Herzrhythmusstörungen sind pathologische Veränderungen in der Generierung oder Weiterleitung der Herzerregung, die mittels EKG festgestellt werden können. Störungen der Impulsgenerierung verändern den Sinusrhythmus.
Arrhythmien
Sinustachykardie: Der Sinusrhythmus erhöht sich auf über 100 Schläge pro Minute, z.B. durch körperliche Anstrengung, Angst oder Fieber. Sinusbradykardie: Die Herzfrequenz sinkt unter 60 Schläge pro Minute, z.B. bei Hypothyreose. In beiden Fällen ist der Rhythmus regelmäßig, bei Sinarrhythmien hingegen variabel.
Ektopische Schrittmacher können im Vorhof, Atrioventrikularknoten oder Ventrikel abnorme, verschobene Impulse auslösen. Eine schnelle Entladung im Vorhof kann zu Vorhoftachykardie führen. Eine sehr hohe Vorhofschwingungsfrequenz (bis 500/min) wird als Vorhofflimmern bezeichnet. Die Anregung der Herzkammern ist dann unregelmäßig (Flimmern).
Kammertachykardie ist eine rasche Abfolge von Kammererregungen aus einem ektopen Zentrum. Dies verringert das Herzzeitvolumen. Kammerflattern/-flimmern können zum Tod führen, da die Kammern dann kein Blut mehr fördern können.
Leitungsstörungen
Atrioventrikuläre (AV) Überleitungsstörungen: AV-Block 1. Grades: verlängerte, aber ansonsten normale Reizweiterleitung. AV-Block 2. Grades: nur jeder zweite oder dritte Impuls wird weitergeleitet. AV-Block 3. Grades: keine Weiterleitung, was zum plötzlichen Herzstillstand führen kann.
Schenkelblockbilder: Störungen der Reizweiterleitung im His-Bündel-Schenkel. Hierbei kommt es zu deutlichen QRS-Veränderungen.
Herzrhythmusstörungen und Sport
Viele Rhythmusstörungen, die bei Hochleistungssportlern auftreten, sind nicht lebensbedrohlich und erfordern daher keine Einschränkung der Sportausübung. Allerdings bedürfen sie einer Abklärung und regelmäßigen Kontrolle.
Häufig gestellte Fragen
Welche Herzrhythmusstörungen sind bei Sportlern häufig?
Ausgeprägte Sinusbradykardie, AV-Block 1. Grades und 2. Grades Typ Mobitz I (Wenckebachperioden) sowie monomorphe Extrasystolen kommen oft bei gesunden Leistungssportlern vor und sind direkt mit dem hohen Trainingszustand verbunden.
Wann sind Herzrhythmusstörungen bei Sportlern gefährlich?
Die klinische Bedeutung einer Arrhythmie hängt von ihrem Typ und Schweregrad, begleitenden organischen Herzerkrankungen, ventrikulärer Dysfunktion oder Myokardischämie sowie der Beeinflussung durch körperliche Belastung ab.
Welche Herzrhythmusstörungen können den plötzlichen Herztod bei Sportlern auslösen?
Lebensbedrohlich sind das Wolff-Parkinson-White-Syndrom und angeborene QT-Intervall-Verlängerungen.
Wie werden Herzrhythmusstörungen bei Sportlern behandelt?
In den meisten Fällen ist keine Einschränkung der sportlichen Aktivität erforderlich. Eine Abklärung und regelmäßige Kontrolle sind jedoch notwendig.