Eine Übersicht der Wirkungsweise und Anwendung von Kreatin bei älteren Personen wurde 2010 von M.J. Stec und E.S. Rowson von der Bloomsburg University (USA) erstellt. Die Folgen des Alterns in Bezug auf die Skelettmuskulatur sind gut bekannt: Verringerung der Größe der Skelettmuskeln, der Kraft und Leistung bis hin zur Entwicklung der Sarkopenie. Der Pathogenese dieser Phänomene liegt ein selektiver Verlust und eine Atrophie der Fasern vom Typ II zugrunde, eine Verringerung der Anzahl der motorischen Einheiten, der Spiegel anaboler Hormone und des Wachstumshormons. Die Muskelfasern vom Typ II enthalten etwa 20% mehr Phosphokreatin als die Fasern vom Typ I, so dass ihre Atrophie sich auf den Phosphokreatinspiegel älterer Menschen auswirkt.

Mit zunehmendem Alter steigt die Empfindlichkeit der Muskeln gegenüber schädigenden Einflüssen verschiedener Genese, die Regeneration einschließlich der Satellitenzellen verlangsamt sich. Bei jüngeren Menschen verstärkt Kreatin die Proliferation der Satellitenzellen unter dem Einfluss körperlicher Trainings. Mit zunehmendem Alter nimmt der Kreatingehalt der Muskeln ab, wobei der Faktor der abnehmenden körperlichen Aktivität eine wichtige Rolle spielt.

Klinische Studien

E.S. Rawson und Mitarbeiter zeigten, dass die orale Einnahme von 20 g Kreatin pro Tag über 5 Tage den Phosphokreatingehalt bei Personen über 70 Jahren um 7% erhöht, während bei jüngeren Menschen dieser Anstieg viel größer ist – 35%. Bei einer längerfristigen Einnahme von 5 g Kreatin pro Tag über 14 Wochen in Kombination mit körperlichen Übungen stieg der Gesamtkreatingehalt der Muskeln älterer Menschen (über 70 Jahre) um 30% bei Männern und 17% bei Frauen. Ähnliche Ergebnisse wurden in einer Arbeit von B.O. Eijnde und Mitarbeitern gefunden – ein Anstieg des Gesamtkreatins um 5% und des freien Kreatins um 21% bei einer Dosis von 5 g/Tag über ein halbes Jahr.

Kreatin-Nahrungsergänzungen verzögern bis zu einem gewissen Grad die Entwicklung von Ermüdungserscheinungen (um 3-9%) und erhöhen die geleistete Arbeit um 4% bei einer Dosis von 15 g/Tag über 5 Tage. Mit Hilfe eines Fahrradergometers (Test 5 x 10 Sek. Sprint, 2 Min. Erholung) zeigten L.A. Gotshalk und Mitarbeiter eine Steigerung der Muskelleistung (+11%) bei Männern ab 65 Jahren nach 7-tägiger Einnahme von 0,3 g Kreatin pro kg Körpergewicht pro Tag. Ähnliche Ergebnisse erzielten J.R. Stout und Mitarbeiter – eine Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit auf Erschöpfungsniveau (+15,6%) im Fahrradergometertest nach 2-wöchiger Kreatineinnahme (7 Tage – 20 g/Tag, dann 7 Tage – 10 g/Tag) bei Männern und Frauen im Alter von 75 Jahren.

Häufig gestellte Fragen

Wie wirkt sich Kreatin auf ältere Menschen aus?

Kreatin kann bei älteren Menschen den Phosphokreatingehalt in den Muskeln erhöhen, die Entwicklung von Ermüdung verzögern und die körperliche Leistungsfähigkeit steigern. Dabei zeigen ältere Menschen im Vergleich zu Jüngeren eine geringere, aber immer noch signifikante Steigerung des Muskel-Kreatingehalts.

Welche Studien gibt es zu Kreatin und älteren Menschen?

Verschiedene Studien haben die Wirkung von Kreatin bei älteren Menschen untersucht. So konnte gezeigt werden, dass eine Einnahme von 20 g Kreatin pro Tag über 5 Tage den Phosphokreatingehalt bei über 70-Jährigen um 7% erhöht. Bei längerfristiger Einnahme von 5 g Kreatin pro Tag über 14 Wochen in Kombination mit Krafttraining stieg der Gesamtkreatingehalt der Muskeln um 30% bei Männern und 17% bei Frauen über 70 Jahren.

Wie wirkt sich Kreatin auf die körperliche Leistungsfähigkeit älterer Menschen aus?

Studien zeigten, dass Kreatin-Supplementation die Muskelleistung und -kraft bei älteren Menschen steigern kann. So wurde nach 7-tägiger Einnahme von 0,3 g Kreatin pro kg Körpergewicht pro Tag eine 11%ige Steigerung der Muskelleistung bei Männern ab 65 Jahren gemessen. Auch bei 75-jährigen Männern und Frauen konnte nach 2-wöchiger Kreatineinnahme eine 15,6%ige Verbesserung der Leistungsfähigkeit bis zur Erschöpfung im Fahrradergometertest nachgewiesen werden.

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