Immunstimulatoren sind Arzneimittel, die die Funktion des zellulären und/oder humoralen Immunsystems aktivieren (wiederherstellen). Sie werden bei primären (angeborenen) Immundefekten eingesetzt, die in der Regel erblich bedingt sind, sowie bei sekundären (erworbenen) Immundefekten, die durch verschiedene Faktoren – endogene (Krankheiten) und exogene (Stress, Medikamente, ionisierende Strahlung) – verursacht werden.
Positive Ergebnisse wurden hauptsächlich bei der Behandlung von Krankheiten erzielt, die mit einem sekundären Immundefekt einhergehen. Bei primären Immundefekten ist die Transplantation von immunkompatenten Organen und Zellen (Knochenmark, Thymus) derzeit die vielversprechendste Behandlungsmethode. Sekundäre Immundefekte können bei vielen viralen (Masern, Röteln, Grippe, Mumps, Virushepatitis), bakteriellen (Lepra, Cholera, Syphilis, Tuberkulose), mykotischen, protozoären (Malaria, Toxoplasmose, Trypanosomiasis, Leishmaniose) Erkrankungen und Helminthosen auftreten.
Klassifikation von Immunstimulatoren
Es gibt keine allgemein anerkannte Klassifikation der Immunmodulatoren, die vorwiegend eine stimulierende Wirkung auf das Immunsystem haben, aber sie können grob in folgende Gruppen eingeteilt werden:
- Pflanzliche Immunstimulatoren – Wacholderbeerexttrakt, Eleutherococcus-Extrakt, Echinacea-Präparate usw.
- Lipopolysaccharid-Immunstimulatoren mikrobiellen Ursprungs – Prodigiozan, Pyrogenal, Bronchomunal usw.
- Präparate aus Thymus, Knochenmark, Plazenta – Thymalin, Taktiven, Thymozin, Myelopid, Plazenta-Extrakt usw.
- Synthetische Imidazol-Derivate – Dibazol, Levamisol
- Interferon-Präparate (Loferon, Reaveron usw.) und Interleukin-Präparate (Prolykit)
- Interferoninduktoren (Poludan, Abrisol, Prodigiozan)
- Leukopoese-Stimulatoren – Methyluracil, Natriumnukleinsäure, Pentoxyl
- Vitamine und andere Tonisierungsmittel – Ascorbinsäure, Tocopherol, Retinol, Eisenpräparate, anabole Steroide (Nandrolon, Metandrostenolon) und nichtsteroide (Riboxin, Kaliumorotat) Strukturen
- Enzympräparate
- Präparate aus embryonalem Gewebe
Nebenwirkungen und Anwendung
Die Immunstimulatoren werden hauptsächlich bei chronischen Infektionen, Verletzungen, Verbrennungen, Strahlentherapie, Immundefiziten und einigen anderen Erkrankungen eingesetzt. Dabei können Nebenwirkungen wie Fieber, Leukopenie, Thrombozytopenie, Allergien und Störungen des Nervensystems auftreten. Bei der Behandlung ist daher eine regelmäßige Blutbildkontrolle erforderlich.
Häufig gestellte Fragen
Was sind Immunstimulatoren?
Immunstimulatoren sind Arzneimittel, die die Funktion des zellulären und/oder humoralen Immunsystems aktivieren (wiederherstellen).
Wann werden Immunstimulatoren eingesetzt?
Immunstimulatoren werden bei primären (angeborenen) Immundefekten sowie bei sekundären (erworbenen) Immundefekten eingesetzt.
Wie werden Immunstimulatoren klassifiziert?
Immunstimulatoren können in folgende Gruppen eingeteilt werden: pflanzliche, lipopolysaccharidische, Thymus-/Knochenmark-/Plazenta-Präparate, synthetische Imidazol-Derivate, Interferon-/Interleukin-Präparate, Interferoninduzenten, Leukopoese-Stimulatoren, Vitamine/Tonisierungsmittel, Enzympräparate und Präparate aus embryonalem Gewebe.
Welche Nebenwirkungen können Immunstimulatoren haben?
Mögliche Nebenwirkungen sind Fieber, Leukopenie, Thrombozytopenie, Allergien und Störungen des Nervensystems. Daher ist während der Behandlung eine regelmäßige Blutbildkontrolle erforderlich.