Die geschlossene oder indirekte Herzmassage ist eine effektive und für alle zugängliche Methode zur Wiederherstellung der Blutzirkulation und der Herztätigkeit. Das Herz des Menschen befindet sich in der Brusthöhle zwischen Brustbein und Wirbelsäule. Durch Druck auf das untere Drittel des Brustbeins wird das Herz zusammengedrückt, wodurch Blut aus seinen Hohlräumen in den kleinen und großen Blutkreislauf gelangt. Wenn der Druck auf das Brustbein nachlässt, weiten sich die Herzhöhlen wieder und füllen sich mit Blut. Auf diese Weise kann durch die indirekte Herzmassage ein künstlicher Blutfluss durch die Gefäße aufrechterhalten und lebenswichtige Funktionen im Körper für längere Zeit aufrechterhalten werden. Darüber hinaus stimuliert das rhythmische Zusammendrücken des Herzens zwischen Brustbein und Wirbelsäule die Tätigkeit des Herzmuskels, fördert die Durchblutung in ihm und leitet sein selbstständiges Zusammenziehen ein.

Durchführung der geschlossenen Herzmassage

Vor Beginn der indirekten Herzmassage wird der Verletzte auf eine harte Fläche (Boden, Tisch, Bank usw.) gelegt. Eine weiche Oberfläche (Matratze, Bett) „dämpft“ die Stöße auf den Brustkorb, so dass das Herz nicht ausreichend zwischen Brustbein und Wirbelsäule zusammengedrückt wird. Dann muss man den unteren weichen Teil des Brustbeins (Schwertfortsatz) ertasten. Etwa zwei Finger breit über diesem Punkt entlang des Brustbeins legt man die Handfläche einer Hand. Die zweite Hand wird oben im spitzen Winkel darüber platziert. Die Finger beider Hände sind zusammengelegt, angehoben und dürfen den Brustkorb des Verletzten nicht berühren. Man kann sich links oder rechts vom Verletzten befinden. Wenn er am Boden oder Fußboden liegt, muss man neben ihm auf die Knie gehen. Die Hauptaufgaben bei der indirekten Herzmassage bestehen in kräftigen, rhythmischen Druckstößen mit beiden Händen auf das untere Drittel des Brustbeins. Bei jedem Stoß nähert sich das Brustbein der Wirbelsäule etwa 3-4 cm an. Die Arme müssen dabei in den Ellbogengelenken gestreckt bleiben. Um den Druck auf das Brustbein zu erhöhen, sollte man während des Stoßes das Gewicht des Oberkörpers einsetzen. Dies ist besonders wichtig bei älteren Menschen, deren Brustkorb steifer ist als bei Jüngeren. Der Stoß muss kräftig, aber nicht zu stark sein, da sonst das Brustbein, die Rippen oder innere Organe beschädigt werden könnten. Unmittelbar nach dem Stoß müssen die Hände schnell gelockert, aber nicht vom Brustbein genommen werden, damit der Brustkorb sich wieder ausdehnen und Blut in das Herz gelangen kann. Bei Erwachsenen erfolgt die geschlossene Herzmassage im Takt von etwa 60 Stößen pro Minute.

Wenn die geschlossene Herzmassage richtig durchgeführt wird, sollten sich die Pupillen des Verletzten verengen, die Haut leicht rosa werden und bei jedem Druck auf den Brustkorb ein Puls an der Halsschlagader zu spüren sein. Die geschlossene Massage darf nicht für eine Minute unterbrochen werden – bis der Arzt eintrifft.

Die Durchführung der indirekten Herzmassage bei Kindern und Jugendlichen erfordert geringere Anstrengungen aufgrund der größeren Beweglichkeit ihres Brustkorbs. Bei Kindern unter 12 Jahren sollte die indirekte Herzmassage mit einer Hand im Takt von 30-60 Bewegungen pro Minute durchgeführt werden. Bei der Hilfeleistung für Neugeborene und Säuglinge ist besondere Vorsicht geboten. Für die Durchführung der indirekten Herzmassage bei Kindern reichen die Kräfte zweier Finger eines Erwachsenen aus.

Bei Ertrinkenden muss die indirekte Herzmassage mit künstlicher Beatmung aus Mund zu Mund kombiniert werden. Wenn nur eine Person Erste Hilfe leistet, muss die künstliche Beatmung mit der indirekten Herzmassage des Herzens abgewechselt werden. Nach jeweils 3-4 Ausatmungen in die Lungen des Verletzten müssen 8-10 Stöße auf das Brustbein erfolgen.

Häufig gestellte Fragen

Wann ist eine geschlossene Herzmassage erforderlich?

Wenn bei einem Verletzten der Herzstillstand eingetreten ist, muss sofort mit der geschlossenen Herzmassage begonnen werden. Denn nach 4-5 Minuten ohne Durchblutung sterben die Gehirnzellen ab und es treten irreversible Schäden im Körper auf.

Wie wird eine geschlossene Herzmassage durchgeführt?

Der Verletzte wird auf eine harte Unterlage gelegt. Die Handfläche einer Hand wird auf das untere Brustbein, etwa zwei Finger breit über dem Schwertfortsatz, aufgesetzt. Die andere Hand kommt darüber im spitzen Winkel. Mit kräftigen, rhythmischen Stößen wird dann das Brustbein etwa 3-4 cm in Richtung Wirbelsäule gedrückt, um so das Herz zusammenzupressen und den Blutkreislauf aufrechtzuerhalten.

Wie oft muss eine geschlossene Herzmassage durchgeführt werden?

Bei Erwachsenen erfolgt die geschlossene Herzmassage im Takt von etwa 60 Stößen pro Minute. Sie darf nicht für eine Minute unterbrochen werden, bis der Arzt eintrifft.

Gibt es Besonderheiten bei Kindern und Säuglingen?

Bei Kindern unter 12 Jahren reicht eine Handherzmassage im Takt von 30-60 Bewegungen pro Minute aus. Bei Säuglingen genügen die Kräfte von zwei Fingern eines Erwachsenen.

Wann muss die geschlossene Herzmassage mit Beatmung kombiniert werden?

Bei Ertrinkenden muss die indirekte Herzmassage mit künstlicher Beatmung aus Mund zu Mund kombiniert werden. Leistet nur eine Person Erste Hilfe, muss die Beatmung mit der Herzmassage abgewechselt werden.

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