Pharmakologische Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Natrium- und Chloridionen sind die wichtigsten anorganischen Bestandteile der extrazellulären Flüssigkeit, die den entsprechenden osmotischen Druck des Blutplasmas und der extrazellulären Flüssigkeit aufrechterhalten. Eine isotonische Lösung ersetzt den Flüssigkeitsverlust im Körper bei Dehydratation. Eine hypertone Natriumchloridlösung, die intravenös verabreicht wird, korrigiert den osmotischen Druck der extrazellulären Flüssigkeit und des Blutplasmas. Bei topischer Anwendung in der Ophthalmologie hat Natriumchlorid eine entzündungshemmende Wirkung.
Anwendungsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Isotonische Lösung: Dehydratation unterschiedlicher Genese. Als Lösungsmittel für verschiedene Präparate. Zur Aufrechterhaltung des Blutplasmavolumens während und nach Operationen.
Hypertone Lösung: Störungen des Wasser-Elektrolyt-Haushalts: Natrium- und Chloridmangel; hypoosmolare Dehydratation unterschiedlicher Genese (aufgrund von anhaltendem Erbrechen, Durchfall, Verbrennungen; Lungenblutungen, Darmblutungen). Augentropfen und -salbe: Reizung der Hornhaut bei entzündlichen und allergischen Erkrankungen (als Teil der Kombinationstherapie).
Anwendung und Dosierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Individuell festlegen. Das Medikament wird i.v., meist tropfenweise, verabreicht. Die isotonische Natriumchloridlösung wird i.v., subkutan und in Klistieren verabreicht sowie zum Ausspülen von Wunden, Augen und der Nasenschleimhaut verwendet. Meistens wird es i.v. verabreicht, je nach klinischer Situation bis zu 3 Liter pro Tag.
Die hypertonische Natriumchloridlösung wird i.v. verabreicht. Die Einzeldosis für die i.v. Bolusinjektion kann 10-30 ml betragen. Bei Zuständen, die eine sofortige Ergänzung von Natrium- und Chloridionen erfordern, wird das Medikament tropfenweise i.v. in einer Dosis von 100 ml verabreicht. Augentropfen werden 1-2 Tropfen pro Tag in das betroffene Auge gegeben. Die Augensalbe wird nachts angewendet. Häufigkeit und Dauer der Anwendung werden individuell festgelegt.
Gegenanzeigen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hypernatriämie, Zustände der Hyperhydratation, drohende Lungenödeme, Hirnödeme.
Nebenwirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Magenkrämpfe, Durst, Tränenfließen, Schwitzen, Fieber, Tachykardie, Hypertonie, Nierenfunktionsstörungen, Ödeme, Atemnot, Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe, Schwäche, Zuckungen und Muskelhypertonus. Bei topischer Anwendung in der Augenheilkunde sind bisher keine Nebenwirkungen bekannt.
Besondere Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Große Mengen des Präparates sind bei eingeschränkter Nierenfunktion und Hypokaliämie mit Vorsicht anzuwenden. Die Verabreichung großer Mengen der Lösung kann zu einer Chloridazidose, Hyperhydratation und erhöhtem Kaliumverlust führen. Die hypertonische Lösung darf nicht subkutan oder intramuskulär angewendet werden. Bei Langzeitanwendung des Präparates ist eine Kontrolle der Elektrolytkonzentration im Plasma und der Tagesharnmenge erforderlich. Die Infusionslösung soll eine Temperatur von 38°C aufweisen.
Zusammengesetzte Natriumchloridlösung (Compound Solution of Sodium Chloride)
Pharmakologische Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mittel zur Rehydratation und Entgiftung. Ersetzt den Verlust an extrazellulärer Flüssigkeit und wichtigen Elektrolyten (Natrium, Kalium, Calcium) und Chloriden.
Anwendungsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Als Plasmaaustauschungsmittel bei Fehlen der Notwendigkeit des Ersatzes von Erythrozyten, unter anderem bei Schock, Kollaps, Verbrennungen, Erfrierungen, anhaltendem Erbrechen, Durchfall.
Anwendung und Dosierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Intravenöse langsame Infusion in einer Dosis von 500-1000 ml.
Nebenwirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei Verabreichung großer Mengen der Lösung kann eine Chloridazidose auftreten.
Häufig gestellte Fragen
Was ist Natriumchlorid?
Natriumchlorid (Natrii Chloridum) ist ein wichtiger anorganischer Bestandteil der extrazellulären Flüssigkeit, der den osmotischen Druck im Blut und in der extrazellulären Flüssigkeit aufrechthält.
Welche Wirkung hat Natriumchlorid?
Natriumchlorid hat eine isotonische Wirkung, die den Flüssigkeitsverlust des Körpers bei Dehydratation ausgleicht. In hypertoner Form kann es den osmotischen Druck der extrazellulären Flüssigkeit und des Blutplasmas korrigieren. Bei lokaler Anwendung in der Augenheilkunde hat es eine entzündungshemmende Wirkung.
Bei welchen Anwendungen wird Natriumchlorid eingesetzt?
Isotonische Natriumchloridlösung wird bei Dehydratation verschiedener Ursachen, als Lösungsmittel für andere Präparate und zur Aufrechterhaltung des Blutvolumens während und nach Operationen verwendet.
Hypertone Natriumchloridlösung findet Anwendung bei Störungen des Wasser-Elektrolyt-Haushalts, hypoosmolarer Dehydratation und zur lokalen Behandlung von Hornhautreizungen bei entzündlichen und allergischen Augenerkrankungen.
Wie wird Natriumchlorid angewendet und dosiert?
Die Dosierung wird individuell festgelegt. Isotonische Natriumchloridlösung wird i.v., subkutan oder als Klistier verabreicht, außerdem zum Ausspülen von Wunden, Augen und Nasenschleimhaut verwendet. Hypertone Natriumchloridlösung wird i.v. verabreicht, teilweise als Bolusinjektion, teilweise als Infusion. Augentropfen und -salbe werden lokal im Auge angewendet.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Mögliche Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Elektrolytstörungen, Ödeme, Kreislaufbeschwerden und Muskelkrämpfe. Bei lokaler Anwendung im Auge sind bisher keine Nebenwirkungen bekannt.
Worauf muss bei der Anwendung von Natriumchlorid geachtet werden?
Bei eingeschränkter Nierenfunktion und Hypokaliämie ist Vorsicht geboten. Zu große Mengen können zu Chloridazidose, Hyperhydratation und Kaliumverlust führen. Die hypertone Lösung darf nicht subcutan oder intramuskulär verabreicht werden. Bei Langzeitanwendung sind regelmäßige Kontrollen der Elektrolyte und Diurese erforderlich. Die Infusionslösung soll eine Temperatur von 38°C haben.