Verzerrungen der lateralen Bänder des Sprunggelenks treten normalerweise beim Gehen oder Landen nach einem Sprung auf, wenn der Fuß zum Zeitpunkt des Bodenkontakts supiniert und innenrotiert wird, während gleichzeitig der Unterschenkel außenrotiert wird. Wenn die Zugbelastung die Festigkeit des Bandes übersteigt, kommt es zu einer Verletzung. Die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung steigt bei zusätzlicher Plantarflexion des Fußes.
Klinisches Bild
Meist ist das vordere Syndesmoseband betroffen, gefolgt vom Syndesmoseband. Nach einem Riss des vorderen Syndesmosebands nimmt die Beweglichkeit des Sprunggelenks in der horizontalen Ebene (Innenrotation) stark zu, was zur Schädigung der übrigen Bänder beiträgt. Dieser Faktor – die sogenannte Rotationsinstabilität des Sprunggelenks – wird bei der Untersuchung des Patienten oft übersehen. Schädigungen der lateralen Bänder gehen häufig mit Verletzungen der Gelenkkapsel und der Bänder des Subtalargelenks einher (letztere sind zu 80% betroffen).
Behandlung
Die Behandlung beginnt mit Ruhe, Kälte, Kompression und Hochlagerung des Beins. Zusätzlich können Elektrostimulation und Elektrotherapie den Schmerz und die Schwellung reduzieren. Ohne Frakturen und Syndesmoseverletzungen beginnt die Rehabilitation unmittelbar nach Abklingen der Schmerzen. Sie zielt auf die Wiederherstellung des Bewegungsumfangs, der Kraft und der Propriozeption ab. Anschließend erfolgt das Training spezifischer Fertigkeiten wie Laufen, Springen und schnelle Richtungswechsel. Zur Vorbeugung erneuter Verletzungen sollte ein Sprunggelenksorthese getragen werden.
Eine Operation ist bei wiederholten Verletzungen, anhaltenden Schmerzen, hartnäckiger Schwellung oder Sprunggelenkinstabilität angezeigt.
Häufig gestellte Fragen
Was ist Sprunggelenkinstabilität?
Sprunggelenkinstabilität beschreibt eine Verletzung der lateralen Bänder des Sprunggelenks, die typischerweise durch Umknicken des Fußes entsteht.
Welche Symptome hat Sprunggelenkinstabilität?
Zu den Symptomen gehören Schwellung, Schmerzen beim Stehen und bei Bewegungen sowie ein Knacken oder Klicken im Gelenk.
Wie wird Sprunggelenkinstabilität behandelt?
Die Behandlung umfasst zunächst Ruhigstellung, Kälte, Kompression und Hochlagerung. Anschließend erfolgt eine Rehabilitation zur Wiederherstellung von Bewegungsumfang, Kraft und Propriozeption. Bei schweren Fällen kann auch eine Operation notwendig sein.
Wie kann man Sprunggelenkinstabilität vorbeugen?
Zur Vorbeugung wird das Tragen einer Sprunggelenkorthese empfohlen.