Das komplexe Management des metabolischen Syndroms umfasst die folgenden gleichrangigen Aspekte:

Lebensumstellung;


Behandlung der Adipositas (siehe Hauptartikel: Behandlung der Adipositas);


Behandlung von Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels;


Behandlung der Hypertonie;


Behandlung der Fettstoffwechselstörungen.

Lebensumstellung

Dieser Aspekt bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung des metabolischen Syndroms. Wie Studien zeigen, reichen schon 1 Stunde mäßige körperliche Aktivität pro Woche aus, um das Risiko für die Entwicklung eines metabolischen Syndroms zu senken. In diesem Fall ist die Entwicklung einer stabilen Motivation des Patienten, die Empfehlungen zu Ernährung, körperlicher Aktivität und Medikamenteneinnahme langfristig umzusetzen, das Hauptziel. Eine „Erfolgsorientierung“ erleichtert den Patienten die Anpassungen im Lebensstil.

Ernährungsumstellung

Die Ernährung von Patienten mit metabolischem Syndrom soll nicht nur eine Gewichtsreduktion ermöglichen, sondern auch Stoffwechselstörungen und einen Blutdruckanstieg vermeiden. Fasten ist bei diesem Syndrom kontraindiziert, da es einen schweren Stress darstellt und bei den bestehenden Stoffwechselstörungen zu akuten Gefäßkomplikationen, Depressionen und Rückfällen in „Fressattacken“ führen kann.

Die Ernährung sollte häufig erfolgen, die Portionen klein sein (in der Regel drei Hauptmahlzeiten und zwei bis drei Zwischenmahlzeiten) bei einer Tageskalorien von maximal 1.500 kcal. Die letzte Mahlzeit sollte 1,5 Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Die Basis der Ernährung sollten komplexe Kohlenhydrate mit niedrigem glykämischen Index sein, die 50-60% des Kalorienwertes ausmachen. Die Einheit des glykämischen Index eines Lebensmittels entspricht der Veränderung der Glukosekonzentration nach dem Essen, die der Veränderung nach dem Verzehr von 100 g Weißbrot entspricht. Einen hohen glykämischen Index haben die meisten Backwaren, Süßgetränke, Feingebäcke; deren Verzehr sollte vermieden oder minimiert werden. Lebensmittel mit niedrigem GI sind Vollkornprodukte, Gemüse, Obst mit hohem Ballaststoffgehalt. Der Gesamtfettanteil sollte 30% der Gesamtkalorienzufuhr nicht überschreiten, der Anteil an gesättigten Fettsäuren 10%. Jede Mahlzeit sollte eine angemessene Menge an Protein enthalten, um die Glukosehomöostase zu stabilisieren und das Sättigungsgefühl zu gewährleisten. Mindestens zweimal pro Woche sollte Fisch verzehrt werden. Gemüse und Obst sollten täglich mindestens fünfmal konsumiert werden. Die zulässige Menge an Süßobst hängt vom Ausmaß der Kohlenhydratstoffwechselstörung ab; bei Vorliegen eines Diabetes mellitus Typ 2 sollte der Verzehr stark eingeschränkt werden.

Der Kochsalzkonsum sollte 6 g pro Tag (1 Teelöffel) nicht überschreiten.

Alkohol als „leere Kalorie“, Appetitanreger und destabilisierender Faktor für die Glukosehomöostase sollte vermieden oder minimiert werden. Bei Unmöglichkeit des Alkoholverzichts ist trockener Rotwein mit maximal 200 ml pro Tag zu bevorzugen.

Den Patienten wird empfohlen, ein Ernährungstagebuch zu führen, in dem sie notieren, was, wieviel und wann sie gegessen und getrunken haben.

Ein Rauchstopp ist zwingend erforderlich, da er das Risiko für Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen erheblich senkt.

Körperliche Aktivität

Nach Schätzungen von G. Reaven weisen 25% der körperlich inaktiven Personen eine Insulinresistenz auf. Regelmäßige Muskelaktivität an sich führt zu metabolischen Veränderungen, die die Insulinresistenz reduzieren. Für den therapeutischen Effekt genügen täglich 30 Minuten zügiges Gehen oder drei bis vier Mal pro Woche 20-30 Minuten Joggen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist das metabolische Syndrom?

Das metabolische Syndrom ist eine Kombination von miteinander verbundenen Gesundheitsproblemen, darunter Übergewicht, erhöhter Blutdruck, erhöhte Blutzuckerwerte und erhöhte Cholesterinwerte. Diese Faktoren erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.

Wie wird das metabolische Syndrom behandelt?

Die Behandlung des metabolischen Syndroms umfasst folgende Hauptbereiche:
– Lebensumstellung mit Ernährungsumstellung und gesteigerter körperlicher Aktivität
– Behandlung der Adipositas
– Behandlung von Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels
– Behandlung der Hypertonie
– Behandlung der Fettstoffwechselstörungen

Welche Ernährungsumstellung ist bei metabolischem Syndrom wichtig?

Die Ernährung sollte häufig, in kleinen Portionen erfolgen (3 Hauptmahlzeiten, 2-3 Zwischenmahlzeiten) bei max. 1.500 kcal pro Tag. Wichtig sind komplexe Kohlenhydrate mit niedrigem glykämischen Index, die 50-60% der Kalorien ausmachen. Der Fettanteil sollte unter 30% liegen, der Anteil an gesättigten Fettsäuren unter 10%. Ausreichend Proteinzufuhr in jeder Mahlzeit ist ebenfalls erforderlich. Restriktiv sollten Zucker, zuckerhaltige Getränke und Alkohol konsumiert werden.

Welche Rolle spielt körperliche Aktivität?

Regelmäßige körperliche Aktivität von 30 Minuten zügigem Gehen täglich oder 3-4 mal pro Woche 20-30 Minuten Joggen kann die Insulinresistenz reduzieren und ist daher ein wichtiger Bestandteil der Behandlung.

Welche Medikamente kommen bei metabolischem Syndrom zum Einsatz?

Je nach Ausprägung der Störungen können folgende Medikamentengruppen indiziert sein:
– Insulin-sensitivierende Substanzen wie Metformin
– Alpha-Glucosidase-Hemmer
– Insulinsekretogoge
– Antihypertensiva (ACE-Hemmer, Betablocker, Diuretika, Calciumantagonisten, AT1-Blocker, Alpha-Blocker, Imidazolin-Agonisten)
– Lipidsenker

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert