Ursprung:
- Langer Kopf: Gelenkknorren des Schulterblatts, Gelenklippe des Schulterblatts
- Kurzer Kopf: Schnabelfortsatz des Schulterblatts, Schnabelacromialbande
Ansatz:
- Sehne des radialen Kopfes: Rauhigkeit des Speichenknochens
- Sehne des ulnaren Kopfes: Aponeurose des zweiköpfigen Muskels, die an der Faszie des Unterarms auf der Ellbogenseite ansetzt
Innervation:
- Muskelnerv, C5-C6
Training:
- Siehe separater Artikel: Bizeps – Übungen und Besonderheiten im Training
Besonderheiten
Die Sehne des langen Kopfes des Bizeps verläuft nahezu horizontal durch das Schultergelenk, umrundet im rechten Winkel den Humeruskopf und liegt in der Trizeps-Furche. Dadurch übernimmt der Humeruskopf die Rolle eines Stützpunkts für den langen Kopf und wird bei dessen Kontraktion stabilisiert. Bei Kontraktion beider Köpfe bewirkt er eine Vorwärtsschwingung (Anteversion) des Armes, bei Kontraktion des langen Kopfes eine Abduktion, insbesondere wenn der Arm bereits in Außenrotation steht. Darüber hinaus stabilisiert die Sehne des langen Kopfes, die mittels der Schnabel-Armband-Verbindung im Trizeps-Ausschnitt des Humerus verankert ist, das Schultergelenk und die Sehnen der Rotatorenmanschette-Muskeln. Die Wirkung dieses Muskels auf das Ellbogengelenk erfolgt immer durch Kontraktion beider Köpfe – Beugung und Supination. Bei vollständiger Streckung des Ellbogens ist der Bizeps praktisch nicht an der Supination beteiligt.
Sportliche Anwendung
Der Bizeps spielt eine wichtige Rolle in allen Sportarten, in denen eine Beugung des Unterarms erforderlich ist.
- Fixierter Unterarm: Klettern, Turnen (Hochziehen), Stabhochsprung
- Fixierte Schulter: Boxen, Handball (Wurf mit Unterarmvorwärtsbewegung)
- Ohne Fixierung: Gewichtheben, Rudern, Kanu, Rennrodeln, Bogenschießen, Brustschwimmen oder Rückenschwimmen
- Statische Arbeit: Sprinten im Radsport
Als Supinator ist dieser Muskel bei allen Kampfsportarten (freier Stil, Judo), sowie beim Fechten und Brustschwimmen aktiv. Beim Brustschwimmen, Turnen und Tennis ist er als Schulterbeuger tätig, beim Fechten als Innenrotator der Schulter. Bei der Außenrotation des Armes führt der lange Kopf eine Abduktion des Armes aus (Turmspringen, Rhythmische Sportgymnastik), während der kurze Kopf den Arm bei Brustschwimmen adduziert. Darüber hinaus adduziert der kurze Kopf die obere Extremität bei Diskus- und Kugelstoßen sowie bei Tennisschlägen aus seitlicher Abduktion nach vorn.
Häufig gestellte Fragen
Was ist die zweiköpfige Oberarmmuskeln?
Die zweiköpfige Oberarmmuskeln, auch Bizeps brachii genannt, ist eine Muskeln am vorderen Oberarm, die aus einem langen und einem kurzen Kopf besteht.
Wo entspringt die zweiköpfige Oberarmmuskeln?
Der lange Kopf entspringt am Gelenkknorren und der Gelenklippe des Schulterblatts, der kurze Kopf am Schnabelfortsatz des Schulterblatts und der Schnabelacromialbande.
Wo setzt die zweiköpfige Oberarmmuskeln an?
Die Sehne des radialen Kopfes setzt am Speichenknochen an, die Sehne des ulnaren Kopfes an der Aponeurose des Bizeps, welche wiederum an der Unterarmfaszie auf der Ellbogenseite ansetzt.
Wie wird die zweiköpfige Oberarmmuskeln innerviert?
Die Innervation erfolgt über den Muskelnerv, genauer die Segmente C5-C6.
Wie kann man die zweiköpfige Oberarmmuskeln trainieren?
Siehe den separaten Artikel „Bizeps – Übungen und Besonderheiten im Training“.
Welche besonderen Eigenschaften hat die zweiköpfige Oberarmmuskeln?
Die Sehne des langen Kopfes verläuft fast horizontal durch das Schultergelenk, umrundet den Oberarmkopf im rechten Winkel und liegt in der Trizeps-Furche. Dadurch übernimmt der Oberarmkopf eine stabilisierende Rolle für den langen Kopf. Bei Kontraktion beider Köpfe bewirkt der Muskel eine Vorwärtsschwingung des Armes, bei Kontraktion des langen Kopfes eine Abduktion, insbesondere bei bereits bestehender Außenrotation. Außerdem stabilisiert die Sehne des langen Kopfes das Schultergelenk.
In welchen Sportarten spielt die zweiköpfige Oberarmmuskeln eine Rolle?
Der Bizeps ist in vielen Sportarten wichtig, in denen eine Beugung des Unterarms erforderlich ist, wie Klettern, Turnen, Stabhochsprung, Boxen, Handball, Gewichtheben, Rudern, Kanu, Rennrodeln, Bogenschießen, Brustschwimmen oder Rückenschwimmen. Als Supinator ist er bei Kampfsportarten, Fechten und Brustschwimmen aktiv. Außerdem wirkt er als Schulterbeuger beim Tennis und als Innenrotator der Schulter beim Fechten.