Energiehaushalt und menstruale Dysfunktionen im Sport: Praktische und klinische Aspekte

Menstruationsstörungen, die durch körperliche Aktivität bedingt sind, zeigen sich in einem breiten Spektrum von Defekten der Lutealphase, Anovulation und Amenorrhö unterschiedlicher Ausprägung. Obwohl die Prävalenz von Amenorrhö bei Sportlerinnen deutlich höher ist als bei körperlich weniger aktiven Frauen, muss die Beziehung nicht zwangsläufig kausal sein. Vielmehr spielt der Energiehaushalt eine entscheidende Rolle, da ein Energiedefizit aufgrund von Nahrungsaufnahme und Bewegungsaktivität zu einer Suppression der Reproduktionsfunktion führen kann.

Formen der menstrualen Dysfunktion

Amenorrhö: Bei Sportlerinnen ist die Amenorrhö hypophysär-hypothalamischen Ursprungs und äußert sich in erniedrigten Gonadotropin- und Ovarial-Steroidspiegeln. Die Prävalenz der Amenorrhö bei Sportlerinnen liegt zwischen 1 und 66% und ist besonders hoch in Sportarten wie Gymnastik und Eiskunstlauf.

Verzögertes Menarche-Eintritt: Ausbleiben der ersten Regelblutung bis zum 16. Lebensjahr kommt bei sporttreibenden Mädchen und Frauen, insbesondere in Leistungssportarten, häufiger vor als bei körperlich inaktiven Personen. Neben den Trainingsfaktoren spielen aber auch genetische und sozio-kulturelle Einflüsse eine Rolle.

Oligomenorrhö: Eine verlängerte Zyklusdauer über 35 Tage ist bei Sportlerinnen weit verbreitet und kann ebenfalls Folge eines Energiedefizits sein.

Anovulation: Aufgrund des Energiemangels kann es zu Störungen der Follikelreifung und des Eisprungs kommen, was die Fertilität beeinträchtigt.

Klinische Konsequenzen

Die menstrualen Dysfunktionen bei Sportlerinnen können weitreichende Folgen haben:

  • Unfruchtbarkeit
  • Beeinträchtigung des Knochenstoffwechsels mit erhöhtem Frakturrisiko
  • Kardiovaskuläre Probleme

Daher erfordert dieses komplexe Krankheitsbild einen interdisziplinären Behandlungsansatz unter Berücksichtigung verhaltens-, physiologischer, sozio-kultureller und medizinischer Aspekte.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die häufigsten Menstruationsstörungen bei Sportlerinnen?

Die häufigsten Menstruationsstörungen bei Sportlerinnen sind Amenorrhö, verzögerter Menarche-Eintritt, Oligomenorrhö und Anovulation.

Wie häufig treten diese Störungen auf?

Die Prävalenz von Amenorrhö bei Sportlerinnen liegt zwischen 1 und 66%. Verzögerter Menarche-Eintritt und verlängerte Zyklusdauer (Oligomenorrhö) sind ebenfalls weit verbreitet in dieser Gruppe.

Was sind die Ursachen der menstrualen Dysfunktionen?

Entscheidend ist ein Energiedefizit aufgrund von hoher Trainingsbelastung bei unzureichender Nahrungsaufnahme. Dieser Energiemangel führt zu einer Suppression der Reproduktionsfunktion.

Welche Folgen haben die Menstruationsstörungen?

Mögliche Folgen sind Unfruchtbarkeit, Beeinträchtigung des Knochenstoffwechsels mit erhöhtem Frakturrisiko sowie kardiovaskuläre Probleme.

Wie wird die Problematik behandelt?

Die Behandlung erfordert einen interdisziplinären Ansatz unter Berücksichtigung von Verhaltensfaktoren, physiologischen, soziokulturellen und medizinischen Aspekten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert