Mitte der 2000er Jahre beunruhigten Forschungsergebnisse die Sportmedizin und Anti-Doping-Behörden. In Kalifornien gelang es Wissenschaftlern um Professor R. Evans, die Ausdauer von Mäusen durch Veränderung eines bestimmten Gens deutlich zu steigern – ohne Training. Diese Entdeckung galt als Beginn des genetischen Dopings.
Bald darauf identifizierten Forscher zwei chemische Substanzen, die ähnliche Effekte versprechen: GW1516 und AICAR. Beide Stoffe greifen direkt in den Stoffwechsel ein und erhöhen Kraft und Ausdauer, ohne dass intensive Trainingseinheiten nötig wären. Das Russische Anti-Doping-Komitee warnte 2009 öffentlich vor der Gefahr dieser „Workout-Pillen“, da deren Konsequenzen für die Gesundheit unerforscht seien.
Experten befürchten, dass diese leistungssteigernden Substanzen schnell auf den Schwarzmarkt gelangen könnten. Dabei sind die langfristigen Folgen für den menschlichen Körper, insbesondere für das Herz-Kreislauf-System, unabsehbar. Der Einsatz genetischen Dopings würde den traditionellen, fairen Wettkampf im Sport massiv untergraben. Die Anti-Doping-Behörden sehen hier eine ernsthafte Bedrohung für die Integrität des Sports.
Häufig gestellte Fragen
Was ist genetisches Doping?
Genetisches Doping bezeichnet den Einsatz gentechnologischer Verfahren, um die körperliche Leistungsfähigkeit von Sportlern künstlich zu steigern. Hierbei werden gezielt bestimmte Gene manipuliert oder Substanzen eingesetzt, die in den Stoffwechsel eingreifen.
Welche Substanzen sind beim genetischen Doping im Einsatz?
Zwei Substanzen, die besonders im Fokus stehen, sind GW1516 und AICAR. Sie beeinflussen Prozesse des Energiestoffwechsels und können so Kraft und Ausdauer deutlich erhöhen.
Wie gefährlich ist genetisches Doping?
Genetisches Doping birgt erhebliche Gesundheitsrisiken, da die langfristigen Folgen des Einsatzes solcher Substanzen nicht ausreichend erforscht sind. Insbesondere Schäden am Herz-Kreislauf-System werden befürchtet.
Wie verbreitet ist genetisches Doping im Sport?
Experten warnen, dass genetisches Doping zunehmend auf den Schwarzmarkt gelangt und schnell an Verbreitung gewinnen könnte. Die Anti-Doping-Behörden sehen hierin eine ernsthafte Bedrohung für die Integrität des Sports.