Quelle: „Therapeutische Massage“. Lehrbuch für Hochschulen.


Autor: Professor A.A. Biryukov; Verlag „Akademie“, 2004.

Massage beeinflusst aktiv den Gasaustausch, den Mineral- und Eiweißstoffwechsel, indem sie die Ausscheidung von Mineralsalzen – Natriumchlorid, anorganischem Phosphor und stickstoffhaltigen organischen Substanzen wie Harnstoff und Harnsäure – aus dem Körper erhöht. Dies wirkt sich positiv auf die Funktion der inneren Organe und die Lebensfähigkeit des Organismus aus. Unter dem Einfluss der Massage entstehen in der Haut Eiweißstoffwechselprodukte wie Histamin und Acetylcholin, die über den Blutstrom im ganzen Körper verteilt werden und eine resorptive Wirkung auf Organe und Gewebe ausüben. Unter dem Einfluss der Massage wird die Harnausscheidung verstärkt. Es wurde experimentell nachgewiesen, dass die erhöhte Harnausscheidung und der erhöhte Stickstoffaustrag bis zu einem ganzen Tag nach einer Massageanwendung anhalten können. Es wurde eine positive Wirkung der Massage auf den Prozess der Oxidation von Milchsäure, die sich nach Muskelbelastung bildet, und auf die Geschwindigkeit ihrer Elimination aus dem Körper festgestellt. Bemerkenswert ist, dass diese Prozesse auch unter dem Einfluss der Massage großer Muskelgruppen auftreten können, die nicht an der Arbeit beteiligt waren.

Indem die Massage die erregenden Prozesse im zentralen Nervensystem verstärkt, wirkt sie sich positiv auf die Gasaustauschprozesse aus, indem sie das Atemminutenvolumen (AMV) und den Sauerstoffverbrauch der Gewebe erhöht. L.A. Komarova (1969) stellte bei der Untersuchung der Wirkung einzelner Massagetechniken – Streicheln und Kneten – auf den Gasaustausch fest, dass beim Kneten der gesamten Körpermuskulatur das AMV um 24% und der Sauerstoffverbrauch um 33% signifikant ansteigen. Die Atmung wird häufiger und etwas tiefer (um 53,4 ml). Die Veränderungen der Gasaustauschprozesse bei Teilmassage hängen vom Behandlungsort ab. Bei Massage des Nackenbereichs sinken laut Angaben dieses Autors das AMV und der Sauerstoffverbrauch. Während der Massage der unteren Extremitäten erhöhen sich die Gasaustauschprozesse kurzfristig und sinken unmittelbar nach Ende der Behandlung deutlich ab. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass die unterschiedlichen Veränderungen der Gasaustauschprozesse, die bei lokaler Massage verschiedener Körperregionen und bei Anwendung einzelner Techniken beobachtet werden, die Dominanz der neurorefektorischen Komponente im Wirkungsmechanismus der Massage unterstreichen.

Zusammengefasst liegt dem physikalischen Wirkungsmechanismus der Massage ein komplexer, wechselseitig bedingter neurohumoraler und neuroendokriner Reflexprozess zugrunde, der von den höheren Zentren des Zentralnervensystems reguliert wird. Das Initialglied in diesem Reaktionsmechanismus ist die Reizung der Mechanorezeptoren im Massagegebiet, die über die entsprechenden Nervenbahnen zum Zentralnervensystem weitergeleitet wird und sich auf die Regionen des Rückenmarks und des Gehirns ausbreitet. Auch die lokalen Reaktionserscheinungen, die durch die unmittelbare mechanische Einwirkung auf das Gewebe hervorgerufen werden, stellen keine unabhängigen Reaktionen dar, sondern eine generalisierte Körperreaktion neurorefektorischer Art. Als Ergebnis der Massagewirkung kommt es zur Mobilisierung der Schutz- und Anpassungsmechanismen des Körpers, die zur Normalisierung der gestörten Funktionen führen.

Häufig gestellte Fragen

Wie beeinflusst Massage den Stoffwechsel?

Massage beeinflusst aktiv den Gasaustausch, den Mineral- und Eiweißstoffwechsel, indem sie die Ausscheidung von Mineralsalzen, Stickstoffverbindungen und anderen Stoffwechselprodukten aus dem Körper erhöht. Dies wirkt sich positiv auf die Funktion der inneren Organe und die Lebensfähigkeit des Organismus aus.

Welche Auswirkungen hat Massage auf die Ausscheidungsfunktion?

Unter dem Einfluss der Massage wird die Harnausscheidung verstärkt. Experimentell konnte nachgewiesen werden, dass die erhöhte Harnausscheidung und der erhöhte Stickstoffaustrag bis zu einem ganzen Tag nach einer Massageanwendung anhalten können.

Wie beeinflusst Massage den Gasaustausch?

Indem die Massage die erregenden Prozesse im Zentralnervensystem verstärkt, wirkt sie sich positiv auf die Gasaustauschprozesse aus, indem sie das Atemminutenvolumen und den Sauerstoffverbrauch der Gewebe erhöht. Allerdings hängen die Veränderungen des Gasaustauschs vom Massageort ab.

Über welche Mechanismen entfaltet Massage ihre Wirkung?

Dem physikalischen Wirkungsmechanismus der Massage liegt ein komplexer, wechselseitig bedingter neurohumoraler und neuroendokriner Reflexprozess zugrunde, der von den höheren Zentren des Zentralnervensystems reguliert wird. Das Initialglied ist die Reizung der Mechanorezeptoren im Massagegebiet, die über Nervenbahnen an das Zentralnervensystem weitergeleitet werden.

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