Quelle: „Ausbildung und Training von Boxern“.


Autor: V.N. Ostjanov, Veröffentlicht von: Olymp. Lit-ra, 2011.

Die Wettkampfspannung von Sportlern interessiert viele Trainer, Physiologen und Sportpsychologen schon seit langem. Die psychischen Erlebnisse der Sportler sind äußerst komplex und vielfältig, da die Wettkämpfe von ihnen oft eine maximale Anspannung unter ungünstigsten Bedingungen erfordern.

Der positive oder negative Einfluss des Vorstartzustands auf das sportliche Ergebnis hängt vom Erregungsniveau des Nervensystems des Sportlers ab. Der Vorstartzustand kann sich in verschiedenen Formen äußern.

Formen des Vorstartzustands

Rückblickende Analysen zeigen, dass verschiedene Autoren unterschiedliche Formen des Vorstartzustands unterscheiden. A.I. Puni (1967) nannte drei Formen: Startvollrad, Kampfbereitschaft und Startapathie. V. Nawrozka (1965) schlägt vor, fünf Formen zu unterscheiden: leichte Vorstarterregung, mittlere Vorstarterregung, starke Vorstarterregung, Vorstartertatenlosigkeit und starke Vorstartertatenlosigkeit. A.V. Rodionov (1982) verweist auf die Besonderheiten der Nerveneigenschaften der Sportler als Ursache für quantitative und qualitative funktionale Veränderungen und die Spezifik der Startzustände.

Viele Forscher sind der Meinung, dass der Typ der höheren Nerventätigkeit als biologische Grundlage zu betrachten ist, auf der die eine oder andere Art der Startreaktion aufgebaut wird. Mit dem Temperament als Ausdruck der Besonderheiten der Nerveneigenschaften wird der Charakter der Vorstarteinstimmung in Verbindung gebracht (Dwali, 1963). Den unmittelbaren Zusammenhang zwischen den Besonderheiten der Startzustände und dem Typ der höheren Nerventätigkeit betonen M. Vanek und V. Gašek (1982).

Einflussfaktoren auf den Vorstartzustand

Vorstartzustände werden nicht nur durch objektive Wettkampfbedingungen, sondern auch durch subjektive Beziehungen der Persönlichkeit und individuelle Unterschiede determiniert.

Dabei steigt das Niveau der psychischen Anspannung des Sportlers, das durch das Gleichgewicht von Erregungs- und Hemmungsprozessen bestimmt wird.

Der Grad der psychischen Anspannung im Wettkampf, insbesondere bei qualifizierten Sportlern, hängt vor allem von Faktoren ab, die auf die Psyche einwirken (Platonov, 2004). Nach Angaben des Autors gibt es vier Bereitschaftszustände des Sportlers: 1) unzureichende Erregung; 2) optimale Erregung; 3) Übererregung; 4) Hemmung infolge von Übererregung.

Man kann annehmen, dass von der Gesamtheit der Faktoren, die unter konkreten Umständen auf den Vorstartzustand des Sportlers einwirken können, tatsächlich nur einer oder zwei Faktoren wirken, d.h. das Auftreten und die Dynamik der Vorstarterregung bestimmen (Oja, 1973). Das bedeutet, dass nicht alle Faktoren nach dem Prinzip der arithmetischen Summe auf den psychischen Zustand des Sportlers einwirken, sondern es gibt einen oder zwei dominante Faktoren, die ihn im Wesentlichen bestimmen. Wenn dem so ist, kann die Regulierung des psychischen Zustands des Sportlers unter Berücksichtigung nur des dominanten Faktors erfolgen. Natürlich muss dieser dominante Faktor in konkreten Umständen zunächst identifiziert werden, da er unterschiedlich sein kann.

(Fortsetzung der Zusammenfassung des Artikels)

Häufig gestellte Fragen

Was ist Wettkampfspannung?

Wettkampfspannung bezieht sich auf die psychischen Erlebnisse und den Erregungszustand von Sportlern vor und während von Wettkämpfen. Sie ist komplex und vielfältig, da Wettkämpfe oft eine maximale Anspannung unter ungünstigen Bedingungen erfordern.

Welche Formen von Wettkampfspannung gibt es?

Es werden verschiedene Formen unterschieden, wie z.B. Startvollrad, Kampfbereitschaft, Startapathie, leichte bis starke Vorstarterregung, Vorstartertatenlosigkeit.

Wodurch werden Vorstartzustände beeinflusst?

Vorstartzustände werden nicht nur durch objektive Wettkampfbedingungen, sondern auch durch subjektive Beziehungen der Persönlichkeit und individuelle Unterschiede determiniert. Das Niveau der psychischen Anspannung hängt vom Gleichgewicht von Erregungs- und Hemmungsprozessen ab.

Wie kann man den Vorstartzustand regulieren?

Zur Regulierung der Vorstarterregung werden verschiedene Methoden eingesetzt, wie spezielle Erwärmung, Selbstmassage, Atemübungen, Autogenes Training. Dabei muss der dominante Einflussfaktor berücksichtigt werden.

Wie wirken sich psychologische Interventionen aus?

Studien zeigen, dass verschiedene psychologische Interventionen wie Entspannung, verbale Musikregulation oder Hypnose unterschiedliche Wirkungen auf Wettkampfspannung, Befinden und Stimmung von Sportlern mit verschiedenen Persönlichkeitsmerkmalen haben.

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