Die akademische Erforschung der Sportpsychologie lässt sich auf das Ende des 19. und den Beginn des 20. Jahrhunderts zurückführen. 1891 führte der deutsche Arzt G. Kolb Untersuchungen an Ruderern während Rennen über 2000 m durch, um die Besonderheiten beim Überwinden des sogenannten „toten Punktes“ zu ergründen.
Der Begriff „Sportpsychologie“ wurde erstmals Ende des 19. Jahrhunderts vom Baron Pierre de Coubertin verwendet, dem Begründer der modernen Olympischen Spiele. De Coubertin, der sich für Geschichte und Sport begeisterte, besuchte auch die Ausgrabungsstätten des antiken Olympia.
Die Wiederbelebung der Olympischen Spiele trug maßgeblich zur Entwicklung des modernen Sports und der Sportwissenschaft bei. De Coubertin war Mitbegründer des Internationalen Olympischen Komitees und Schöpfer der Olympischen Ringe sowie des olympischen Eids und der Tradition, das olympische Feuer in Olympia zu entzünden.
Sportpsychologie in Europa im 20. Jahrhundert
In der Zeit vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg erlebte die Sportpsychologie wichtige Entwicklungen in ihrer Struktur und Abgrenzung zu anderen Disziplinen. Auch die Zusammenarbeit mit der Theorie der Leibesübungen und des Sports nahm ihren Anfang.
Nach dem Ersten Weltkrieg gab es in den 1920er und 1930er Jahren einen produktiven Aufschwung der Sportpsychologie in vielen Ländern. In Deutschland entstanden nicht nur Universitäten und Institute für Leibesübungen, sondern auch entsprechende Berufsschulen. 1920 wurde in Berlin ein psychotechnisches Labor unter der Leitung von R. Schulte eingerichtet, das verschiedene Themen untersuchte, darunter den Einfluss von Sport auf Persönlichkeitsentwicklung und kognitive Fähigkeiten.
Der Zweite Weltkrieg brachte einen Rückschlag für die Entwicklung der Sportpsychologie. Dennoch organisierte das Internationale Olympische Komitee 1944 in Lausanne einen wissenschaftlichen Kongress zur Psychologie und Pädagogik des Sports, an dem fast 400 Delegaten aus 33 Ländern teilnahmen.
Internationale Zusammenarbeit in der Sportpsychologie
Nach Gründung der Vereinten Nationen 1945 wurde auch der Internationale Rat für Sport und Körpererziehung (ICSPF) gegründet, der sich rasch im Bereich des internationalen Sports und der Sportwissenschaft entwickelte. 1965 wurde in Rom auf Initiative des italienischen Psychiaters Ferruciо Antonelli der Gründungskongress der Internationalen Gesellschaft für Sportpsychologie (ISSP) abgehalten, deren erster Präsident Antonelli wurde.
Die ISSP hatte zum Ziel, die nationalen Traditionen und Erfahrungen für eine effizientere Anwendung der Psychologie im Bereich des Sports zu nutzen. Allerdings erwies sich der Transfer von Erkenntnissen aus einem Land in ein anderes aufgrund unterschiedlicher Mentalitäten sowie sozialer und politischer Besonderheiten als schwierig.
Häufig gestellte Fragen
Wann begann die akademische Erforschung der Sportpsychologie?
Die akademische Erforschung der Sportpsychologie lässt sich auf das Ende des 19. und den Beginn des 20. Jahrhundert zurückführen.
Wer prägte den Begriff „Sportpsychologie“ erstmals?
Der Begriff „Sportpsychologie“ wurde erstmals Ende des 19. Jahrhunderts vom Baron Pierre de Coubertin verwendet, dem Begründer der modernen Olympischen Spiele.
Wie trug die Wiederbelebung der Olympischen Spiele zur Entwicklung der Sportpsychologie bei?
Die Wiederbelebung der Olympischen Spiele trug maßgeblich zur Entwicklung des modernen Sports und der Sportwissenschaft bei. De Coubertin war Mitbegründer des Internationalen Olympischen Komitees und Schöpfer der Olympischen Ringe sowie des olympischen Eids und der Tradition, das olympische Feuer in Olympia zu entzünden.
Welche Entwicklungen gab es in der Sportpsychologie zwischen 1900 und 1914?
In der Zeit vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg erlebte die Sportpsychologie wichtige Entwicklungen in ihrer Struktur und Abgrenzung zu anderen Disziplinen. Auch die Zusammenarbeit mit der Theorie der Leibesübungen und des Sports nahm ihren Anfang.
Wie entwickelte sich die Sportpsychologie in den 1920er und 1930er Jahren?
Nach dem Ersten Weltkrieg gab es in den 1920er und 1930er Jahren einen produktiven Aufschwung der Sportpsychologie in vielen Ländern. In Deutschland entstanden nicht nur Universitäten und Institute für Leibesübungen, sondern auch entsprechende Berufsschulen. 1920 wurde in Berlin ein psychotechnisches Labor eingerichtet, das verschiedene Themen untersuchte.
Welche Auswirkungen hatte der Zweite Weltkrieg auf die Sportpsychologie?
Der Zweite Weltkrieg brachte einen Rückschlag für die Entwicklung der Sportpsychologie. Dennoch organisierte das Internationale Olympische Komitee 1944 in Lausanne einen wissenschaftlichen Kongress zur Psychologie und Pädagogik des Sports.
Welche Bedeutung hatte die Gründung der Internationalen Gesellschaft für Sportpsychologie (ISSP)?
1965 wurde in Rom auf Initiative des italienischen Psychiaters Ferruciō Antonelli der Gründungskongress der Internationalen Gesellschaft für Sportpsychologie (ISSP) abgehalten, deren Ziel es war, die nationalen Traditionen und Erfahrungen für eine effizientere Anwendung der Psychologie im Bereich des Sports zu nutzen.