Das metabolische Syndrom, auch bekannt als „Syndrome X“, „tödliches Quartett“ oder „Syndrom der Wohlstandsgesellschaft“, ist eine Kombination aus gestörtem Glukosestoffwechsel, Bauchfettsucht, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck, die mit der Entwicklung von Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung stehen.
Geschichte
Das metabolische Syndrom wurde erstmals in den 1920er Jahren erkannt, als Ärzte den Zusammenhang zwischen Bluthochdruck, Übergewicht, Glukosestoffwechselstörungen und Gicht beschrieben. In den 1960er Jahren wurde die Verbindung zwischen Diabetes und Arteriosklerose aufgezeigt. In den 1980er Jahren prägte der Mediziner Gerald Reaven den Begriff „Syndrom X“ und erkannte, dass Insulinresistenz, Bauchfettsucht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und koronare Herzkrankheit Symptome eines einheitlichen pathologischen Zustands sind.
Rolle der Adipositas
Übergewicht, insbesondere in Form von viszeraler (Bauch-)Fettsucht, gilt als einer der Hauptauslöser des metabolischen Syndroms. Bei gleichem Body-Mass-Index tragen Männer aufgrund ihrer Fettverteilung ein höheres Risiko für Begleiterkrankungen.
Insulinresistenz
Die Entwicklung einer Insulinresistenz in Muskel-, Fett- und Lebergewebe sowie in den Nebennieren wird als Schlüsselmechanismus angesehen. Dies führt zunächst zu einer Überfunktion der Bauchspeicheldrüse, um den erhöhten Insulinbedarf zu decken. Im Laufe der Zeit erschöpft sich jedoch die Insulinproduktion, was zur Manifestation von Typ-2-Diabetes führt.
Behandlung
Die Behandlung zielt auf Lebensstiländerungen wie Gewichtsreduktion, körperliche Aktivität und Ernährungsumstellung ab. Zusätzlich können je nach Ausprägung der Erkrankungen medikamentöse Therapien der einzelnen Komponenten erforderlich sein.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das metabolische Syndrom?
Das metabolische Syndrom ist eine Kombination aus Fettsucht, Insulinresistenz, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen, die das Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.
Welche Ursachen hat das metabolische Syndrom?
Hauptursache ist Übergewicht, insbesondere die viszerale Fettsucht. Daneben spielen Insulinresistenz und genetische Faktoren eine wichtige Rolle in der Entstehung.
Wie wird das metabolische Syndrom diagnostiziert?
Für die Diagnose müssen mindestens drei der fünf Kriterien erfüllt sein: erhöhter Bauchumfang, erhöhte Triglyceride, erhöhter Blutdruck, erhöhte Nüchternglukose und erniedrigtes HDL-Cholesterin.
Wie kann man das metabolische Syndrom behandeln?
Hauptziel der Behandlung ist eine Lebensstiländerung mit Gewichtsreduktion, mehr körperlicher Aktivität und gesunder Ernährung. Gegebenenfalls sind auch medikamentöse Therapien der Einzelkomponenten erforderlich.
Welche Komplikationen können auftreten?
Unbehandelt erhöht sich das Risiko für Typ-2-Diabetes, Herzmuskelschwäche, Schlaganfall und koronare Herzkrankheit deutlich.