Der Begriff „Blutdruck“ an sich bezieht sich auf den arteriellen Blutdruck im großen Kreislauf. Der maximale Wert wird in der Aorta während der Auswurfsystole erreicht; dies ist der systolische Druck (Ps). Der minimale Aortendruck wird während der isovolumischen Kontraktionsphase (wenn die Aortenklappen geschlossen sind) erreicht und wird als diastolischer Druck (Pd) bezeichnet (A1). Die Differenz zwischen systolischem und diastolischem Druck [Ps-Pd] wird als tatsächliche Pulsamplitude oder Pulsdruck (PP) bezeichnet und ist eine Funktion des Schlagvolumens (SV) und der Elastizität der Arterien (C = dV/dP). Wenn C bei konstantem SV abnimmt, steigt Ps schneller an als Pd, d.h. der PP nimmt zu (normalerweise im Alter, wie unten beschrieben). Dasselbe geschieht bei erhöhtem SV bei konstantem C.
Messung des Blutdrucks nach Riva-Rocci
Wenn der gesamte periphere Widerstand (TPR) zunimmt und die Auswurfzeit des SV gleich bleibt, steigen Ps und Pd um denselben Betrag an (ohne Änderung des PP). Eine Erhöhung des TPR führt jedoch in der Regel zu einer verzögerten SV-Freisetzung und einem geringeren Verhältnis des Anstiegs des Arterienvolumens zum peripheren Widerstand während der Auswurfsystole. Infolgedessen steigt Ps weniger stark an als Pd, und der PP nimmt ab.
Der Normalbereich liegt bei Pd üblicherweise zwischen 60 und 80 mmHg und bei Ps zwischen 100 und 120 mmHg in Ruhe (sitzend oder halbsitzend). Wenn Ps in Ruhe 120-139 mmHg und/oder Pd 80-89 mmHg beträgt, wird dieser Zustand als prähypertensiv (nach der gängigen Klassifizierung) eingestuft (B). Die Aufrechterhaltung eines optimalen Blutdrucks durch Regulation ist für die Gewebeperfusion erforderlich.
Blutdruck und Alter
Der mittlere Blutdruck (der Mittelwert der in regelmäßigen Abständen gemessenen Werte) ist ein entscheidender Faktor für die periphere Perfusion. Obwohl der mittlere Blutdruck bei der Zirkulation vom Aorten- zum Arteriensystem leicht abfällt, ist Ps in den größeren Arterien (z.B. in der Femoralarterie) oft höher als in der Aorta (A1 vgl. A2), da die Elastizität dieser großen Gefäße geringer ist als die der Aorta (siehe Pulswellgeschwindigkeit).
Blutdruck und Blutfluss
Direkte invasive Blutdruckmessungen zeigen, dass die Blutdruckkurve in den vom Herzen entfernteren Arterien aufgrund der für die Pulswellenpropagation (3-10 m/s) erforderlichen Zeit nicht synchron mit der Aortenkurve ist. Ihre Form unterscheidet sich auch (A1, 2).
Der Blutdruck wird normalerweise (auf Herzhöhe) nach der Riva-Rocci-Methode mit einem Sphygmomanometer gemessen (B). Eine aufblasbare Manschette wird um den Arm in der Ellenbeuge gewickelt, und ein Stethoskop wird auf die Armarterie gelegt. Der Druck in der Manschette wird bis über den erwarteten Ps aufgepumpt (der Radialpuls verschwindet), und dann wird die Luft langsam (2-4 mmHg/s) abgelassen. Die ersten pulsynchronen Töne (Korotkoff-Töne) bedeuten, dass der Manschettendruck unter Ps gefallen ist. Dieser Wert wird vom Manometer abgelesen. Die Töne werden zunächst lauter, dann leiser und schließlich unhörbar, wenn der Druck in der Manschette unter Pd fällt (zweite Ablesung).
Häufig gestellte Fragen
Was ist Blutdruck?
Blutdruck ist der Druck, den das Blut auf die Wände der Blutgefäße ausübt. Er ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems.
Wie wird Blutdruck gemessen?
Blutdruck wird üblicherweise mit einem Blutdruckmessgerät (Sphygmomanometer) gemessen. Dabei wird eine Manschette um den Arm gelegt und der Druck in der Manschette langsam abgelassen, bis die ersten Herztöne hörbar werden (systolischer Druck) und dann wieder verschwinden (diastolischer Druck).
Was sind die Normalwerte für Blutdruck?
Der Normalbereich liegt bei einem systolischen Druck zwischen 100 und 120 mmHg und einem diastolischen Druck zwischen 60 und 80 mmHg in Ruhe.
Wie verändert sich der Blutdruck mit dem Alter?
Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität der Blutgefäße ab, was zu einem Anstieg des systolischen Blutdrucks führt, während der diastolische Druck eher konstant bleibt oder sogar leicht abfällt.
Welche Folgen hat ein zu hoher oder zu niedriger Blutdruck?
Ein zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) kann zu Schock, Sauerstoffmangel und Gewebeschäden führen. Ein chronisch zu hoher Blutdruck (Hypertonie) kann wichtige Organe wie Herz, Gehirn, Nieren und Augen schädigen.