Die Ernährungstherapie von Patienten mit Herzschwäche zielt darauf ab, die Pumpfunktion des Herzens zu verbessern und Flüssigkeitsansammlungen im Körper zu bekämpfen. Bei chronischer Herzinsuffizienz kommt es zu einer erheblichen Natriumretention im Körper. Eine Ernährung mit übermäßigem Kochsalzgehalt führt zu einer Verschlimmerung der Herzinsuffizienz, während eine natriumarme Diät einen günstigen therapeutischen Effekt hat. Eine eingeschränkte Kochsalzzufuhr ist daher eine der Hauptbedingungen für eine erfolgreiche Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz.
Neben Störungen des Natriumhaushalts wurde bei chronischer Herz-Kreislauf-Insuffizienz auch ein deutlicher Abfall des intrazellulären Kaliumgehalts festgestellt, was zu erheblichen degenerativen Veränderungen im Myokard führt. Dabei kommt es in der Herzmuskulatur zur Anreicherung von Natriumionen, die einen toxischen Einfluss auf die intrazellulären Enzyme ausüben. Die diuretische Wirkung von Kalium sowie sein positiver Einfluss auf die Kontraktilität des Myokards sind Gründe für die Verabreichung kaliumreicher Diäten an Patienten mit Herzinsuffizienz. Auch Magnesiumsalze haben eine günstige Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Sie werden vor allem über Milch und Milchprodukte, insbesondere Quark und Käse, zugeführt.
Die Ernährung des Patienten mit chronischer Kreislaufinsuffizienz muss darauf ausgerichtet sein, Stoffwechselstörungen zu beseitigen, was durch die Auswahl geeigneter Lebensmittel unter Berücksichtigung der Pathogenese der Erkrankung erreicht werden kann. Die Kombination der Ernährungstherapie mit der Anwendung von Herz- und Entwässerungsmitteln verstärkt deren Wirkung erheblich. Daher ist die Ernährungstherapie ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesamtbehandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz.
Ernährungsempfehlungen
Bei Patienten mit Kreislaufinsuffizienz sollten vorwiegend Nahrungsmittel mit alkalischer Wirkung auf den Urin eingesetzt werden, da bei diesen Patienten eine Tendenz zur Azidose besteht. Zu den Lebensmitteln, die den Urin in Richtung Alkalisierung beeinflussen, gehören in erster Linie Milch, Gemüse und Obst (Äpfel, Bananen, Rote Beete, Kohl, Karotten, Zitronen, Melonen, Kartoffeln, Orangen, Pfirsiche, Erbsen, Rosinen). Auch Vollkornbrot hat eine solche Wirkung.
Bei Herzkrankheiten im Stadium der Kompensation sollte sich die Ernährung durch einen Nährwert auszeichnen, der den Bedarf des Körpers deckt. Verschiedene Mangelerscheinungen (unzureichende Eiweißzufuhr, Vitaminmangel, übermäßige Kochsalzzufuhr) können zur Dekompensation führen. An die Ernährung dieser Patienten werden folgende Hauptanforderungen gestellt: Normaler Energiegehalt, ausgewogenes Verhältnis der Hauptnährstoffe (Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate), vollständige Deckung des Bedarfs an Vitaminen und Mineralstoffen. Fleisch sollte vorzugsweise gekocht serviert werden (da dann weniger erregend wirkende Substanzen enthalten sind). Der Energiegehalt der Nahrung sollte über einen längeren Zeitraum hinweg vorsichtig gesenkt werden, indem der Anteil an Fetten und Kohlenhydraten reduziert wird. Kochsalz sollte in verminderter Menge (6-8 g pro Tag) zugeführt werden. Die Flüssigkeitszufuhr sollte auf 1-1,2 Liter pro Tag begrenzt werden, einschließlich Suppen, Getränken usw. Eine zu starke Flüssigkeitsrestriktion bei Patienten im Kompenstaionsstadium ist nicht gerechtfertigt, da sie die Ausscheidung stickstoffhaltiger Schlackstoffe erschweren und Schwäche sowie Verstopfung verursachen kann.
Von Bedeutung ist auch die Portionsgröße, insbesondere die Menge, die auf einmal verzehrt wird. Reichliche Nahrungsaufnahme führt zu Überfüllung des Magens und Anhebung des Zwerchfells, was die Herztätigkeit beeinträchtigt. Der Patient sollte daher mindestens 5 Mal täglich essen. Eine normale Darmfunktion kann durch den Einsatz von Gemüse- und Obstsäften, getrockneten Pflaumen, Kompott und Sauermilch sichergestellt werden. Die letzte Mahlzeit sollte spätestens 4-5 Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Ein Mittagsschlaf vor dem Mittagessen ist erlaubt.
Zur Behandlung von Patienten mit Kreislaufstörungen werden die Diäten Nr. 10 und 10a verwendet.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Hauptziele der Ernährungstherapie bei chronischer Herzinsuffizienz?
Die Ernährungstherapie soll die Pumpfunktion des Herzens verbessern und Flüssigkeitsansammlungen im Körper bekämpfen.
Welche Rolle spielt der Natriumhaushalt bei der Herzinsuffizienz?
Bei chronischer Herzinsuffizienz kommt es zu einer erheblichen Natriumretention im Körper. Eine natriumarme Ernährung hat einen günstigen therapeutischen Effekt, während eine zu salzreiche Kost die Herzinsuffizienz verschlimmert.
Welche Bedeutung hat Kalium für Patienten mit Herzinsuffizienz?
Bei chronischer Herz-Kreislauf-Insuffizienz wurde ein deutlicher Abfall des intrazellulären Kaliumgehalts festgestellt, was zu Schädigungen des Herzmuskels führt. Kaliumreiche Ernährung hat eine diuretische Wirkung und verbessert die Kontraktilität des Myokards.
Welche anderen Mineralstoffe sind bei der Ernährung von Bedeutung?
Auch Magnesiumsalze haben eine günstige Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Sie werden vor allem über Milch und Milchprodukte zugeführt.
Welche allgemeinen Ernährungsempfehlungen gelten für Patienten mit Herzinsuffizienz?
– Bevorzugung von Nahrungsmitteln mit alkalischer Wirkung auf den Urin
– Ausgewogene, nährwertreiche Kost im Stadium der Kompensation
– Vorsichtige Senkung des Energiegehalts der Nahrung
– Eingeschränkte Kochsalzzufuhr (6-8 g pro Tag)
– Mäßige Flüssigkeitsaufnahme (1-1,2 l pro Tag)
– Kleine Portionsgrößen, mehrmals täglich essen
– Förderung der Darmfunktion durch ballaststoffhaltige Lebensmittel
Welche speziellen Diäten werden eingesetzt?
Zur Behandlung von Patienten mit Kreislaufstörungen werden die Diäten Nr. 10 und 10a verwendet.