Phytoöstrogene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Klassifizierung der Isoflavone


Isoflavavonoide sind nichtsteroidale Phytoöstrogene natürlichen Ursprungs, die eine ähnliche chemische Struktur wie Ipriflavone (ein synthetisches Flavonoid-Präparat, das zur Behandlung von Osteoporose verwendet wird – einer Erkrankung, bei der die Knochenbrüchigkeit aufgrund von Kalziumausspülungen zunimmt) aufweisen. Sie gehören zur Gruppe der Flavonoide. Im Bodybuilding kommen sie im Sojaprotein vor. Potenzielle östrogene Wirkungen bei Männern sind nicht durch moderne Studien belegt.[1]

Es ist zu beachten, dass Isoflavavonoide (Derivate von 3-Phenylchromen-4-on (3-Phenyl-1,4-Benzopyron)) drei Hauptgruppen von Substanzen umfassen:

Phytoöstrogen


Isoflavone (manchmal auch zu den Phytoöstrogenen gezählt)


Isoflavane

Häufig kommt es zu Verwechslungen in der Nomenklatur und Klassifizierung von Isoflavavonoiden, meist sind damit die phytoöstrogenen Verbindungen aus der Untergruppe der Isoflavone gemeint.

Isoflavone (Phytoöstrogene)

Sojaprotein ist eine hervorragende Quelle für Isoflavone. Aus diesem Grund wurden verschiedene Studien durchgeführt, in denen der potenzielle Nutzen von Sojaprotein und Isoflavonextrakten für die Behandlung von Osteoporose untersucht wurde. Es wurde nachgewiesen, dass die Einnahme dieser Nahrungsergänzungsmittel den Rückgang der Knochendichte bei Frauen in der Postmenopause verhindern und die unerwünschten Wirkungen der Östrogen-Ersatztherapie reduzieren kann.[2]

In letzter Zeit wird verstärkt Werbung für Extrakte von 7-Isopropoxyisoflavon (Ipriflavon) und 5-Methyl-7-Methoxyisoflavon (Methoxyisoflavon) gemacht, die als „potente anabole Wirkstoffe“ beschrieben werden. Diese Behauptungen basieren auf Studien, die in den frühen 1970er Jahren in Ungarn patentiert wurden.[3][4] Aubertin-Leheudre (Aubertin-Leheudre M) und Mitarbeiter[5] untersuchten die Auswirkungen der Einnahme von Isoflavonen auf die fettfreie Körpermasse bei übergewichtigen und sarkopenen postmenopausalen Frauen. 18 Frauen nahmen entweder 70 mg Isoflavone pro Tag (44 mg Daidzein, 16 mg Glycitein und 10 mg Genistein) oder ein Placebo-Präparat über 6 Monate ein.[6] Dabei führten die Teilnehmerinnen keine körperlichen Übungen durch. Am Ende des Experiments wurden keine Unterschiede in der gesamten fettfreien Körpermasse zwischen der Placebo-Gruppe und der Isoflavon-Gruppe festgestellt. Es wurde jedoch ein signifikanter Anstieg der appendikulären (Arme und Beine) fettfreien Körpermasse in der Isoflavon-Gruppe beobachtet, was in der Placebo-Gruppe nicht der Fall war. Diese Ergebnisse können bei der Behandlung von körperlich inaktiven postmenopausalen Frauen nützlich sein. Es gibt jedoch keine zuverlässigen Daten, die belegen, dass die Einnahme von Isoflavonen die sportlichen Leistungen, die Körperzusammensetzung und/oder die Anpassung an Trainingsbelastungen bei körperlich aktiven Personen beeinflusst.[7]

  • Hamilton-Reeves JM, Vazquez G. Clinical studies show no effects of soy protein or isoflavones on reproductive hormones in men: results of a meta-analysis. Fertil Steril. 2010 Aug;94(3):997-1007. Epub 2009 Jun 12.
  • Messina M: Soyfoods and soybean phyto-oestrogens (isoflavones) as possible alternatives to hormone replacement therapy (HRT). Eur J Cancer 2000, 36(Suppl 4):S71-2.
  • Slogoff S, Keats AS, Cooley DA, Reul GJ, Frazier OH, Ott DA, Duncan JM, Livesay JJ: Addition of papaverine to cardioplegia does not reduce myocardial necrosis. Ann Thorac Surg 1986, 42(1):60-4.
  • Smart NA, McKenzie SG, Nix LM, Baldwin SE, Page K, Wade D, Hampson PK: Creatine supplementation does not improve repeat sprint performance in soccer players. Medicine & Science in Sports & Exercise 1998, 30(5):S140.
  • Aubertin-Leheudre M, Lord C, Khalil A, Dionne IJ: Six months of isoflavone supplement increases fat-free mass in obese-sarcopenic postmenopausal women: a randomized double-blind controlled trial. Eur J Clin Nutr 2007, 61(12):1442-4.
  • Messina M, Messina V: Soyfoods, soybean isoflavones, and bone health: a brief overview. J Ren Nutr 2000, 10(2):63-8.
  • de Aloysio D, Gambacciani M, Altieri P, Ciaponi M, Ventura V, Mura M, Genazzani AR, Bottiglioni F: Bone density changes in postmenopausal women with the administration of ipriflavone alone or in association with low-dose ERT. Gynecol Endocrinol 1997, 11(4):289-93.
  • Häufig gestellte Fragen

    Was sind Isoflavone?

    Isoflavone sind nichtsteroidale Phytoöstrogene natürlichen Ursprungs, die eine ähnliche chemische Struktur wie Ipriflavone (ein synthetisches Flavonoid-Präparat) aufweisen. Sie gehören zur Gruppe der Flavonoide.

    Wo kommen Isoflavone vor?

    Isoflavone kommen vor allem im Sojaprotein vor und werden daher häufig in Bodybuildingprodukten verwendet.

    Haben Isoflavone östrogene Wirkungen bei Männern?

    Potenzielle östrogene Wirkungen von Isoflavonen bei Männern sind nicht durch moderne Studien belegt.

    Wie sind Isoflavone chemisch klassifiziert?

    Isoflavavonoide umfassen drei Hauptgruppen: Phytoöstrogene, Isoflavone und Isoflavane. Oftmals kommt es zu Verwechslungen in der Nomenklatur und Isoflavone werden allgemein als Phytoöstrogene bezeichnet.

    Welche Wirkungen haben Isoflavone?

    Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Sojaprotein und Isoflavonextrakten den Rückgang der Knochendichte bei postmenopausalen Frauen verhindern und die unerwünschten Wirkungen der Östrogen-Ersatztherapie reduzieren kann.

    Wie werden Isoflavone in Nahrungsergänzungsmitteln beworben?

    In letzter Zeit wird verstärkt Werbung für Extrakte von 7-Isopropoxyisoflavon (Ipriflavon) und 5-Methyl-7-Methoxyisoflavon (Methoxyisoflavon) als „potente anabole Wirkstoffe“ gemacht, obwohl diese Behauptungen nicht durch aktuelle Forschung belegt sind.

    Welche Studienergebnisse gibt es zu Isoflavonen?

    Eine Studie zeigte, dass die Einnahme von Isoflavonen bei übergewichtigen, sarkopenen postmenopausalen Frauen ohne körperliche Aktivität zu einem Anstieg der appendikulären (Arme und Beine) fettfreien Körpermasse führte, ohne Auswirkungen auf die Gesamtkörpermasse. Für aktive Personen gibt es jedoch keine verlässlichen Daten zu Auswirkungen auf Sportleistung oder Körperzusammensetzung.

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