Bei der Ausbildung des Kahnbeinknochens sind mehrere Ossifikationskerne beteiligt. Von allen Fußknochen ist dieser Knochen am häufigsten gespalten – bei 20-25% der Bevölkerung. Der nicht mit der Hauptmasse des Knochens verschmolzene mediale Teil bildet einen Knochenvorsprung, der manchmal Schmerzen verursacht. Die Symptome treten im Grundschulalter auf.

Es werden drei Typen akzessorischer Kahnbeinknnochen unterschieden:

Typ I – ein kleines Knochenfragment im Bereich der Sehne des M. tibialis posterior, manchmal auch als lateraler Knöchelbein-Knochen bezeichnet.


Typ II – größer als Typ I, mit dem Kahnbein durch eine feste Knorpelbrücke verbunden.


Typ III – Bildung eines medialen vorstehenden Teils am Kahnbein, der ein zusätzliches, mit dem Hauptknochen verschmolzenes Fragment darstellt.

Beschwerden und klinische Befunde

Der akzessorische Kahnbein-Knochen kann Rötung, Schwellung und Schmerzen, manchmal auch Blasen und Schwielen am vorstehenden Teil des Fußes verursachen. Am häufigsten werden diese Symptome beim Typ II beobachtet. Schmerzen sind besonders für Schifahrer, Eiskunstläufer und Eishockeyspieler charakteristisch, da sie Stiefel tragen müssen. Auch normales Schuhwerk kann Schmerzen auslösen, wenn sein Innenrand in der Projektion des Kahnbeinknochens liegt. Ursache der Symptome ist meist ein Bruch der Brücke, die den akzessorischen Kahnbein-Knochen mit dem Hauptknochen verbindet.

Bildgebende Diagnostik

Üblicherweise wird der Kahnbein-Knochen ab dem zweiten Lebensjahr auf Röntgenaufnahmen sichtbar, in einigen Fällen lässt er sich jedoch erst bis zu fünf Jahren nicht nachweisen. Röntgenaufnahmen in anterior-posteriorer, lateraler und schräger Projektion bestätigen die Diagnose und helfen bei der Differenzialdiagnose.

Differenzialdiagnose

Schmerzen bei Plattfuß


Vorfußwurzel-Synostose


Osteochondropathie des Kahnbeinknochens (Köhler-Krankheit)

Behandlung

Konservative Behandlung

In den meisten Fällen ist eine konservative Behandlung durchaus effektiv. Um den Druck auf den betroffenen Bereich zu verringern und die Schmerzen zu lindern, werden orthopädische Ringkissen verwendet. Manchmal genügt es auch, ein anderes Modell von Sport- oder Alltagsschuhen zu wählen. Darüber hinaus können Skistiefel, selbst in der gleichen Größe, eine unterschiedliche Leistenkonstruktion und ein unterschiedliches Volumen im Fersen-, Mittel- oder Vorfußbereich aufweisen. Es ist notwendig, für den Patienten möglichst bequeme Stiefel auszuwählen und sie mit orthopädischen Einlagen zu ergänzen. Auch Schlittschuh- und Eishockeystiefel können mit Hilfe einer speziellen Vorrichtung im Bereich des akzessorischen Knochens angepasst werden.

Operative Behandlung

Ein operativer Eingriff ist indiziert, wenn die konservative Behandlung nicht erfolgreich ist. Der akzessorische Knochen wird entfernt. Die früher beliebte Kidney-Operation wird heute kaum noch durchgeführt.

Rehabilitation und Rückkehr zum Sport

Nach der Operation wird 3-4 Wochen lang ein Gipsverband getragen, anschließend folgt 3-4 Wochen Physiotherapie. Nach Abschluss der Behandlung kehrt der Patient schrittweise zu seiner früheren körperlichen Aktivität zurück.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein akzessorischer Kahnbein-Knochen?

Ein akzessorischer Kahnbein-Knochen ist ein zusätzlicher Knochenkern, der sich beim Aufbau des Kahnbeins entwickelt. Er tritt bei 20-25% der Menschen auf.

Welche Typen von akzessorischen Kahnbein-Knochen gibt es?

Es werden drei Typen unterschieden:
Typ I: Kleines Knochenfragment im Bereich der Sehne des M. tibialis posterior
Typ II: Größeres Fragment, mit dem Kahnbein durch Knorpel verbunden
Typ III: Zusätzlicher, mit dem Kahnbein verschmolzener Fortsatz

Welche Beschwerden können auftreten?

Der akzessorische Knochen kann zu Rötung, Schwellung, Schmerzen, Blasen und Schwielen am Fuß führen. Besonders beim Typ II treten diese Symptome häufig auf.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Mit Röntgenaufnahmen in verschiedenen Projektionen lässt sich der akzessorische Knochen nachweisen. In manchen Fällen ist er erst ab dem 5. Lebensjahr sichtbar.

Wie wird der akzessorische Kahnbein-Knochen behandelt?

Zunächst erfolgt eine konservative Behandlung mit Druckentlastung und Anpassung des Schuhwerks. Hilft das nicht, wird der Knochen operativ entfernt.

Wie läuft die Rehabilitation nach der Operation ab?

Nach 3-4 Wochen Gipsruhigstellung folgen 3-4 Wochen Physiotherapie. Dann kann der Patient schrittweise zur früheren Aktivität zurückkehren.

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