Die Geschichte des Laufens

Laufen ist eine natürliche Bewegung des Menschen, die Kinder in den ersten Lebensjahren erlernen. Schnelles Laufen half unseren fernen Vorfahren, erfolgreicher bei der Jagd zu sein oder Raubtieren zu entkommen. In der Antike, als körperliche Stärke und Ausdauer als Haupteigenschaften für ein langes und erfolgreiches Leben galten, wurde Laufen zu einem Indikator für die körperliche Fitness.

Es ist bekannt, dass Wettbewerbe im Laufen weit vor unserer Zeitrechnung in den alten Ländern des Vorderen Orients (Zweistromland, Mesopotamien, Ägypten) stattfanden. Diese Wettbewerbe waren traditionell an Feiertage gebunden.

Olympische Spiele und die Entwicklung des Laufens

Die ersten offiziellen Laufwettbewerbe waren die Olympischen Spiele 776 v. Chr. Bei diesen Wettbewerben liefen die Sprinter nur einen Stadion (192 m). 724 v. Chr. wurde ein Lauf über zwei Stadien eingeführt. Vier Jahre später entschieden die alten Griechen, einen Lauf über 24 Stadien in das Programm aufzunehmen. Es gibt Aufzeichnungen, die belegen, dass die alten Griechen zu dieser Zeit bereits eigene Trainingssysteme für Läufer hatten. Es wurden Trainingseinheiten mit gemischtem Tempo, spezielle Laufübungen (Hochknie-Lauf, Fersenlauf, Sprünge) praktiziert. Die Sieger der Spiele wurden in ihren Städten zu Helden, es wurden ihnen Denkmäler errichtet und Lieder gewidmet.

Im Jahr 394 n. Chr. endeten die antiken Olympischen Spiele, und in der darauf folgenden dunklen Zeit fanden kaum noch Laufwettbewerbe statt. Schnelligkeitswettbewerbe wurden zwar während der langen mittelalterlichen Feste veranstaltet, waren aber nicht so populär und zahlreich wie in der Antike.

Eine eigenständige Weiterentwicklung des Laufens erfolgte erst im 18. Jahrhundert. Am meisten Popularität erlangte der Laufsport in Großbritannien: Hier fanden Wettbewerbe auf Landstraßen zwischen Städten oder auf Rennbahnen statt. Es wurden auch Stundenwettläufe veranstaltet. 1837 wurde in England der erste Hindernislauf ausgetragen, an dem Studenten des Colleges in Rugby teilnahmen. 1845 wurde in England ein Langstreckenlauf organisiert.

Moderner Laufsport

Der eigentliche Triumph des Sports, einschließlich des Laufens, kam 1886, als unter der Leitung von Pierre de Coubertin die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit eröffnet wurden. Bei den Wettbewerben in Athen wurden folgende Strecken ausgetragen – 100, 400, 800, 1500, 110 m Hürden und Marathon. Allmählich wurden dem Programm immer neue Laufdisziplinen hinzugefügt. An diesen Wettbewerben konnte man aus jeder für den Läufer bequemen Startposition starten.

Heutzutage entwickelt sich der Laufsport kontinuierlich weiter. Obwohl die Grundlagen der Lauftechnik (Sprint und Ausdauer) vor mehr als einem Jahrhundert erarbeitet wurden, entwickeln talentierte Trainer neue Ansätze für den Trainingsprozess und Verbesserungen der Technik. Die Mittel zur Regeneration werden verbessert, so dass die Läufer eine größere Ausdauer erlangen. Besonders hervorzuheben ist die Verbreitung des Laufens. In den Industrieländern ist es normal, in Parks, auf Stadtstraßen und Gehwegen zu laufen. Laufbegeisterte nehmen an vielen Volkläufen teil und schließen sich in Laufclubs zusammen. Die größte Entwicklung des Breitensports ist im Marathon und auf Langstrecken zu beobachten.

Bei großen Volksläufen gibt es so viele Teilnehmer, dass der Start über mehrere Stunden läuft.