Zusammensetzung und Darreichungsform
Die Infusionslösung ist klar, fast farblos oder leicht gelblich, mit charakteristischem Geruch. Die Flaschen enthalten 250 oder 500 ml.
Pro Liter beträgt die Gesamtsumme der Aminosäuren 100 g, darunter: L-Isoleucin 5,85 g, L-Leucin 6,24 g, L-Lysinmonoazetat 10,02 g, was einem L-Lysingehalt von 7,1 g entspricht, L-Methionin 4,68 g, L-Azetylzystein 673 mg, was einem L-Zysteingehalt von 500 mg entspricht, L-Phenylalanin 5,4 g, L-Azetyltyrosin 2 g, was einem L-Tyrosingehalt von 1,62 g entspricht, L-Threonin 5 g, L-Tryptophan 2 g, L-Valin 5 g, L-Arginin 9,66 g, L-Ornitinhydrochlorid 2,42 g, was einem L-Ornitingehalt von 1,9 g entspricht, L-Histidin 3,3 g, L-Alanin 15,5 g, L-Asparaginsäure 1,91 g, L-Glutaminsäure 5 g, Glycin 7,55 g, L-Prolin 7,5 g, L-Serin 4,3 g sowie Apfelsäure 3 g, Natriumazetat-Trihydrat 3,456 g, Natriumchlorid 625 mg, Natriumhydroxid 1,324 g, Kaliumchlorid 3,355 g, Kalziumchlorid-Dihydrat 735 mg, Magnesiumchlorid-Hexahydrat 1,017 g, Wasser für Injektionszwecke 921,735 g. Der Gesamtstickstoffgehalt beträgt 15,6 g/l. Der Energiegehalt beträgt 1700 kJ (400 kcal)/l. Die theoretische Osmolarität beträgt 1145 mosm/l, der pH-Wert 5,9-6,3.
Pharmakologische Wirkung
Lösung von Aminosäuren und Elektrolyten. Präparat für die parenterale Ernährung.
Die im Präparat enthaltenen Aminosäuren befinden sich überwiegend in der L-Form, was ihre direkte Teilnahme an der Proteinsynthese ermöglicht. Es enthält alle acht essenziellen Aminosäuren sowie die bedingt essenziellen L-Arginin und L-Histidin.
L-Arginin fördert die Umwandlung von Ammoniak in Harnstoff, bindet toxische Ammoniumionen, die beim Proteinkatabolismus in der Leber entstehen.
Im Rahmen der parenteralen Ernährungstherapie werden Aminosäurelösungen zusammen mit energieliefernden Substanzen und Elektrolyten verabreicht.
Apfelsäure ist eine Energiequelle für die Harnstoffsynthese.
Na+, K+, Mg2+, Ca2+, Cl-, CH3COO-, Malat sind die Hauptelemente zur Aufrechterhaltung des Elektrolyt- und Säure-Basen-Gleichgewichts im Körper.
Pharmakokinetik
Die Bioverfügbarkeit beträgt 100%.
Die Konzentration freier Aminosäuren im Plasma unterliegt erheblichen Schwankungen, sowohl bei einzelnen Aminosäuren als auch in der Gesamtkonzentration.
Nach Verabreichung des Präparats werden die Aminosäuren in den Proteinsyntheseprozess einbezogen. Überschüssige Aminosäuren, die nicht in die Proteinsynthese und andere Biomoleküle eingebaut werden, reichern sich nicht an (im Gegensatz zu Fettsäuren und Glukose), sondern werden durch Deaminierung der α-Aminogruppe abgebaut und zu Harnstoff metabolisiert. Dieser wird über die Nieren ausgeschieden. Nur ein geringer Teil der Aminosäuren (5%) wird unverändert ausgeschieden.
Anwendungsgebiete
Parenterale Ernährung.
Ausgleich von Flüssigkeits- und Elektrolytverlust.
Prävention und Behandlung von Proteinmangelzuständen unterschiedlicher Genese (bei Verbrennungen, Operationen, Blutverlust).
Dosierung und Art der Anwendung
Das Präparat wird langsam und tropfenweise intravenös infundiert, unter sorgfältiger Überwachung des Patienten. Maximale Infusionsrate: 100 mg Aminosäuren (1 ml/kg KG) pro Stunde.
