Die Galea-Muskeln (m. epicranius) spielen eine wichtige Rolle beim Anheben der Augenbrauen und dem Erzeugen tiefer horizontaler Stirnfalten. Sie agieren als Antagonisten des Musculus orbicularis oculi und unterstützen gemeinsam mit dem Musculus levator palpebrae superioris das Öffnen der Lidspalte. Diese Funktion wird durch den frontalen Anteil des Musculus occipitofrontalis sowie den okzipitalen Anteil erreicht. Bei ihrer Kontraktion fixiert letzterer die Galea aponeurotica, von der der frontale Anteil entspringt. Der Musculus temporoparietalis ist nicht immer vorhanden und stellt ein rudimentäres Gebilde dar.
Ursprung
Musculus occipitofrontalis:
- Okzipitaler Anteil: Kurze sehnige Fasern vom Linea nuchae suprema des Hinterhauptbeins
- Frontaler Anteil: Mittlere Fasern vom Musculus corrugator supercilii, darauffolgende Fasern verbinden sich mit dem Musculus orbicularis oculi
Musculus temporoparietalis: Schläfenhaut, Fascia temporalis
Ansatz
Musculus occipitofrontalis:
- Okzipitaler Anteil: Galea aponeurotica (sehnige Haube)
- Frontaler Anteil: Galea aponeurotica, vor der Sutura coronalis
Musculus temporoparietalis: Galea aponeurotica
Innervation
Musculus occipitofrontalis:
- Okzipitaler Anteil: Nervus auricularis posterior vom Nervus facialis (N. VII)
- Frontaler Anteil: Rami temporales des Nervus facialis (N. VII)
Musculus temporoparietalis: Rami temporales des Nervus facialis (N. VII)
Besonderheiten
Der Musculus occipitofrontalis und der meist kleine Musculus temporoparietalis werden gemeinsam als Galea-Muskeln bezeichnet.
Anheben der Augenbrauen – Funktionelle Muskeltests
Klinische Relevanz:
Bei einer peripheren Fazialisparese fällt die Funktion dieses Muskels aus, bei einer zentralen Lähmung bleibt sie intakt.
Anmerkungen:
Die Bewegung entsteht durch die gemeinsame Kontraktion des frontalen und okzipitalen Anteils der Galea-Muskeln.
Die meisten Kopfmuskeln können detaillierter getestet werden, indem man ihre Verschiebung der Haut berücksichtigt. Dieser Hautverschiebung kann man mit den Fingern des Untersuchers entgegenwirken, die den Befestigungsbereich an Haut oder Aponeurose fixieren.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Galea-Muskeln?
Die Galea-Muskeln (m. epicranius) sind eine Gruppe von Muskeln, die für das Anheben der Augenbrauen und das Erzeugen tiefer horizontaler Stirnfalten verantwortlich sind.
Aus welchen Muskeln bestehen die Galea-Muskeln?
Die Galea-Muskeln bestehen aus dem Musculus occipitofrontalis und oft auch dem Musculus temporoparietalis.
Welche Funktionen haben die Galea-Muskeln?
Die Galea-Muskeln dienen als Antagonisten des Musculus orbicularis oculi und unterstützen gemeinsam mit dem Musculus levator palpebrae superioris das Öffnen der Lidspalte.
Wo liegen die Ursprünge der Galea-Muskeln?
Der Musculus occipitofrontalis entspringt einerseits vom Hinterhauptbein (okzipitaler Anteil) und andererseits vom Musculus corrugator supercilii sowie dem Musculus orbicularis oculi (frontaler Anteil). Der Musculus temporoparietalis entspringt von der Schläfenhaut und Fascia temporalis.
Wo setzen die Galea-Muskeln an?
Der okzipitale Anteil des Musculus occipitofrontalis setzt an der Galea aponeurotica (sehnige Haube) an, während der frontale Anteil an der Galea aponeurotica vor der Scheitelnaht ansetzt. Der Musculus temporoparietalis setzt ebenfalls an der Galea aponeurotica an.
Wie werden die Galea-Muskeln innerviert?
Der okzipitale Anteil des Musculus occipitofrontalis wird vom Nervus auricularis posterior des Nervus facialis (N. VII) innerviert, der frontale Anteil von den Rami temporales des Nervus facialis (N. VII). Der Musculus temporoparietalis wird ebenfalls von den Rami temporales des Nervus facialis (N. VII) innerviert.
Welche klinische Relevanz haben die Galea-Muskeln?
Bei einer peripheren Fazialisparese fällt die Funktion der Galea-Muskeln aus, während sie bei einer zentralen Fazialislähmung intakt bleibt.