Flüchtige organische Verbindungen sind seit langem fester Bestandteil unserer Umgebung. Kurzzeitige, gelegentliche Exposition gegenüber geringen Konzentrationen von Dämpfen von Benzin, Fleckenwasser, Aerosolen und Feuerzeugflüssigkeiten ist relativ ungefährlich. Kontakt mit Farbentfernern, Bodenreinigern und einigen anderen Haushalts- und Industrielösungsmitteln kann jedoch erhebliche Gesundheitsschäden verursachen. Darüber hinaus können diese Substanzen aufgrund unsachgemäßer Lagerung und Entsorgung von Abfällen in das Trinkwasser gelangen. Da viele Menschen im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit flüchtigen Substanzen ausgesetzt sind, ist es sehr wichtig, die zulässigen Grenzwerte für diese Substanzen zu bestimmen.
Aliphatische Kohlenwasserstoffe
Aliphatische Kohlenwasserstoffe C1-C4 sind Kohlenwasserstoffe mit unverzweigter Kette, die 1-4 Kohlenstoffatome enthalten. Methan und Ethan sind Bestandteile von Erdgas, während Propan und Butan Gasflaschen füllen. Methan und Ethan in hohen Konzentrationen haben erstickende Wirkung, die durch die Verdrängung von Sauerstoff in der eingeatmeten Luft bedingt ist; sie haben keine toxische Wirkung.
Aliphatische Kohlenwasserstoffe C5-C8 unterdrücken wie die meisten anderen organischen Lösungsmittel das Zentralnervensystem und verursachen Übelkeit und Koordinationsstörungen. Die toxische Wirkung von n-Hexan, das als Lösungsmittel weit verbreitet ist, äußert sich jedoch vor allem in einer Polyneuropathie.
Halogenierte Kohlenwasserstoffe
Halogenierte Kohlenwasserstoffe werden aufgrund ihrer guten Lösungseigenschaften und schlechten Brennbarkeit in der Industrie weit verbreitet eingesetzt. Einige niedrigmolekulare halogenierte Kohlenwasserstoffe wurden auch im Trinkwasser nachgewiesen. Einige davon, einschließlich Chloroform, Bromdichlormethan, Dibromchlormethan und Tribrommethan, entstehen aus natürlichen Verunreinigungen bei der Chlorung von Wasser. Andere Verbindungen wie Tetrachlorkohlenstoff, Methylenchlorid (Dichlormethan) und 1,2-Dichlorethan gelangen von außen, insbesondere aus Lagerstätten für Giftabfälle, in das Trinkwasser. Einige dieser Verbindungen zeigen in Tierexperimenten karzinogene Wirkung. Darüber hinaus wurde ein Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Dickdarm-, Rektum- und Blasenkrebs und dem Konsum von chloriertem Wasser nachgewiesen. Dies weist auf die Gefährlichkeit des Konsums halogenierter Kohlenwasserstoffe mit dem Trinkwasser hin.
Häufig gestellte Fragen
Was sind flüchtige organische Verbindungen?
Flüchtige organische Verbindungen sind eine Gruppe von chemischen Substanzen, die leicht verdampfen und in die Umgebungsluft übergehen können. Dazu gehören beispielsweise Lösungsmittel, Treibgase und Brennstoffe.
Wo finden sich flüchtige organische Verbindungen?
Flüchtige organische Verbindungen sind weit verbreitet in unserer Umgebung, z.B. in Haushaltsprodukten, Baumaterialien, Farben und Lacken, Reinigungsmitteln sowie Kraft- und Brennstoffen.
Wie gefährlich sind flüchtige organische Verbindungen?
Die Gesundheitsrisiken hängen von der Art, Konzentration und Dauer der Exposition ab. Einmalige, kurzzeitige Expositionen gegenüber geringen Mengen sind meist relativ ungefährlich. Jedoch können regelmäßiger Kontakt oder hohe Konzentrationen erhebliche Gesundheitsschäden verursachen.
Wie können Expositionen gegenüber flüchtigen organischen Verbindungen vermieden werden?
Wichtig sind sichere Lagerung, korrekte Entsorgung von Abfällen und ggf. der Einsatz von Schutzausrüstung bei beruflicher Exposition. Bei der Verwendung von Haushaltsprodukten sollte auf gut belüftete Räume und die Einhaltung der Anwendungshinweise geachtet werden.