Massage ist eine wichtige Behandlungsmethode bei Knochenfrakturen. Es werden drei Phasen der Massage unterschieden:
Erste (schonende) Phase
In dieser Phase, die von der Verletzung bis zur Entfernung des Gipsverbands andauert, hilft die Massage, den normalen Geisteszustand des Patienten wiederherzustellen. Sie verbessert außerdem den Stoffwechsel sowie die Herz-Kreislauf- und Atmungsfunktion und beugt Komplikationen wie Lungenentzündung vor. Die Massage soll die Blutergüsse und Schwellungen abklingen lassen, die Kallusbildung und Knochenbruchheilung beschleunigen, geschädigte Gewebe regenerieren, Muskelschwund und Gelenkversteifungen verhindern. Die Massage wird oberhalb und unterhalb des Gipsverbands durchgeführt, anfangs vorsichtig, später energischer. Zusätzlich erfolgt eine Vibrationsmassage zur Förderung der Kallusbildung.
Zweite Phase
Diese Phase beginnt nach Entfernung des Gipsverbands. Nun wird die ganze Gliedmaße massiert, zunächst außerhalb des Frakturbereichs, dann auch im Bruchgebiet. Die Massagedauer richtet sich nach der Verletzungslokalisation. Bei Fingerbrüchen genügen 2-3 Minuten an Unterschenkel und Fuß, bei Oberschenkelbrüchen muss die Massage länger, bis zu 10-12 Minuten, auf Gesäß, Brust, Bauch und der anderen Extremität erfolgen. Neben Streichungen kommen Knetungen und Erschütterungen zum Einsatz. An der Frakturstelle selbst beginnt man zunächst nur mit leichten Streichungen, ehe man zu kräftigeren Griffen übergeht.
Dritte (Trainings-) Phase
Ziel der Massage in dieser Phase ist die vollständige Wiederherstellung der Gliedmaßenfunktion. Der Schwerpunkt liegt auf kräftigen Knetungen (70% der Behandlungsdauer), gefolgt von Reibungen (20%) und Bewegungsübungen (10%). Die Massage wird täglich durchgeführt.
Häufig gestellte Fragen
Was ist die Rolle der Massage bei Knochenfrakturen?
Die Massage ist ein wichtiges Behandlungsmittel bei Knochenfrakturen. Sie hilft, Komplikationen zu vermeiden und die Heilung zu beschleunigen.
Welche Ziele verfolgt die Massage in den verschiedenen Phasen?
In der ersten Phase soll die Massage den Geisteszustand verbessern, den Stoffwechsel anregen und Komplikationen vorbeugen. In der zweiten Phase steht die Wiederherstellung der Gelenkfunktion im Vordergrund. Die dritte Phase dient der vollständigen Rehabilitation.
Wie sieht die Massagetechnik in den einzelnen Phasen aus?
In der ersten Phase beginnt man vorsichtig mit Streichungen ober- und unterhalb des Gipsverbandes. Später folgen kräftigere Griffe wie Knetungen und eine Vibrationsmassage. In der zweiten Phase wird die ganze Gliedmaße behandelt, zunächst außerhalb des Frakturbereichs, dann auch direkt an der Bruchstelle. In der dritten Phase überwiegen Knetungen, ergänzt durch Reibungen und Bewegungsübungen.
Wie lange dauern die Massageanwendungen?
Die Dauer richtet sich nach der Verletzungslokalisation. Bei Fingerbrüchen genügen 2-3 Minuten, bei Oberschenkelbrüchen können bis zu 10-12 Minuten erforderlich sein.