist eine Entzündung des Zahnfleisches, die hauptsächlich durch Zahnbelag ausgelöst wird.
Wie kann man Munderkrankungen vorbeugen?
Regelmäßiges Zähneputzen, der Einsatz fluoridhaltiger Zahnpasten sowie professionelle Zahnreinigungen können die Entstehung von Munderkrankungen deutlich reduzieren.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Munderkrankungen?
Die Entfernung von Zahnbelag und -stein sowie der Einsatz von Chlorhexidin-Mundspülungen sind wichtige Bestandteile der Behandlung von Munderkrankungen.