Die tiefe depressive Störung kommt bei 9-15% der Männer und 20% der Frauen vor. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt zwischen 35 und 40 Jahren, kann jedoch in jedem Alter auftreten. Es besteht keine Korrelation mit dem sozioökonomischen Status.
Die Ätiologie der tiefen depressiven Störung ist unklar. Lebensereignisse (wie Arbeitsplatzverlust, Wohnortwechsel) und intellektueller Stress stehen mit einem erhöhten Risiko für depressive Störungen in Zusammenhang, die genauen Ursachen sind jedoch unbekannt. Bei dieser Störung können als Reaktion auf Stress neurochemische Veränderungen im Zentralnervensystem auftreten. Es gibt Hinweise darauf, dass tiefe Depression eine genetische Komponente hat, dies ist jedoch nicht so offensichtlich wie bei Schizophrenie. Bei Zwillingsuntersuchungen sind die Konkordanzraten ähnlich. Man geht davon aus, dass der genetische Faktor bei Depression etwa 50% beträgt.
Angenommene neurohormonale und neurochemische Ursachen der Depression haben teilweise Bestätigung gefunden. Das Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-System, das die hormonelle Homöostase des Körpers kontrolliert, ist stärker involviert. Es wurde festgestellt, dass depressive Patienten eine höhere Kortisol-Konzentrationskurve haben und dass Kortisol bei 50% von ihnen nicht durch Dexamethason unterdrückt wird. Stabile Rückkopplungsmechanismen legen nahe, dass die Kortisol-Rezeptoren im Hippocampus depressiver Personen pathologisch sind. Auch eine unspezifische Pathologie wurde in den Antworten des Schilddrüsenhormons und des Wachstumshormons gefunden.
Depression und Adipositas
Eine Studie der Rutgers University–Camden hat eine klare Verbindung zwischen Depression und Adipositas bei Mädchen festgestellt. Professorin für Physiologie Naomi Marmorstein bewies, dass Mädchen, die an einer der beiden Störungen leiden, im Laufe der Zeit ein hohes Risiko für die Entwicklung der zweiten Störung haben. Bei Männern lässt sich dieser Zusammenhang nicht beobachten.
2017 fanden Wissenschaftler heraus, dass flavonoidreiche Lebensmittel (Blaubeeren, Tomaten, Heidelbeeren usw.) die Stimmung junger Menschen deutlich verbessern können.
Häufig gestellte Fragen
Was ist eine tiefe depressive Störung?
Eine tiefe depressive Störung ist eine psychische Erkrankung, die durch anhaltende Symptome wie Traurigkeit, Interessenverlust und Antriebslosigkeit gekennzeichnet ist. Sie tritt bei 9-15% der Männer und 20% der Frauen auf.
In welchem Alter beginnt die tiefe depressive Störung normalerweise?
Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt zwischen 35 und 40 Jahren, die Störung kann jedoch in jedem Alter auftreten.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen tieferer Depression und sozioökonomischem Status?
Nein, es besteht keine Korrelation zwischen tieferer Depression und dem sozioökonomischen Status.
Welche Faktoren können zur Entstehung einer tiefen depressiven Störung beitragen?
Lebensereignisse wie Arbeitsplatzverlust oder Wohnortwechsel sowie intellektueller Stress stehen mit einem erhöhten Risiko für depressive Störungen in Zusammenhang, die genauen Ursachen sind jedoch unklar.
Gibt es einen genetischen Faktor bei tiefer Depression?
Ja, es gibt Hinweise darauf, dass tiefe Depression eine genetische Komponente hat, auch wenn dieser Zusammenhang nicht so eindeutig ist wie bei Schizophrenie. Schätzungen gehen von einem genetischen Faktor von etwa 50% aus.
Welche neurobiologischen Faktoren spielen bei tiefer Depression eine Rolle?
Das Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-System sowie Veränderungen in der Neurotransmission von Monoaminen wie Noradrenalin, Serotonin und Dopamin werden als mögliche neurobiologische Ursachen diskutiert.