Ursprung:


Der oberflächliche Teil entspringt am Darmbeinmuskelfaszien, dem hinteren oberen Darmbeinfortsatz, dem Kreuzbein und dem Steißbein. Der tiefe Teil entspringt am Außenrand der Darmbeinschaufel hinter der hinteren Gesäßlinie, dem Kreuzbein-Sitzbeinband und der Faszie des mittleren Gesäßmuskels.

Ansatz:


Der kraniale Teil setzt am Tractus iliotibialis an. Der kaudale Teil setzt am Gesäßhöcker an.

Innervation:


Nervus gluteus inferior, L5-S2

Besonderheiten

Der große Gesäßmuskel (Musculus gluteus maximus) streckt den Oberschenkel und stabilisiert das Becken in der Sagittalebene. Seine Spannung erhöht sich bei Verlagerung des Körperschwerpunktes nach vorne von der Hüftgelenkslinie. Zusätzlich zu den unten genannten Funktionen stabilisiert er gemeinsam mit dem Tensor fasciae latae durch seinen Ansatz am Tractus iliotibialis den Oberschenkel. Dieser Muskel ist gewöhnlich bei ruhigem Gehen nicht aktiv. Er neigt auch das Becken nach hinten und vermindert so die Lendenlordose. Bei Anspannung des Tractus iliotibialis stabilisiert er das gestreckte Kniegelenk und kann einer forcierten Beugung des Oberschenkels entgegenwirken. Periodische Kontraktionen des Muskels in Sitzposition verteilen den Druck auf ihn neu und verbessern so die Durchblutung der Gesäßweichteile.

Funktionen, Synergisten und Antagonisten

Funktionen:

  • Streckung des Oberschenkels (bei fixiertem Becken) oder Neigung des Beckens nach hinten (bei fixiertem Oberschenkel)

Synergisten:

  • Ischiocrural-Muskeln
  • Hintere Anteile von Musculus gluteus medius und minimus
  • Musculus adductor magnus
  • Musculus piriformis (ab 60° Beugung des Oberschenkels)
  • Musculus adductor longus und brevis (ab 60° Beugung des Oberschenkels)
  • Musculus gracilis (ab 40° Beugung des Oberschenkels)
  • Musculus pectineus (ab 70° Beugung des Oberschenkels)
  • Musculus iliopsoas
  • Musculus rectus femoris
  • Musculus tensor fasciae latae
  • Musculus sartorius
  • Vordere Anteile von Musculus gluteus minimus und medius
  • Musculus pectineus (bis 70° Beugung des Oberschenkels)
  • Musculus gracilis (bis 40° Beugung des Oberschenkels)
  • Musculus adductor longus und brevis (bis 60° Beugung des Oberschenkels)
  • Musculus piriformis (bis 60° Beugung des Oberschenkels)

Antagonisten:

  • Muskeln für die Außenrotation des Oberschenkels
  • Muskeln für die Beugung des Oberschenkels

Klinische Bedeutung

In diesen Muskel sollten keine intramuskulären Injektionen verabreicht werden!

Bedeutung im Sport

Als wichtigster Strecker des Oberschenkels verhindert der große Gesäßmuskel durch statische Kontraktionen beim fixierten Oberschenkel das Vornüberfallen des Körpers (Skiabfahrt, Eisschnelllauf, stehende Beinstellung beim Torschuss im Fußball). Er leistet dynamische Arbeit bei der Streckung des Oberschenkels und Aufrichtung des Rumpfes (Aufstehen aus der Hocke beim Gewichtheben, Start beim Laufen, Sprung von der Schanze beim Skispringen, Sprünge ins Wasser, Basketball, Volleyball, Klettern, Landungen nach Sprüngen) oder Aufrichtung bei Vorbeugungen (Rudern).


Er ist bei normalem Gehen (Standphase und Schwungphase) praktisch nicht aktiv. Im Laufen, Skilanglauf, Eisschnelllauf und Bobfahren wird dieser Muskel in den Stütz- und Abstoßphasen aktiviert und bestimmt Schrittlänge und -frequenz. Auch am Abstoß bei Weitsprung, Hochsprung, Stabhochsprung und Dreisprung sowie beim Speerwurf, Boxen, Fechten und Eiskunstlauf (Sprünge) ist er beteiligt. Bei fixiertem Becken streckt er den Oberschenkel im Hüftgelenk, z.B. im Wasserball, Turnen, Stabhochsprung und Radsport. Als stärkster Außenrotator des Oberschenkels ist er an Bewegungen im Eiskunstlauf, Turnen, Diskuswurf und verschiedenen Kontaktsportarten beteiligt.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der große Gesäßmuskel?

Der große Gesäßmuskel (Musculus gluteus maximus) ist ein wichtiger Muskel am Hüftgelenk, der für die Streckung und Stabilisierung des Beins verantwortlich ist.

Wo liegt der große Gesäßmuskel?

Der große Gesäßmuskel befindet sich in der Gesäßregion und entspringt am Darmbein, Kreuzbein und Steißbein. Er setzt am Oberschenkelknochen und am Tractus iliotibialis an.

Welche Funktionen hat der große Gesäßmuskel?

Der große Gesäßmuskel streckt den Oberschenkel und stabilisiert das Becken in der Sagittalebene. Er ist an vielen Bewegungen wie Laufen, Springen, Heben und Rudern beteiligt.

Welche Muskeln arbeiten zusammen mit dem großen Gesäßmuskel?

Als Synergisten wirken die Ischiocruralmuskeln, hintere Anteile des Musculus gluteus medius und minimus, Musculus adductor magnus, Musculus piriformis, Musculus adductor longus und brevis, Musculus gracilis und andere.

Wann ist der große Gesäßmuskel besonders wichtig?

Der große Gesäßmuskel ist vor allem bei sportlichen Aktivitäten wie Skifahren, Fußball, Gewichtheben, Leichtathletik und Klettern von großer Bedeutung.

Worauf muss man bei Injektionen in den großen Gesäßmuskel achten?

In den großen Gesäßmuskel sollten keine intramuskulären Injektionen verabreicht werden, da dies mit Komplikationen verbunden sein kann.

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