Maximale Tagesdosis: 2 g Aminosäuren/kg.
Bei Erwachsenen in der parenteralen Ernährungstherapie sollte das Gesamtflüssigkeitsvolumen 40 ml/kg/Tag nicht überschreiten.
Gegenanzeigen
Absolute Gegenanzeigen:
- Hämodynamische Instabilität mit Lebensgefahr (Schock)
- Hypoxie
Relative Gegenanzeigen:
- Aminosäurestoffwechselstörungen
- Hyperhydratation
- Hyperkaliämie
- Hypernatriämie
Nebenwirkungen
Allergische Reaktionen – möglich sind Urtikaria, anaphylaktische Reaktionen.
Selten – verstärkte Schweißsekretion, Übelkeit, Erbrechen, Schüttelfrost, Tachykardie (besonders bei hoher Infusionsgeschwindigkeit).
Wechselwirkungen
Nicht mit anderen Arzneimitteln mischbar (nicht in einer Lösung zusammengeben).
Besondere Hinweise
Mit Vorsicht bei erhöhter Serumosmoralität anwenden.
Bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen ist eine Dosisanpassung erforderlich.
Überwachung von Wasserhaushalt, Elektrolyten, Blutzuckerkonzentration und Säure-Basen-Status.
Für die vollständige parenterale Ernährung sind zusätzlich Energieträger, Elektrolyte, Vitamine und Spurenelemente erforderlich.
Aminosäurelösungen sollten aufgrund des hohen Risikos mikrobieller Kontamination nicht mit anderen Arzneimitteln vermischt werden.
Häufig gestellte Fragen
Was ist Infezol 100?
Infezol 100 ist eine Aminosäure- und Elektrolytlösung für die parenterale Ernährung.
Aus welchen Inhaltsstoffen besteht Infezol 100?
Infezol 100 enthält pro Liter u.a. 100 g Gesamtaminosäuren, verschiedene Elektrolyte sowie Apfelsäure.
Wie wirkt Infezol 100 pharmakologisch?
Die Aminosäuren liegen überwiegend in L-Form vor und können direkt in die Proteinsynthese eingebunden werden. L-Arginin fördert den Harnstoffzyklus. Die Elektrolyte dienen der Aufrechterhaltung des Säure-Basen- und Elektrolythaushalts.
Wann wird Infezol 100 angewendet?
Infezol 100 wird zur parenteralen Ernährung, zum Ausgleich von Flüssigkeits- und Elektrolytverlust sowie zur Behandlung von Proteinmangelzuständen eingesetzt.
Wie wird Infezol 100 angewendet?
Infezol 100 wird langsam und tropfenweise intravenös infundiert, mit einer maximalen Infusionsrate von 100 mg Aminosäuren pro Stunde und Kilogramm Körpergewicht. Die maximale Tagesdosis beträgt 2 g Aminosäuren pro Kilogramm.
Welche Gegenanzeigen gibt es für Infezol 100?
Absolute Gegenanzeigen sind hämodynamische Instabilität mit Schock und Hypoxie. Relative Gegenanzeigen sind Aminosäurestoffwechselstörungen, Hyperhydratation, Hyperkaliämie und Hypernatriämie.
Welche Nebenwirkungen können bei Infezol 100 auftreten?
Mögliche Nebenwirkungen sind allergische Reaktionen wie Urtikaria und Anaphylaxie. Selten können verstärkte Schweißsekretion, Übelkeit, Erbrechen, Schüttelfrost und Tachykardie auftreten.
Wie interagiert Infezol 100 mit anderen Arzneimitteln?
Infezol 100 ist nicht mit anderen Arzneimitteln mischbar und sollte nicht in einer Lösung zusammengegeben werden.
Worauf ist bei der Anwendung von Infezol 100 zu achten?
Bei erhöhter Serumosmoralität, Leber- und Nierenfunktionsstörungen ist eine Dosisanpassung erforderlich. Regelmäßige Überwachung von Wasser-, Elektrolyt-, Blutzucker- und Säure-Basen-Haushalt. Für die vollständige parenterale Ernährung sind zusätzliche Energieträger, Elektrolyte, Vitamine und Spurenelemente notwendig.