Aufgrund von körperlicher Überlastung durch abrupte und häufig durchgeführte monotone Bewegungen während der Arbeit oder beim Lauftraining entwickelt sich oftmals eine Periostitis – eine Entzündung des Knochenhäutchens in den Muskel-, Sehnen- und Bandansätzen. Am häufigsten ist der Schienbeinbereich betroffen, besonders bei Freizeitsportlern. Dies kann auch bei Athleten auftreten, wenn sie vom Indoor- zum Outdoortraining wechseln (bei deutlich veränderter Bodenelastizität).
Die Massage bei Periostitis beginnt an der Vorderseite des Oberschenkels. Nach kombiniertem Streichen (3-5 Mal) folgen Ausdrücken (3-4 Mal), einfaches Kneten (2-3 Mal) und „doppelter Griff“ (3-4 Mal), Erschüttern und erneutes Streichen (je 2-3 Mal). Anschließend wieder Ausdrücken (3-4 Mal), doppeltes Kreiskneten, Längskneten (je 3-4 Mal) und „doppelter Griff“ (2-3 Mal), Erschüttern und Streichen (je 2-3 Mal).
Nach zweifacher Wiederholung des Komplexes geht es zur Rückseite des Unterschenkels. Nach 2-3 Streichungen folgen Ausdrücken (2-3 Mal), einfaches Kneten, „doppelter Griff“ und mit den Fingerkuppen einer Hand (je 2-3 Mal), abwechselnd mit Erschüttern und Streichen. Anschließend werden an der Schienbeinmuskulatur Streichen, Ausdrücken mit der Handkante (je 2-3 Mal) und erneut Kneten mit der Daumenbeere (4-5 Mal) durchgeführt. Danach wird die Wadenmassage wiederholt.
Die Sitzung wird mit der Massage der Schienbeinmuskulatur beendet: Streichen (3-4 Mal), Ausdrücken (4-5 Mal), Kneten mit Daumenbeere, Handkante und Fingerkuppen (je 2-3 Mal). Die Wirksamkeit der Massage steigt, wenn sie mit Wärmeanwendungen (Bäder, Saunagang) und erwärmenden Salben kombiniert wird.
Selbstmassage
Nicht immer ist es möglich, die Dienste eines Fachmanns in Anspruch zu nehmen. In diesem Fall empfiehlt sich eine Selbstmassage.
Manchmal ist es für körperlich geschwächte ältere oder sehr korpulente Personen schwierig, eine Massageposition einzunehmen – den Unterschenkel anzuheben und auf den anderen Oberschenkel zu legen oder sich vorzubeugen und Unterschenkel und Fuß zu erreichen. Die von uns entwickelte Methode mit der Massage eines Beins mithilfe des anderen erleichtert die Selbstmassage am Unterschenkel und Fuß.
Die Selbstmassage wird im Sitzen durchgeführt. Begonnen wird am Oberschenkel, der mit den Händen massiert wird (wie oben beschrieben). Die Massage des Unterschenkels erfolgt mithilfe des zweiten Beins (das zu massierende Bein kann dabei leicht gestreckt sein). Zunächst wird die Wadenmuskulatur durch Anheben des Fußes massiert (Streichen und Ausdrücken – je 2-3 Mal). Dann werden diese Griffe (je 2-3 Mal) mit der Fußsohle ausgeführt. Anschließend erfolgt mit der Innenseite des Fußes Kneten (4-6 Mal), Ausdrücken (3-4 Mal) und Streichen (2-3 Mal).
Die Schienbeinmuskulatur wird mit der Ferse massiert. Dieser Prozess beinhaltet Streichen und Ausdrücken (je 3-4 Mal), wobei das Ausdrücken möglichst nahe am Schienbeinknochen – „in der Mulde“ – ausgeführt werden soll; Kneten mit der Ferse (2-3 Mal), mit der Außenkante der Ferse und der Achillessehne (je 3-4 Mal), Ausdrücken und Streichen (je 3-4 Mal).
Am Fuß werden Rist und Zehen massiert: Allgemeine Reibung mit der Außen- oder Innenkante des Fußes, geradlinig und kreisförmig – mit der Ferse (je 3-4 Mal), querab – mit Sohle und Ferse (je 2-3 Mal), geradlinige Reibung der Zwischenzehenräume – mit den Fingerkuppen des anderen Fußes (4-6 Mal).
Abgeschlossen wird die Massage-Sitzung mit Streichen und Ausdrücken des Fußrückens, der Außenseite des Unterschenkels und der Wadenmuskulatur.
Häufig gestellte Fragen
Was ist Periostitis?
Periostitis ist eine Entzündung des Knochenhäutchens (Periost) in den Bereichen, wo Muskeln, Sehnen und Bänder an den Knochen ansetzen.
Wo tritt Periostitis am häufigsten auf?
Periostitis betrifft am häufigsten den Schienbeinbereich, besonders bei Freizeitsportlern. Auch Athleten können davon betroffen sein, wenn sie vom Indoortraining zum Outdoortraining wechseln.
Wie hilft Massage bei Periostitis?
Massagegriffe wie Streichen, Ausdrücken, Kneten und Erschüttern an Oberschenkel, Unterschenkel und Fuß können die Durchblutung fördern und den Heilungsprozess bei Periostitis unterstützen. Die Massage kann mit Wärmeanwendungen und erwärmenden Salben kombiniert werden.
Wie kann man sich selbst bei Periostitis massieren?
Wenn keine professionelle Hilfe möglich ist, kann man eine Selbstmassage durchführen. Dafür eignet sich eine Methode, bei der man ein Bein mit dem anderen massiert, was die Erreichbarkeit erleichtert.