Schilddrüsenhormon und Wachstumshormon stehen in einer engen Beziehung zueinander. Die Schilddrüse produziert zwei Hormone – Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3). T3 ist das physiologisch aktive Hormon, das die meisten Wirkungen der Schilddrüse vermittelt. Inaktives T4 wird in den Geweben durch Enzyme in aktives T3 umgewandelt. Dieser Prozess wird vom Thyreotropin (TSH) gesteuert, das von der Hypophyse produziert wird. TSH wird wiederum durch das Thyreotropin-freisetztende Hormon des Hypothalamus reguliert.

Wachstumshormon im Organismus

Die Sekretion des Wachstumshormons (GH) wird durch viele Faktoren beeinflusst. Der Hypothalamus produziert dafür zwei antagonistische Hormone – Somatostatin, das die GH-Sekretion hemmt, und das wachstumshormonfreisetzende Hormon (GHRH), das sie stimuliert. Zusammen regulieren diese Hormone die GH-Konzentration im Körper.

Wechselwirkung zwischen Schilddrüsenhormonen und Wachstumshormon

Interessanterweise enthält auch die Schilddrüse Somatostatin-produzierende Zellen. Somatostatin kann nicht nur die GH-Sekretion regulieren, sondern auch direkt die TSH-Sekretion hemmen oder indirekt über den Hypothalamus den Thyreotropin-Releasing-Faktor inhibieren. Daher kann die Verabreichung von synthetischem GH nicht nur die endogene GH-Produktion unterdrücken, sondern auch über die Erhöhung von Somatostatin die TSH-Sekretion und damit die T4-Produktion hemmen.

Umgekehrt kann ein erhöhter T3-Spiegel den Hypothalamus veranlassen, mehr Somatostatin auszuschütten, was wiederum die GH-Sekretion unterdrückt. T3 verstärkt jedoch auch viele Wirkungen des GH, z.B. durch Steigerung des IGF-1-Spiegels und Kontrolle des Wachstumshormongens.

Um den maximalen Effekt des GH zu erzielen, sollte daher zusätzlich T4 supplementiert werden, um die Umwandlung in T3 zu fördern. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, da ein Überschuss an T3 die Aktivität der Deiodasen wieder reduziert und so die Wirksamkeit von GH und T3 selbst beeinträchtigen kann.

Häufig gestellte Fragen

Wie beeinflussen sich Schilddrüsenhormone und Wachstumshormon gegenseitig?

Schilddrüsenhormone und Wachstumshormon stehen in einer engen Wechselbeziehung. Das Wachstumshormon kann die Umwandlung von T4 zu T3 fördern, während erhöhte T3-Spiegel die Wachstumshormonsekretion über eine Steigerung von Somatostatin hemmen können.

Warum ist es wichtig, T4 zusätzlich zum Wachstumshormon einzunehmen?

Um den maximalen Effekt des Wachstumshormons zu erzielen, sollte T4 supplementiert werden, um die Umwandlung in das aktive T3 zu fördern. Allerdings muss hier Vorsicht walten, da ein Überschuss an T3 die Aktivität der Deiodasen wieder reduzieren und so die Wirksamkeit von Wachstumshormon und T3 beeinträchtigen kann.

Wie reguliert der Hypothalamus die Schilddrüsenhormone und das Wachstumshormon?

Der Hypothalamus produziert einerseits das Thyreotropin-Releasing-Hormon, das die Ausschüttung von TSH aus der Hypophyse stimuliert und so die Schilddrüsenhormonproduktion anregt. Andererseits setzt er Somatostatin und das wachstumshormonfreisetzende Hormon (GHRH) frei, die die Wachstumshormonsekretion antagonistisch regulieren.

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