Verschiedene Störungen des Purinstoffwechsels, deren extremste Ausprägung die Gicht ist, gehören neben Arteriosklerose, Adipositas, Diabetes mellitus, Gallensteinen und Nephrolithiasis zu den sogenannten Stoffwechselerkrankungen. Gicht ist eine chronische Erkrankung, die mit einer Störung des Harnsäurestoffwechsels, Hyperurikämie und Ablagerung von Uratkristallen in den Geweben einhergeht. Klinisch ist diese Krankheit durch rezidivierende akute Arthritiden gekennzeichnet. Gicht tritt hauptsächlich bei Männern auf.

Obwohl Gicht zweifellos häufiger auftritt, wenn der Serumaharnsäurespiegel erhöht ist, lässt sich bislang kein Uratspiegel bestimmen, unterhalb dessen kein Gichtrisiko mehr besteht. Derzeit wird ein Harnsäurewert im Blut von 0,42 mmol/l bei Männern und 0,36 mmol/l bei Frauen als obere Normgrenze angesehen.

Die Quellen der Harnsäureproduktion im Körper sind die mit der Nahrung aufgenommenen Purinverbindungen und/oder die im Körper aus Glycin, Glutamin und anderen Verbindungen synthetisierten Purine.

Diät Nr. 6

Indikationen: Gicht mit Gelenks- und Extragelenkmanifestationen (Uratnephrolithiasis, Gichtnephropathie ohne Niereninsuffizienz); idiopathische und symptomatische Hyperurikämie (mit Ausnahme der sekundären Hyperurikämie bei chronischer Niereninsuffizienz).

Ziel der Diät: Normalisierung des Purinstoffwechsels, Senkung des Harnsäurespiegels im Blut und Steigerung der Harnsäureausscheidung über den Urin.

Allgemeine Charakteristik der Diät: Kochsalzarme, physiologisch vollwertige Kost mit normalem Gesamteiweißgehalt, aber vermindertem Anteil an tierischem Eiweiß, normaler Fett- und Kohlenhydrataufnahme, unter Ausschluss purinreicher Lebensmittel.

Diät Nr. 7r

Indikationen: Akute Gichtanfälle; Gicht mit Risikofaktoren wie Übergewicht.

Ziel der Diät: Akutes Abklingen der Entzündung, Senkung des Harnsäurespiegels.

Allgemeine Charakteristik der Diät: Flüssigkeitsreiche, purinarme Kost, überwiegend aus Milch, Milchprodukten, Säften und Schleim bestehend.

Häufig gestellte Fragen

Welche Lebensmittel sind bei Gicht erlaubt?

Erlaubte Lebensmittel sind Milch und Milchprodukte, magere Fleisch- und Fischsorten, Gemüse, Obst, Brot, Getreide und Kartoffeln. Purinreiche Lebensmittel wie Innereien, Meeresfrüchte und alkoholische Getränke sind zu vermeiden.

Wie wirkt sich Übergewicht auf Gicht aus?

Übergewicht hat einen ungünstigen Einfluss auf den Harnsäurespiegel im Blut und begünstigt somit das Auftreten von Gichtanfällen. Daher ist eine Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Gichtpatienten empfehlenswert.

Wie viele Purine sollte die Gichtdiät enthalten?

Die Gichtdiät soll weniger als 200 mg Purine pro Tag enthalten, um den Harnsäurespiegel zu senken und Gichtanfälle zu vermeiden.

Welche Kochzubereitungen sind bei Gicht zu empfehlen?

Empfohlen sind schonende Zubereitungsmethoden wie Dämpfen oder Kochen. Fleisch- und Fischgerichte sollten nicht als Brühe oder Extrakt genossen werden, da hierbei ein Großteil der Purine in die Flüssigkeit übergeht.

Wie viele Mahlzeiten pro Tag sind bei der Gichtdiät sinnvoll?

Bei der Gichtdiät ist eine Verteilung der Nahrungsaufnahme auf 5-6 Mahlzeiten pro Tag empfehlenswert, um den Harnsäurespiegel möglichst konstant zu halten.

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