Anabolika sind synthetische Analoga des männlichen Sexualhormons Testosteron. Sie wurden nach dem Krieg entwickelt, obwohl positive Erfahrungen mit Hodentransplantationen bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts zu Verjüngung und Verbesserung des Wohlbefindens bei Versuchstieren führten. Das Testosteronmolekül wurde im Labor leicht modifiziert, um die anabole Wirkung (die Beschleunigung der Proteinsynthese) zu verstärken und die androgene Wirkung (die Entwicklung sekundärer Geschlechtsmerkmale) zu reduzieren. Letztendlich entstanden aus den androgenen Steroiden die anabolen.
Arten von Anabolika
Anabolika lassen sich in zwei Hauptgruppen einteilen: orale und injizierbare Präparate. Orale Steroide wirken deutlich schneller und haben eine kürzere Halbwertszeit als injizierbare. Durch eine Veresterung der injizierbaren Steroide kann ihre Halbwertszeit jedoch stark verlängert werden. Neben dieser Unterteilung gibt es auch die Unterscheidung in anabole und androgene Steroide, wobei die meisten Präparate beide Eigenschaften in sich vereinen.
Orale Steroide
Orale Steroide werden durch eine 17-alpha-Alkylierung modifiziert, um ihre Verstoffwechselung in der Leber zu verlangsamen und so ihre Bioverfügbarkeit zu erhöhen. Dies führt jedoch auch zu einer zusätzlichen toxischen Belastung der Leber.
Injizierbare Steroide
Bei injizierbaren Steroiden wird durch Veresterung mit Fettsäuren in der 17-Position ebenfalls die Halbwertszeit verlängert. Je nach verwendeter Fettsäure (Propionat, Enanthat, Laureat etc.) variiert die Freisetzungsgeschwindigkeit aus dem Injektionsort und somit die Wirkdauer.
Anabole und androgene Wirkung
Die Unterscheidung in anabole und androgene Steroide ist eher theoretischer Natur, da alle Präparate sowohl anabole als auch androgene Eigenschaften aufweisen. Die Begriffe beziehen sich darauf, ob die Wirkung vor allem auf den Muskelaufbau (anabole Wirkung) oder auf die Ausbildung von Sekundärmerkmalen wie Bartwuchs, Stimmvertiefung etc. (androgene Wirkung) gerichtet ist.
Testosteron
Testosteron selbst erfüllt im Körper viele wichtige Funktionen, darunter die Ausbildung der männlichen Geschlechtsmerkmale und den Muskelaufbau. Es wird in den Hoden aus Cholesterin gebildet und liegt bei Männern in einer Menge von 6-7 mg pro Tag, bei Frauen in etwa 1 mg pro Tag vor.
Häufig gestellte Fragen
Was sind Anabolika?
Anabolika sind synthetische Analoga des männlichen Sexualhormons Testosteron, die den Muskelaufbau und die Kraft steigern können.
Welche Arten von Anabolika gibt es?
Es gibt orale Anabolika, die geschluckt werden, und injizierbare Anabolika, die gespritzt werden. Außerdem gibt es androgene und anabole Steroide, wobei die meisten Präparate beide Eigenschaften vereinen.
Wie wirken orale Anabolika?
Orale Anabolika werden durch 17-alpha-Alkylierung so modifiziert, dass sie in der Leber langsamer abgebaut werden und höhere Wirkstoffspiegel im Blut erreichen.
Wie wirken injizierbare Anabolika?
Injizierbare Anabolika werden durch Veresterung mit Fettsäuren in der 17-Position so verändert, dass sie langsam aus dem Injektionsort freigesetzt werden und länger im Körper wirken.
Was ist der Unterschied zwischen anabolen und androgenen Steroiden?
Anabole Steroide fördern vor allem den Muskelaufbau, androgene Steroide die Ausbildung von Sekundärmerkmalen wie Bartwuchs. Die meisten Präparate vereinen jedoch beide Wirkungen.
Wie viel Testosteron produziert der Körper?
Männer produzieren etwa 6-7 mg Testosteron pro Tag, Frauen etwa 1 mg pro Tag. Testosteron ist für viele wichtige Körperfunktionen verantwortlich.