Historischer Überblick:


Vitamin K ist für die Biosynthese mehrerer Gerinnungsfaktoren im Körper unerlässlich. 1929 entdeckte der Forscher Dam, dass Hühner bei mangelhafter Ernährung an einer spontanen Blutungsneigung leiden – wahrscheinlich aufgrund eines niedrigen Prothrombingehalts im Blut. Das Hinzufügen eines fettlöslichen Stoffes, der als Vitamin K (Koagulationsvitamin) bezeichnet wurde, beseitigte die Blutungsneigung schnell. Ähnliche Beobachtungen wurden auch von anderen Forschern gemacht.

Struktur und Quellen:


Die biologische Aktivität von Vitamin K wird von mindestens zwei natürlichen Substanzen, Vitamin K1 (Phyllochinon) und Vitamin K2 (Menachinone), ausgeübt. Phyllochinon kommt in Pflanzen vor und ist der einzige natürlich vorkommende Vitamin-K-Wirkstoff für den medizinischen Einsatz. Menachinone werden von grampositivenDarmbakterien in großen Mengen synthetisiert.

Physiologische Funktionen und pharmakologische Wirkung:


Phyllochinon und Menachinone besitzen normalerweise kaum pharmakologische Aktivität, stimulieren aber bei Vitamin-K-Mangel die Biosynthese der Gerinnungsfaktoren II, VII, IX und X in der Leber. Vitamin K ist ein notwendiger Kofaktor des mikrosomalen Enzymsystems, das diese inaktiven Vorstufen aktiviert.

Bedarf und Symptome des Mangels:


Der genaue Tagesbedarf an Vitamin K ist nicht genau bekannt, wird aber auf etwa 0,5-1 μg/kg Körpergewicht geschätzt. Hauptsymptom eines Vitamin-K-Mangels ist erhöhte Blutungsneigung mit Hautblutungen, Hämaturie, Nasen- und Magen-Darm-Blutungen. Auch Hirnblutungen können auftreten.

Anwendung:


Die therapeutische Anwendung von Vitamin K basiert auf der Fähigkeit, blutungsfördernde Zustände aufgrund von Vitamin-K-Mangel zu beseitigen. Dies kann durch unzureichende Aufnahme, Resorptionsstörungen oder Einnahme von Antagonisten verursacht sein. Das Präparat Phytomenadion wird oral oder parenteral verabreicht.

Häufig gestellte Fragen

Was ist Vitamin K?

Vitamin K ist ein fettlösliches Vitamin, das für die Blutgerinnung essenziell ist. Es gibt zwei Hauptformen: Vitamin K1 (Phyllochinon) und Vitamin K2 (Menachinone).

Wie funktioniert Vitamin K im Körper?

Vitamin K ist ein Kofaktor für Enzyme, die bestimmte Gerinnungsfaktoren in der Leber aktivieren. Ohne Vitamin K können diese Faktoren ihre Funktion nicht erfüllen, was zu erhöhter Blutungsneigung führt.

Woher kommt Vitamin K?

Vitamin K1 kommt natürlicherweise in Pflanzen vor, während Vitamin K2 von Darmbakterien produziert wird. Vitamin K1 ist die für den Menschen wichtigere Form.

Welche Symptome können auf einen Vitamin-K-Mangel hinweisen?

Hauptsymptom eines Vitamin-K-Mangels ist eine erhöhte Blutungsneigung mit Hautblutungen, Nasenbluten, Blut im Urin und Magen-Darm-Blutungen. Auch Hirnblutungen sind möglich.

Wann wird Vitamin K therapeutisch eingesetzt?

Vitamin K wird eingesetzt, um Blutungskomplikationen aufgrund von Vitamin-K-Mangel zu behandeln. Dieser kann durch unzureichende Aufnahme, Resorptionsstörungen oder die Einnahme von Gerinnungshemmern verursacht sein.

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